Wachstum und positives Ergebnis – trotz Dämpfer durch Energiemarktkrise

Die Ökoenergiegenossenschaft Green Planet Energy hat das Geschäftsjahr 2021 mit einem knapp positiven Jahresergebnis und einem deutlichen Wachstum bei den belieferten Kund:innen abgeschlossen. Ende 2021 wurden insgesamt 211.975 Strom- und Gaskund:innen von der Genossenschaft versorgt, das Jahresergebnis von Green Planet Energy belief sich auf 28.000 Euro. Das geht aus dem Jahresabschluss hervor, den die Genossenschafts-Vertreter:innen auf ihrer Versammlung am vergangenen Wochenende bestätigten. „Das Jahresergebnis liegt zwar deutlich unter unseren ursprünglichen Erwartungen, ist aber angesichts der besonders schwierigen Marktlage und der weiter schwelenden Corona-Krise für uns dennoch positiv zu sehen“, sagt Nils Müller, Vorstand bei Green Planet Energy. 

Vor allem die seit Herbst 2021 – im Vorfeld des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine – auftretenden extremen Preisentwicklungen an den Energiemärkten und die damit verbundenen Schwierigkeiten beim Energieeinkauf sowie das geringe Windaufkommen dämpften die bis dahin sehr erfolgreiche Geschäftsentwicklung. Wie nahezu die gesamte Branche musste Green Planet Energy als Reaktion auf die Preisrallye erstmals in seiner Geschichte einen derzeit noch geltenden Aufnahmestopp für Neuverträge verhängen. „Andernfalls hätte die extrem teure, kurzfristige Energiebeschaffung bei starkem Kund:innen-Wachstum zu einem Verlustgeschäft für die Genossenschaft geführt“, so Nils Müller. Aber, betont er: „Aktuell arbeiten wir mit Hochdruck an Maßnahmen, die es uns ermöglichen, voraussichtlich noch in diesem Sommer wieder neue Kund:innen bei uns begrüßen zu können.“ 

Die Vertreter:innen haben auf ihrer Versammlung angesichts des geringer ausgefallenen Jahresergebnisses beschlossen, dass Green Planet Energy in diesem Jahr keine Ausschüttung an ihre Genossenschaftsmitglieder vornehmen wird. Darüber hinaus haben sie den Vorstand sowie den Aufsichtsrat entlastet und damit den Unternehmenskurs bestätigt. „Wir sehen uns finanziell und unternehmerisch sehr gut gerüstet für noch zu erwartende Herausforderungen auf dem Energiemarkt“, sagt Nils Müller.

Ein weiteres wichtiges Ereignis im Geschäftsjahr 2021 war der Namenswechsel der Genossenschaft, die 1999 als Greenpeace Energy eG von der Umweltschutzorganisation Greenpeace e.V. ins Leben gerufen worden war. Durch die gemeinsam mit Greenpeace beschlossene Umfirmierung zu Green Planet Energy im September 2021 wird die Rollenaufteilung zwischen Umweltschutzorganisation und Unternehmen klarer erkennbar. Die enge inhaltliche Zusammenarbeit im Sinne des Klimaschutzes besteht jedoch unverändert fort.

Die wichtigsten Kennzahlen im Detail: 

  • Im Geschäftsjahr 2021 verkaufte das Unternehmen rund 500 Gigawattstunden (GWh) Ökostrom und 512 GWh Gas in Form des innovativen Gasprodukts proWindgas. 
  • Die Zahl der Stromkund:innen wuchs 2021 um 13.813 auf 179.103, die der Gaskund:innen stieg um 3.352 auf 32.872. 
  • Der Umsatz inklusive Energiesteuern stieg 2021 um rund 17 Millionen Euro auf rund 188 Millionen. 
  • Die Zahl der Genossenschaftsmitglieder legte ebenfalls zu, auf 29.321. 
  • Das Eigenkapital erhöhte sich um fast 18 Millionen auf rund 86 Millionen Euro. 
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