Photovoltaik-Freiflächenanlagen leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, sind aber durchaus auch umstritten. Neben dem Eingriff in das Landschaftsbild wird eine Versiegelung und Abtrennung von Flächen kritisiert. „In den frühen Jahren wurden Solarparks tatsächlich oft nach der Maßgabe geplant, möglichst viel Output zu erzeugen“, sagt Voigt. „Doch mittlerweile erfolgt die Planung häufig in Abstimmung mit Naturund Tierschutzverbänden und die Parks werden zu hochwertigen Rückzugsräumen für Pflanzen und Tiere.“
So fordern Naturschutzverbände vom Nabu bis zum Jagdverband einhellig, die Flächen aufzuwerten. „Ziel ist ein ganzheitlicher Planungsansatz, der schon bei der Standortwahl ökologische Interessen einbezieht und diese in allen Phasen berücksichtigt – von Errichtung, Anschluss ans Netz über Betrieb bis zum Rückbau“, sagt Voigt, der die Entwicklung solche Leitlinien positiv sieht: „Dadurch sind die Anlagen über die saubere Energiegewinnung hinaus als Impact-Investments zu sehen.“
Schon während der Planung ist es möglich, mit nur sehr geringen zusätzlichen Kosten ein Parkkonzept zu entwickeln, das nicht nur naturverträglich ist, sondern sogar deutliche Mehrwerte bietet: Aus intensiv genutzten Flächen lassen sich solche schaffen, die schonend bewirtschaftet werden, auf denen keine Pestizide oder Dünger zum Einsatz kommen und sich viele Tier- und Pflanzenarten ansiedeln können. Der Jagdverband Schleswig-Holstein etwa rät, dass die überbaute Gesamtfläche eines Solarparks nicht mehr als 70 Prozent betragen sollte, Wirtschaftswege gekiest statt asphaltiert und Gewässer und Äsungszonen angelegt werden sollten.
Auch der Nabu hat Kriterien für ökologisch wertvolle Solarparks aufgestellt. Er geht dabei ebenfalls auf den Rückbau der Parks ein. „Hier nähern wir uns einem Spannungsfeld, das nicht so einfach zu überwinden ist“, sagt Voigt. Die Parks werden auf 20 oder 25 Jahre geplant. Danach ist ein Rückbau theoretisch sehr einfach möglich, da die verwendeten Materialien langlebig sind und gut entfernt werden könnten. „Das Problem für den Landeigentümer ergibt sich aus der Aufwertung der Fläche durch den Naturschutz“, so Voigt. Mancher Landeigentümer hat Angst, seine Flächen im Anschluss nicht mehr wie vorher nutzen zu können, wenn hier erst einmal wertvolle Biotope entstanden sind.
„Das ist ein Punkt, der aus heutiger Sicht schwer zu entkräften ist“, sagt Voigt. „Hier entstehen ja tatsächlich Bereiche großer Biodiversität, die auch in Zukunft erhalten werden sollen.“ Doch lassen sich solche Themen bereits in den Genehmigungsverfahren mit Verträgen lösen. „Und natürlich ist es immer besser, eine Fläche wird für 20 Jahre aus der intensiven Bewirtschaftung genommen und kann sich erholen, selbst wenn sie danach wieder zur Agrarproduktion eingesetzt wird“, so Voigt. „Aber auch die Überführung in den Vertragsnaturschutz ist möglich – wenn dies dem Eigentümer entsprechend vergütet wird.“
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