„Und 2022 setzt sich dieser Trend ungebremst fort, er beschleunigt sich sogar. Die Inflation liegt mittlerweile bei mehr als zehn Prozent. Wir haben bis dato für 2022 eine achtprozentige Steigerung angenommen. Die offiziellen Zahlen unterstützen uns bei unserer Berechnung und den Forderungen nach einem umgehenden Inflationsausgleich“, erklärt Dr. Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der DKG.
Auch der Teilorientierungswert für Personalkosten zeigt mit 6,1 Prozent die extreme Belastung der Kliniken. Zwar wird die Pflege durch das Pflegebudget abgedeckt, doch ungefähr 50 Prozent der Personalkosten fallen außerhalb dieses Bereiches an und unterliegen dieser Steigerung, ohne dass eine Gegenfinanzierung vorliegt. Dieser Teilorientierungswert wirkt sich auf rund 45 Milliarden Euro Personalkostenanteil aus, was eine Mehrbelastung von 2 Milliarden Euro für die Krankenhäuser im Zeitraum zwischen dem zweiten Halbjahr 2021 und dem Sommer 2022 bedeutet.
„Auch für das kommende Jahr ist dieser Orientierungswert kein Signal der Entspannung. Durch gesetzliche Regelungen wird er zum einen sogar nur anteilig wirksam, zum anderen liegt er aber auf jeden Fall deutlich unter der Inflationsrate von 2022 und auch 2023, und zugleich ist das schon vorab entstandene Defizit nicht aufzufangen“, so Gaß.
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) ist der Dachverband der Krankenhausträger in Deutschland. Sie vertritt die Interessen der 28 Mitglieder – 16 Landesverbände und 12 Spitzenverbände – in der Bundes- und EU-Politik und nimmt ihr gesetzlich übertragene Aufgaben wahr. Die 1.903 Krankenhäuser versorgen jährlich 17 Millionen stationäre Patienten (2020) und rund 19 Millionen ambulante Behandlungsfälle mit 1,3 Millionen Mitarbeitern. Bei 122 Milliarden Euro Jahresumsatz in deutschen Krankenhäusern handelt die DKG für einen maßgeblichen Wirtschaftsfaktor im Gesundheitswesen.
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