In diesem Jahr ist Deutschland ein Wassernotstandsgebiet – schon seit Beginn des Jahres ist die Niederschlagsmenge zu niedrig und der Grundwasserpegel sinkt stetig weiter. Die wenigen Starkregenereignisse, die auftreten, machen die Situation nicht besser: Oft sind die Böden so ausgetrocknet, dass sie die Wassermassen nicht aufnehmen können und das Regenwasser oberflächlich abfließt. Wenn plötzlich starker Regen einsetzt, kann es zu Überschwemmungen kommen. Die Grundwasserneubildung bleibt aus.
Das trifft insbesondere die Landwirt:innen, die vielerorts Probleme haben, ihre Kulturen zu bewässern. Die Auswirkungen der Trockenheit zeigen sich mittlerweile auch deutlich an den Erträgen: Ein Blick auf die Entwicklung der Weizenernten zeigt einen Rückgang um rund 15 Prozent in den letzten Jahren im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt. Neben einer geringeren Menge an Rohstoff macht auch der Absatz aufgrund der Dürre Probleme: Aufgrund von niedrigen Wasserständen in Flüssen und Kanälen können Lieferwege nur eingeschränkt genutzt oder gar blockiert werden.
Ökolandbau für eine landwirtschaftliche Klimaanpassungsstrategie
„Es herrscht dringender Handlungsbedarf – vor allem muss alles getan werden, um die Klimaziele zu erreichen und die Erderwärmung zu stoppen“, so Alexander Gerber, Vorstand bei Demeter. „Darüber hinaus ist sicherzustellen, dass die Landwirtschaft resilienter gegen die Folgen des Klimawandels wird.“
Der Ökolandbau bietet durch schonende Bodenbearbeitung, Humusaufbau und einer damit einhergehenden höheren Wasserhaltekapazität der Böden eine Möglichkeit, die Wasserversorgung der Böden zu verbessern. Eine standortangepasste Sortenwahl und die Versorgung von Boden und Kulturen mit Kompost und Mulch, wie sie im Ökolandbau betrieben wird, kann ebenfalls einen Beitrag zu einer landwirtschaftlichen Klimaanpassungsstrategie leisten.
Ökolandbau steht für mehr Klimaresilienz und Klimaschutz in der Landwirtschaft – des Weiteren leistet er mit dem Verzicht auf chemisch-synthetische Pestiziden und Kunstdünger einen wichtigen Beitrag zur Trinkwasserqualität“, daher fordert Gerber: „Bund und Länder müssen jetzt wichtige Schritte hin zu 30 Prozent Bio dringend angehen: Mehr Budget für die Umstellung auf biologischen Landbau im Rahmen der Agrarförderung; ein Konzept für mehr Bio in Kantinen, Mensen und Restaurants; 30 Prozent Bio in Ausbildung, Beratung und Forschung!“
Darüber hinaus gibt es weitere Maßnahmen, um die Trockenheit in Stadt und Land abzupuffern: Drainagen rückgängig machen, mehr Dächer begrünen, Regenwasser sammeln, Grünflächen und Bäume im städtischen Raum erhalten, Versiegelung durch intelligente Gestaltung von Hinterhöfen und Straßen reduzieren bzw. zurückbauen, die Förderung von Brauchwasserzisternen und die Renaturierung von Wäldern und Auen.
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