„Finanzierung hoher Energiepreise durch Staatsverschuldung ist finanzpolitischer Unsinn“

Das Statistische Bundesamt hat die vorläufigen Ergebnisse zur Entwicklung der deutschen Inflationsrate im März 2022 veröffentlicht. Die am deutschen Verbraucherpreisindex gemessene Inflationsrate ist diesen Berechnungen zufolge weiter von 5,1 Prozent im Februar auf 7,3 Prozent im März gestiegen. Prof.  Dr.  Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“ am ZEW Mannheim, erklärt dazu:
„Die sich weiter beschleunigende Inflation ist das Ergebnis eines klassischen Angebotsschocks. Weil sich die Verfügbarkeit von Energie und Lebensmitteln verringert, steigen zwangsläufig die Preise. Die Inflationswerte der kommenden Monate werden noch sehr starke Nerven erfordern. Die Politik sollte in dieser Lage eine klare Kommunikation fahren. Die Botschaft muss lauten: Der Ukraine-Krieg macht uns alle ärmer und ein Kaufkraftverlust ist ökonomisch unvermeidbar. Es ist falsch, dass die Bundesregierung mit ihrem diffusen Hilfsprogramm so tut, als ob der Staat alle Bürgerinnen und Bürger kompensieren könnte. Zu begrüßen im Paket sind die gezielten Hilfen für einkommensschwache Haushalte. Überflüssig sind undifferenzierte Elemente wie das Energiegeld für alle Erwerbstätigen. Die deutsche Fiskalpolitik war schon in der Corona-Krise nicht zielgenau genug. Dieser viel zu kostspielige Ansatz darf sich in der aktuellen Energiekrise nicht wiederholen. Sonst finanzieren wir am Ende die hohen Energiepreise ganz weitgehend durch zusätzliche Staatsverschuldung. Das wäre finanzpolitischer Unsinn.“
Über ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim

Das ZEW in Mannheim forscht im Bereich der angewandten und politikorientierten Wirtschaftswissenschaften und stellt der nationalen und internationalen Forschung bedeutende Datensätze zur Verfügung. Das Institut unterstützt durch fundierte Beratung Politik, Unternehmen und Verwaltung auf nationaler und europäischer Ebene bei der Bewältigung wirtschaftspolitischer Herausforderungen. Zentrale Forschungsfrage des ZEW ist, wie Märkte und Institutionen gestaltet sein müssen, um eine nachhaltige und effiziente wirtschaftliche Entwicklung der wissensbasierten europäischen Volkswirtschaften zu ermöglichen. Durch gezielten Wissenstransfer und Weiterbildung begleitet das ZEW wirtschaftliche Veränderungsprozesse. Das ZEW wurde 1991 gegründet. Es ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Derzeit arbeiten am ZEW Mannheim rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen rund zwei Drittel wissenschaftlich tätig sind.

Forschungsfelder des ZEW

Arbeitsmärkte und Personalmanagement; Digitale Ökonomie; Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik; Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement; Marktdesign; Soziale Sicherung und Verteilung; Umwelt- und Ressourcenökonomik, Umweltmanagement; Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft, Gesundheitsmärkte und Gesundheitspolitik.

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