Long-COVID: Hilfe für Betroffene im Gesundheitswesen
Mitarbeitende im Gesundheitswesen haben ein hohes Risiko, selbst an COVID-19 zu erkranken. Wissenschaftler:innen der Universitätsklinika Hamburg-Eppendorf (UKE) und Greifswald untersuchen nun, welche Spätfolgen Betroffene entwickeln und welche rehabilitativen Maßnahmen helfen können. Für das Projekt LoCoVICF werden sowohl betroffene Mitarbeitende im Gesundheitswesen als auch Ärzt:innen in Hausarztpraxen und Rehabilitationseinrichtungen befragt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt bis Februar 2024 mit 570.000 Euro. Unterstützt werden die Forschenden zudem von der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, der Deutschen Rentenversicherung und der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin.
„Epidemiologische Schätzungen legen nahe, dass etwa zehn Prozent der an COVID-19 Erkrankten Spätfolgen entwickeln. Wir möchten mit unserer Studie gezielt die Bedürfnisse von Menschen aus Gesundheits- und Pflegeberufen mit Long-COVID untersuchen. Denn erste Ergebnisse zeigen, dass Rehabilitationsmaßnahmen die Genesung nach einer SARS-CoV-2-Infektion beschleunigen können“, sagt Prof. Dr. Dr. Martin Härter, Projektleiter und Direktor des Instituts und der Poliklinik für Medizinische Psychologie des UKE.
Kontakt für Rückfragen: Prof. Dr. Dr. Martin Härter, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie
Neue Erkenntnisse zum nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom erforscht
Wissenschaftler:innen aus dem nationalen Konsortium des Deutschen Netzwerks für Genomische Medizin beim Bronchialkarzinom (nNGM) haben unter Leitung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) die Bedeutung sogenannter atypischer, seltener EGFR-Mutationen bei Patient:innen mit nicht-kleinzelligem Bronchialkarziom untersucht. Während die typische EGFR-Mutation die häufigste genetische Veränderung beim Bronchialkarzinom ist und damit die Grundlage für eine zielgerichtete Behandlung dieser Tumorart darstellt, gibt es eine Reihe von seltener auftretenden EGFR-Mutationen an anderen Stellen dieses Gens. Die Arbeitsgruppe konnte nun diese selteneren, untypischen EGFR-Mutationen näher analysieren und vor allem ihre Bedeutung für die zielgerichtete Therapie mit sogenannten Tyrosinkinaseinhibitoren untersuchen. Dabei zeigten sich Subgruppen von Mutationen, die – so wie die typischen Mutationen – sehr gut auf diesen Wirkstoff ansprechen, während andere nur eine äußerst geringe Empfindlichkeit auf die Behandlungsmethode aufweisen. Die umfassende Daten-Analyse dient als Grundlage einer neuen internationalen Klassifikation der EGFR-Mutationen beim Bronchialkarzinom und hat unmittelbare Relevanz für die Behandlung.
Literatur: M. Janning, S. Loges et. al. Treatment outcome of atypical EGFR mutations in the German National Network Genomic Medicine Lung Cancer (nNGM). Annals of Oncology. 2022.
DOI: https://doi.org/10.1016/j.annonc.2022.02.225
Kontakt für Rückfragen: Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, II. Medizinische Klinik und Poliklinik (Onkologie, Hämatologie, Knochenmarktransplantation mit Abteilung für Pneumologie)
Auszeichnung für Forschung zu Migration von Immunzellen
Für sein neues Forschungsprojekt hat Prof. Dr. Pablo Sáez aus dem Institut für Biochemie und Molekulare Zellbiologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) zusammen mit zwei internationalen Partnern eine Förderung des Human Frontier Science Program (HFSP) in Höhe von einer Million Euro eingeworben. Der UKE-Wissenschaftler erforscht die Migration von Immunzellen, die von zentraler Bedeutung für die Wundheilung, die Immunantwort und Krebs ist. Konkret geht es darum, wie sich die einzelnen Zellen für eine bestimmte Migrationsrichtung entscheiden, vor allem, wenn sie auf Hindernisse in der Umgebung treffen. Die Fähigkeit, die Zellwanderung vorherzusagen, ist eine wesentliche Voraussetzung für die Steuerung der Zellbewegung, die wiederum zu einer beschleunigten Wundheilung, zur Verhinderung der Metastasierung oder zur Gestaltung der Immunantwort führen kann.
Das HFSP fördert seit 1989 die internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften. Den Projekten müssen Forschende aus mindestens zwei Ländern angehören. Das Team von Prof. Dr. Sáez wird außerdem durch Prof. Dr. Yamuna Krishnan (Universität Chicago, USA) und Prof. Dr. Nir Gov (Weizmann Institut, Israel) unterstützt.
Kontakt für Rückfragen: Prof. Dr. Pablo Sáez, Institut für Biochemie und Molekulare Zellbiologie
Botenstoff IL-10 hat entzündungshemmende und -fördernde Funktion
UKE-Wissenschaftler:innen der I. Medizinischen Klinik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) unter der Leitung von Prof. Dr. Samuel Huber haben gemeinsam mit Forschenden der Universitäten Mainz, Köln und Yale (USA) herausgefunden, dass der Botenstoff IL-10 nicht nur entzündungshemmend wirken kann, sondern auch eine wichtige entzündungsfördernde Funktion hat.
T-Zellen sind die Schlüsselquelle des IL-10, das das Überleben entzündungsfördernder T-Zellen reguliert und auf diese Weise zur Entwicklung der Autoimmunität des Zentralnervensystems beiträgt. Die Studie „CD4+ T cell derived IL-10 promotes CNS inflammation in mice by sustaining effector T cell survival“ wurde jetzt im Fachmagazin Cell Reports veröffentlicht.
Literatur: Nir Yogev, Tanja Bedke et al. CD4+ T cell derived IL-10 promotes CNS inflammation in mice by sustaining effector T cell survival. Cell Reports. 2022
DOI: https://doi.org/10.1016/j.celrep.2022.110565
Kontakt für Rückfragen: Prof. Dr. Samuel Huber, Direktor der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik (Molekulare Gastroenterologie und Immunologie)
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