Literatur-Abo „LitBrief-19“: Monatliche Post von renommierten Autor:innen

Über einen Brief im Postkasten freuen sich alle – vor allem, wenn der Umschlag keine Rechnungen oder Werbeflyer enthält, sondern spannende, heitere, nachdenkliche Zeilen einer Autorin oder eines Autors. So dachte auch das Team des Literaturhauses Bonn um Leiterin Dr. Almuth Voß: Während der corona-bedingten Pause im Frühjahr 2020 entwickelten sie den LitBrief-19, ein Brief-Abonnement mit Originalbeiträgen bekannter Autor:innen und aufstrebender Nachwuchsschriftsteller:innen. Der nächste LitBrief-19 im April steht dabei unter dem Eindruck der schrecklichen Ereignisse in der Ukraine: Der 1986 in Kiew geborene Schriftsteller, Journalist und Musiker Dmitrij Kapitelman kam als Achtjähriger als sogenannter Kontingentflüchtling nach Deutschland. Bei einer Solidaritätsveranstaltung für die Ukraine am Berliner Maxim-Gorki-Theater las Dmitrij Kapitelman aus Texten von Kateryna Mishchenko, in denen die ukrainische Autorin ihre Flucht vor dem Krieg beschreibt. Über diese sehr besondere Leseerfahrung möchte Dmitrij Kapitelman in einem Brief an Kateryna Mischchenko sprechen. Ihr Antwortbrief an ihn wird in deutscher Übersetzung ebenfalls als LitBrief-19 erscheinen.

Bereits seit April 2020 schreiben Felicitas Hoppe, Kristof Magnusson und Thomas Melle, David Wagner, Marion Poschmann und andere jeden Monat einen literarischen Brief – ein erfreuliches haptisches Erlebnis in einer kontaktarmen und bildschirmreichen Zeit. „Wir haben das Brief-Abonnement entwickelt, um authentische Verbindungen trotz der pandemiebedingten Einschränkungen zu ermöglichen und im kreativen Austausch zu bleiben“, erklärt Dr. Almuth Voß die Idee hinter LitBrief-19. Was als Idee in Corona-Zeiten begann, entwickelte sich zum beliebten Kommunikationsinstrument und wird auch künftig weitergeführt. Die Adressat:innen und Themen der Literaturbriefe sind dabei so vielfältig wie die Autor:innen, die bereits einen Brief verfasst bzw. für die nächsten Monaten einen Beitrag zugesagt haben. So schreibt Mariana Leky an den Besitzer eines Schreibwarenladens, der ihre Kindheit und Jugend mit seiner freundlichen Ruhe geprägt hat und in einem geflügelten Wort in Lekys Familie bis heute weiterlebt. Roman Ehrlich wendet sich in seinem Brief an eine „Erscheinung“, ein ihm unbekanntes Kind, das er vor vielen Jahren im beklemmend lauten Gewusel eines Kinderfaschings erblickt und als dessen „besonderes Gegenstück“ er sich selbst empfand. Und Nora Bossong nimmt die „lieben Daheimgebliebenen“ mit auf ihre erste Flugreise nach der Corona-Pause – eine ironisch-bissige Betrachtung menschlicher Abgründe in 10.000 Metern Höhe. „Auch wir vom Literaturhaus wissen in der Regel vorher nicht, worüber die Autor:innen schreiben – jeder LitBrief-19 ist für die Empfänger:innen eine literarische Wundertüte“, so Almuth Voß.

Inzwischen ist auch die internationale Literaturszene auf das von der Kunststiftung NRW und von Neustart Kultur geförderte Projekt aufmerksam geworden: In der amerikanischen Online-Literaturzeitschrift The Common erschien im September 2021 der Brief von Gunther Geltinger in Übersetzung. Diese Internationalisierung hat das Literaturhaus Bonn gerne aufgegriffen und wird in diesem Jahr neben deutschsprachigen Originalbriefen auch Briefe internationaler Autor:innen in deutscher Übersetzung versenden.

Das Brief-Abo kostet auch in diesen Jahr 7,00€ bzw. ermäßigt 5,00€ inkl. MwSt. pro Brief. Bereits erschienene Literatur-Briefe können für 9,00€ pro Stück nachbestellt werden. Und natürlich eignet sich Lit-Brief19 auch hervorragend als Geschenk an Literaturfreund:innen!

Alle Informationen gibt es auf www.literaturhaus-bonn.de/programm/litbrief-19/

Das Literaturhaus Bonn
Das Literaturhaus Bonn versteht sich als ein Ort der Begegnung mit regional, überregional und international bedeutenden Schriftsteller:innen und Profis des Literaturbetriebs, als Ort der Vermittlung, der Lese- und Schreibförderung, der Beratung von Autor:innen, des Austauschs unter Lesenden und Schreibenden. Mit institutioneller Förderung durch die Stadt Bonn arbeitet das Haus seit 2011; seit 2013 wird es zusätzlich durch das Land Nordrhein-Westfalen gefördert.

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