Die Joachim Herz Stiftung zeichnet mit dem Megafon-Preis bundesweit vier beispielhafte Sprachförderprojekte für Jugendliche und junge Erwachsene aus. Sie sollen die Persönlichkeitsentwicklung fördern und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen. Der Preis wurde am Freitag, 23. September in Hamburg zum zweiten Mal vergeben. Das Preisgeld von insgesamt 70.000 Euro ging jeweils an zwei Projekte aus Hamburg und Bremen.
Mit der Auszeichnung sollen Vielfalt und Kreativität in der Sprachbildung gefördert werden. Denn rund 20 Prozent aller Schulabgängerinnen und Schulabgänger weisen in Deutschland beträchtliche Schwächen im Umgang mit der deutschen Sprache auf. Das Lesen, Verstehen sowie Verfassen selbst einfacher Texte bereitet ihnen große Probleme – eine deutliche Benachteiligung für individuelle Bildungs- und Berufswege sowie gesellschaftlicher Teilhabe.
Unterstützung für Jugendliche, die in ihren Herkunftsländern keine Schule besucht haben
Den mit 25.000 Euro dotierten Hauptpreis in der Kategorie „Sprachförderprojekte für Jugendliche und junge Erwachsene von 10 bis 16 Jahren“ bekam der Arbeitsbereich „Bildung in der Migrationsgesellschaft/Interkulturelle Bildung“ mit dem kooperierenden Arbeitsbereich „Deutsch als Zweitsprache/Fremdsprache“ mit dem Projekt LITALPHA („Literalitätsentwicklung in Alphabetisierungsklassen für Jugendliche mit Migrationserfahrungen durch handlungsorientiertes Lernen in allen Fächern am Beispiel ‚Schulhofgestaltung’“).
Dieses Angebot richtet sich an Jugendliche, die seit Kurzem in Deutschland leben und in ihren Herkunftsländern, beispielsweise Afghanistan, keine Schule besucht haben. Sie werden dabei unterstützt, in sehr kurzer Zeit Deutsch verstehen, sprechen, lesen und schreiben zu können, um so bald wie möglich dem Fachunterricht in Regelklassen folgen zu können. In einer Projektwoche im Oktober 2022 erhalten rund 50 Schülerinnen und Schüler handlungsorientierten Sprachunterricht mit einem konkreten Bezugspunkt – den eigenen Schulhof zu gestalten.
Weil sowohl Lehramtsstudierende wie das Kompetenzzentrum für Interkulturalität in der Schule (Kom.In) des Landesinstituts für Schule in Bremen in das Projekt einbezogen sind, können entsprechende Fortbildungsangebote auch für die Lehrerbildung entwickelt werden.
„Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung“, sagt Professorin Yasemin Karakasoglu. „Der Preis bestärkt uns darin, das Thema Grundbildung für Jugendliche in die Lehramtsausbildung zu integrieren und Lehrerinnen und Lehrer durch die Universität in ihrer anspruchsvollen Arbeit zu unterstützen.“
Das prämierte Projekt LIALPHA ist in der LehrLernwerkstatt „Fach, Sprache, Migration“ der Universität Bremen in Kooperation mit dem „Alphabetisierungszentrum des Landes Bremen“ in der Oberschule am Leibnizplatz entstanden.
Lese- und Schreibförderung zur Berufsvorbereitung
Den Förderpreis in Höhe von 10.000 Euro erhielt das Projekt „Digitale Berufsfeldbezogene Lese- und Schreibförderung“ (kurz: BeLeSen). Es versetzt Lehrende in Übergangs- und Berufsvorbereitungsmaßnahmen mithilfe der online Plattform „lea.online“ in die Lage, junge Erwachsene bei der Verbesserung ihrer Lese- und Schreibkompetenz niedrigschwellig zu unterstützen.
Das ausgezeichnete Projekt gehört zum Arbeitsbereich „Medienpädagogik und didaktische Gestaltung multimedialer Lernumgebungen“ unter Leitung von Professor Karsten D. Wolf, der den Preis gemeinsam Juniorprofessorin Ilka Koppel von der PH Weingarten in der Kategorie „Sprachförderprojekte für Jugendliche und junge Erwachsene von 17 – 25 Jahren“ erhielt.
