"Unumkehrbare und potenziell katastrophale Risiken, die durch den vom Menschen verursachten Klimawandel verursacht werden, müssen in unsere Planung und unser Handeln einfließen. Wenn es einen roten Faden in der Wissenschaft der letzten 30 Jahre gibt, dann ist es dieser: Je mehr wir darüber lernen, wie unser Planet funktioniert, desto mehr Grund zur Sorge gibt es", erklärt Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und einer der Autoren der Studie. "Kipppunkte rücken näher, nicht nur, weil wir immer mehr klimaschädliche Treibhausgase ausstoßen, sondern auch, weil wir zunehmend verstehen, dass unser Planet anfälliger ist. Er ist ein hochkomplexer Organismus mit Rückkopplungen und Wechselwirkungen, die seine Funktionen ganz plötzlich von Dämpfung und Abkühlung auf Verstärkung und Erwärmung umstellen können. Das Absterben des Amazonas und das beschleunigte Abschmelzen des Grönlandeises sind Beispiele für Systeme, die schnell von kühlenden Kohlenstoffsenken zu Quellen weiterer Erwärmung werden können. Das bedeutet, dass wir uns nicht damit begnügen können, nur Mittelwerte zu betrachten, sondern, dass wir nichtlineare extreme Risiken einkalkulieren müssen. Die Mathematik der Katastrophe durchzurechnen könnte der Schlüssel dazu sein, sie zu vermeiden."
Artikel: Luke Kemp et al (2022): Climate Endgame: Exploring catastrophic climate change scenarios. Proceedings of the National Academy of Sciences [DOI: 10.1073/pnas.2108146119]
Weblink zum Artikel: https://www.pnas.org/doi/full/10.1073/pnas.2108146119
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