„Meinungsfreiheit nicht dem freien Spiel der Marktkräfte überlassen“

Was tun gegen Nachrichtenmüdigkeit und das Gefühl, ständig mit schlechten Nachrichten konfrontiert zu sein? Das war Thema der hochkarätig besetzten Abschlussdiskussion des 11. Deutschen Social TV Summit der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), der gestern online stattfand.

Den Menschen den Wert von Nachrichten wieder klarzumachen – das ist aus Sicht von Prof. Dr. Ursula Münch, der Direktorin der Akademie für Politische Bildung Tutzing, unbedingt nötig. Wichtig dabei: „Medien müssen uns Leitplanken zur Orientierung vermitteln, dürfen aber nicht überfordern und so einfacher zu konsumierenden, aber möglicherweise falschen Botschaften den Weg bereiten.“

Eine widerstandsfähige Demokratie gegen Desinformation aufzubauen, hat für Alexander Sängerlaub vom Think & Do Tank futur eins höchste Priorität. Er wünscht sich ein „öffentlich-rechtliches Internet“, denn: „Soziale Netzwerke heute sind Netzwerke für Werbetreibende, nicht für den demokratischen Diskurs.“

Die wichtige Rolle von Lokaljournalismus betonte Pia Lamberty, Sozialpsychologin und Verschwörungsideologie-Expertin aus Berlin: „Lokalradio und Lokalzeitung sind zentral, denn die Menschen abseits von Städten haben nicht immer unbedingt guten Zugang zu seriösen Informationen.“ Es gelte daher, lokale Medien zu fördern und zu unterstützen.

Medienkompetenz als Schulfach ist laut Prof. Dr. Ralf Hohlfeld von der Universität Passau überfällig, um Heranwachsende fit zu machen für den „Desinformations- und Fakekrieg“. Zudem forderte er: „Wir müssen die Plattformen stärker regulieren. Wir dürfen die Meinungsfreiheit nicht dem freien Spiel der Marktkräfte überlassen.“  

Alle Informationen zum Social TV Summit finden Sie hier.

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