Im Projekt BeLeSen werden die im vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt lea.online erstellten digitalen Fördermaterialien der Alphabetisierungspraxis für die Berufsvorbereitung zugänglich gemacht sowie Lehrende dabei unterstützt, diese zielgerecht und unterstützend zur Sprachförderung einzusetzen. Professor Karsten D. Wolf freut sich über den Förderpreis: „Wir geben Lehrer:innen altersgerechte Werkzeuge und Materialien in die Hand, um Schüler:innen einen besseren Start in ihr Berufsleben zu ermöglichen: kostenlos als offene Bildungsressourcen (Open Educational Ressources).“
Über die Joachim Herz Stiftung
Die gemeinnützige Joachim Herz Stiftung fördert Bildung, Wissenschaft und Forschung. Sie arbeitet überwiegend operativ und ist vorrangig in den Themenfeldern Naturwissenschaften, Wirtschaft sowie Persönlichkeitsbildung tätig. In diesen drei Bereichen werden auch kleine, innovative Projekte Dritter unterstützt. Zudem fördert die Stiftung Forschungsprojekte in den Themenfeldern Medizin, Recht und Ingenieurwissenschaften sowie Vorhaben im deutsch-amerikanischen Austausch. Die Joachim Herz Stiftung wurde 2008 errichtet und gehört zu den großen deutschen Stiftungen.
Weitere Informationen:
www.lehrlernwerkstatt.uni-bremen.de/
www.lealernen.de/paedagogen/
www.joachim-herz-stiftung.de/megafon
www.uni-bremen.de
Leistungsstark, vielfältig, reformbereit und kooperativ – das ist die Universität Bremen. Rund 23.000 Menschen lernen, lehren, forschen und arbeiten auf dem internationalen Campus. Ihr gemeinsames Ziel ist es, einen Beitrag für die Weiterentwicklung der Gesellschaft zu leisten. Mit gut 100 Studiengängen ist das Fächerangebot der Universität breit aufgestellt. Als eine der führenden europäischen Forschungsuniversitäten pflegt sie enge Kooperationen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen weltweit. Gemeinsam mit neun jungen Universitäten und vier assoziierten Mitgliedern aus dem Hochschul-, Nichtregierungs- und privaten Bereich gestaltet die Universität Bremen in den nächsten Jahren eine der ersten Europäischen Universitäten. Das Netzwerk YUFE – Young Universities for the Future of Europe wird von der EU-Kommission gefördert. In der Region ist die Universität Bremen Teil der U Bremen Research Alliance. Die Kompetenz und Dynamik der Universität haben zahlreiche Unternehmen in den Technologiepark rund um den Campus gelockt. Dadurch ist ein bundesweit bedeutender Innovations-Standort entstanden – mit der Universität Bremen im Mittelpunkt.
Leistungsstark, vielfältig, reformbereit und kooperativ – das ist die Universität Bremen. Rund 23.000 Menschen lernen, lehren, forschen und arbeiten auf dem internationalen Campus. Ihr gemeinsames Ziel ist es, einen Beitrag für die Weiterentwicklung der Gesellschaft zu leisten. Mit gut 100 Studiengängen ist das Fächerangebot der Universität breit aufgestellt. Als eine der führenden europäischen Forschungsuniversitäten pflegt sie enge Kooperationen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen weltweit. Gemeinsam mit neun jungen Universitäten und vier assoziierten Mitgliedern aus dem Hochschul-, Nichtregierungs- und privaten Bereich gestaltet die Universität Bremen in den nächsten Jahren eine der ersten Europäischen Universitäten. Das Netzwerk YUFE – Young Universities for the Future of Europe wird von der EU-Kommission gefördert. In der Region ist die Universität Bremen Teil der U Bremen Research Alliance. Die Kompetenz und Dynamik der Universität haben zahlreiche Unternehmen in den Technologiepark rund um den Campus gelockt. Dadurch ist ein bundesweit bedeutender Innovations-Standort entstanden – mit der Universität Bremen im Mittelpunkt.
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