Zentralbank von Paraguay bekämpft vehement hohe Inflation nach schwerer Dürre

Steigende Lebensmitel- und Treibstoffpreise ließen die Inflation in Paraguay im April auf 11,8 % steigen. Dies ist der höchste Wert seit zehn Jahren. Die Zentralbank reagierte schnell und hob den Leitzings Ende April aggressiv um 600 Basispunkte auf 6,75 % an. Der Kreditversicherer Credendo erwartet weitere Erhöhungen.

Wie die meisten Volkswirtschaften weltweit kämpfte Paraguay bereits mit steigenden Verbraucherpreisen wegen Lieferkettenproblemen. Der Krieg in der Ukraine erhöhte den Inflationsdruck. Das vierte Jahr schwerer Dürre während der landwirtschaftlichen Wachstumsperiode Dezember bis Februar verschärfte die Lebensmittelinflation.

Die Dürre, die schwerste in der Geschichte des Landes, hat sich auch auf die wirtschaftlichen Aussichten ausgewirkt. Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostiziert für 2022 ein mageres reales BIP-Wachstum von 0,3 %. Sogar eine Rezession ist möglich angesichts der erheblichen Bedeutung des Agrarsektors. Paraguay ist der viertgrößte Sojabohnenexporteur der Welt. Die Ernte war die niedrigste seit 1997. Daher kann das Land nicht von den weltweit steigenden Lebensmittelpreisen profitieren. 2020 machten Sojabohnen noch rund ein Fünftel der gesamten Leistungsbilanzeinnahmen aus. Die Dürre dürfte auch die Rindfleischexporte beeinträchtigen (2020 etwa ein Zehntel der Leistungsbilanzeinnahmen).

Neben der Landwirtschaft sieht Credendo auch Auswirkungen auf andere Wirtschaftszweige. Paraguay hat eine geringere Energieproduktion aus seinen Wasserkraftwerken. Die Dürre hat zu einem niedrigen Wasserstand des Paraguay-Flusses geführt. Der gesamte Handel läuft über diesen Fluss, es gibt lange Verzögerungen und hohe Seetransportkosten sowohl für Exporte als auch für Importe.

Trotz der Probleme sieht Credendo den Ausblick für die kurz- und mittel- bis langfristigen politischen Risikobewertungen stabil. Sollten im Zuge des Klimawandels Dürren häufiger, langanhaltender und schwerwiegender werden, und das Land sich nicht an die veränderte Situation anpassen können, ist eine Abwärtskorrektur nicht ausgeschlossen. 

Über Credendo Short-Term Non-EU Risks

Credendo ist eine europäische Kreditversicherungsgruppe, die auf dem gesamten Kontinent vertreten ist. Wir sind in allen Bereichen der Warenkreditversicherung und der Versicherung von politischen Risiken tätig und bieten Produkte für die weltweite Abdeckung Ihrer Risiken.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Credendo Short-Term Non-EU Risks
Luisenstraße 21
65185 Wiesbaden
Telefon: +49 (611) 504052-02
http://www.credendo.com

Ansprechpartner:
Karsten Koch
Country Manager Germany and Austria
Telefon: +49 (611) 504052-02
E-Mail: k.koch@credendo.com
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel