Der Schutzschirm erfüllte die ihm zugedachte Aufgabe, eine gute Versorgung der älteren und pflegebedürftigen Menschen aufrecht zu erhalten: Er leistete einen Beitrag, die Refinanzierung der erheblichen Mehrausgaben sicher zu stellen, die den Einrichtungen beispielsweise durch den zusätzlichen Personal- und Materialaufwand für Schutz- und Hygienemaßnahmen während der Pandemie entstanden sind. Außerdem half er, die gleichzeitigen Mindereinnahmen abzufedern, die sich schnell summieren, wenn beispielsweise Zimmer aufgrund behördlicher Anordnung nur einfach belegt, oder neue Bewohnerinnen und Bewohner pandemiebedingt erst gar nicht aufgenommen werden konnten. All das habe teils „gefährliche Löcher in unsere Haushalte gerissen“, so Boris Strehle und Professor Dr. Wolfgang Wasel, Sprecher des Netzwerk Alter und Pflege im Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart.
Vielfach zeigten sich die finanziellen Auswirkungen der Pandemie in ihrer ganzen Tragweite für die Einrichtungen erst mit zeitlichem Verzug. Man sei keinesfalls „über dem Berg“; erst recht nicht, wo die Einrichtungen nach wie vor zu besonderen Schutzmaßnahmen für ihre Bewohnerinnen und Bewohner verpflichtet sind. Die Lockerungen, die „draußen möglich sind, sind es bei uns noch längst nicht und damit haben wir auch über den 30. Juni hinaus Mehrkosten, die refinanziert werden müssen“, so Dr. Karl-Heinz Huber, Vorsitzender der AG Altenhilfe, Hospizarbeit und Pflege im Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg. Nach über zwei Jahren Corona seien die Pflegekräfte „erschöpft und ausgelaugt“. Viele hätten ihrem Beruf auch den Rücken gekehrt. Wenn neben all diesen Belastungen jetzt auch noch der Schutzschirm wegfällt, verkrafte dies die Pflege in Baden-Württemberg nicht.
Sollte sich der Bund Ende Juni tatsächlich aus der Refinanzierung zurückziehen, sehen die Träger der katholischen Altenhilfe in Baden-Württemberg das Land in der Pflicht, „drohende Versorgungslücken abzuwenden“.
Im „Netzwerk Alter und Pflege“ im Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart haben sich 74 katholische Anbieter von stationärer und ambulanter Hilfe im Bereich der Diözese Rottenburg-Stuttgart zusammengeschlossen.
Der „Arbeitsgemeinschaft Altenhilfe, Hospizarbeit und Pflege“ im Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg gehören rund 200 entsprechende Dienste und Einrichtungen im Bereich der Erzdiözese Freiburg an.
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