Allianz: Neue Öl- und Gasrichtlinie mit Schwäche im Gasbereich

Die Allianz, derzeit einer der größten Öl- und Gasversicherer der Welt, hat sich heute verpflichtet, ab Januar 2023 keine neuen Öl- und Gasfelder, neue Ölkraftwerke, neue Midstream-Ölinfrastruktur und einige unkonventionelle Förderungen mehr zu versichern, in diese zu investieren oder bestehende Verträge für solche Projekte ab dem 1. Juli 2023 zu verlängern. [1]

Regine Richter, Versicherungs-Kampaignerin bei urgewald: „Die Allianz hat eine lobenswerte neue Öl- und Gasrichtlinie verabschiedet. Lobenswert, weil sie die Versicherung neuer, auch konventioneller Öl- und Gasfelder ausschließt. Aber sie greift zu kurz, wenn es um Gas geht: Die Richtlinie schließt Midstream-Gasinfrastruktur wie Flüssigerdgas-Terminals sowie Gas-Kraftwerke oder Fracking-Gas nicht aus, die alle verheerend für das Klima sind. Insgesamt zeigt die Richtlinie jedoch, dass die Versicherungsbranche endlich die Klimabedrohung durch die Expansion von Öl und Gas erkannt hat." 

Die Allianz ist die zehnte große Versicherungsgesellschaft, die Öl- und Gasbeschränkungen für das Versicherungsgeschäft und Investitionen einführt.

Regine Richter: „Nachdem die Allianz und kürzlich auch Swiss Re und Hannover RE ihre Ambitionen in Bezug auf Öl und Gas erhöht haben, muss Munich RE, der weltweit größte Rückversicherer, dringend nachziehen und sich verpflichten, keine neuen Öl- und Gasprojekte mehr zu versichern." [2]

urgewald wird gemeinsam mit Partnern in den kommenden Tagen eine detailliertere Analyse der neuen Öl- und Gasrichtlinie der Allianz veröffentlichen.

Anmerkungen
[1] https://www.allianz.com/de/presse/news/engagement/umwelt/220429_Allianz-staerkt-ihr-Engagement-fuer-ihre-Netto-Null-Klimastrategie.html

[2] https://global.insure-our-future.com/munich-re-fails-to-stop-insuring-new-oil-and-gas-projects/

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