Prof. Dr. Peter Albers und PD Dr. Simone Wesselmann engagieren sich seit vielen Jahren – mit festem Blick auf das Wohl der betroffenen Männer – für eine bessere Erkennung und Behandlung des Prostatakrebses. Für diesen besonderen Einsatz hat der BPS die beiden Persönlichkeiten im Rahmen der BPS-Jahrestagung 2022 mit der Wil de Jongh-Medaille ausgezeichnet.
Prof. Dr. Peter Albers, Direktor der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Düsseldorf und Leiter der Abteilung für personalisierte Früherkennung des Prostatakarzinoms am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg, ehemaliger Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft und Leiter der Zertifizierungskommission „Prostatakrebs“ unterstützt den BPS seit vielen Jahren in den Bemühungen zur bestmöglichen Früherkennung von Prostatakrebs und der Anerkennung der „Aktiven Überwachung“ als gleichwertige Therapieoption. Aktuell beschäftigt sich das Team von Prof. Albers mit dem Aufbau einer Risikosprechstunde für Männer mit familiärer Belastung. Dieses Projekt, das von der Deutschen Krebshilfe gefördert wird, verspricht neue fundierte Kenntnisse in der urologischen Behandlungs- und Beratungspraxis für Männer mit einem erblich bedingten Risiko an Prostatakrebs zu erkranken. Prof. Albers bedankte sich mit den Worten: „Ich bin ein bisschen gerührt, so oft passiert einem das nicht im Leben. Ich bin fast 35 Jahre in der Urologie tätig und weiß nun, wo die wirklichen Probleme des Prostatakrebses liegen. Daher versuche ich, die Krankheit durch eine intelligente, zielgenaue Früherkennung zu attackieren und ich denke, dass kommende Generationen von den gravierenden Verbesserungen profitieren werden.“
PD Dr. Simone Wesselmann, stellvertretende Generalsekretärin der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG), leitet den Bereich „Zertifizierung“ der DKG mit der Überzeugung, dass klinische Indikatoren und die von Patienten berichtete Lebensqualität – vor und nach Therapie gemessen – die Behandlungsergebnisse kontinuierlich verbessern werden. Damit und durch die Entscheidung für die Nutzung international konsentierter, identischer Messgrößen wurde das Qualitätsmanagement der DKG-zertifizierten Prostatakrebszentren zu einem Meilenstein des Fortschritts in der uroonkologischen Versorgung. An dieser Verbesserung der onkologischen Versorgung und ihrem wissenschaftlichen Nachweis hat das DKG-Zertifizierungssystem unter Leitung von Frau Dr. Wesselmann maßgeblichen Anteil. Bewegt bedankte sich Frau Dr. Wesselmann: „Ich bin nur ein Rad im großen Getriebe des Zertifizierungssystems. Seit 2008 arbeiten wir mit dem BPS zusammen und haben viel bewegt. Die Zertifizierung von Prostatakrebszentren hat zu weitreichenden Veränderungen geführt, sodass die in diesen Zentren operierten und behandelten Männer ein verbessertes Überleben und eine geringere Morbidität haben.“
Über die Wil de Jongh-Medaille:
Der Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e.V. verleiht einmal jährlich die Wil de Jongh-Medaille an engagierte Persönlichkeiten in Medizin und Forschung, die sich durch hohe wissenschaftliche Kompetenz, überdurchschnittliches Engagement und eine ausgeprägte Patientenorientierung im Bereich Prostatakrebs ausgezeichnet haben. Der Namensgeber der Medaille, der Niederländer Wil de Jongh, war selbst an Prostatakrebs erkrankt. Als Patient erwarb er Kenntnisse, die in seiner Zeit ungewöhnlich umfangreich und fundiert waren und die er anderen zugutekommen ließ. Sein Beispiel inspirierte Menschen in vielen Ländern, sich mit ihrer Erkrankung Prostatakrebs intensiv zu beschäftigen. Wil de Jongh verstarb im Jahr 2004.
Der Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e.V. (BPS) wurde im Jahr 2000 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Mit rund 200 Selbsthilfegruppen ist der BPS europaweit die größte und weltweit die zweitgrößte Selbsthilfeorganisation für Prostatakrebspatienten. Der BPS vertritt Patienteninteressen im Gemeinsamen Bundesausschuss, in der Leitlinienkommission, in der Zertifizierungskommission der Zentren und ist Mitglied in der europäischen Prostatakrebs Selbsthilfevereinigung "Europa UOMO". Der BPS ist gemeinnützig und steht unter der Schirmherrschaft der Stiftung Deutsche Krebshilfe.
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