Nothilfeprogramme für Menschen aus der Ukraine

Ein neues Nothilfeprogramm unterstützt Kulturschaffende aus der Ukraine durch schnelle Überbrückungshilfen vor Ort und in der Diaspora. Der Fonds in Höhe von knapp 500.000 Euro wird vom Goethe-Institut und der Kulturstiftung des Bundes aufgesetzt. Ausgezahlt werden Stipendien von jeweils 2.000 Euro an langjährige Partner*innen beider Institutionen aus dem Kulturbereich etwa für den Erhalt von kulturellen Szenen. Neben dem Fonds bietet das Goethe-Institut auch kostenlose Deutschkurse an und stellt auf der Seite „Mein Weg nach Deutschland“ gezielte Informationen für Personen aus der Ukraine bereit.

Katja Keul, Staatsministerin im Auswärtigen Amt, unterstreicht: „Wir müssen alles tun, die Menschen in der Ukraine und die Geflüchteten angesichts der brutalen Auswirkungen dieses zynischen Krieges zu unterstützen. Dazu gehört die Solidarität mit unseren Partnerinnen und Partnern in der Kulturzusammenarbeit. Das Nothilfeprogramm ist ein Baustein im Ausbau unserer Unterstützung, auf die ich mich mit Staatsministerin Claudia Roth verständigt habe.“ Carola Lentz, Präsidentin des Goethe-Instituts, sagt: „Das Goethe-Institut Ukraine ist breit vernetzt mit der sehr aktiven und lebendigen Kulturszene im Land. Wir alle stehen fassungslos vor dem Ausmaß an Zerstörung und Gewalt seit dem russischen Einmarsch und sind uneingeschränkt solidarisch mit der Ukraine. Mit dem neuen Nothilfe-Programm wollen wir unseren langjährigen Partnern im ukrainisch-deutschen Kulturaustausch schnelle Unterstützung bieten, sei es in der Ukraine oder im Ausland.“ Der Vorstand der Kulturstiftung des Bundes, Hortensia Völckers und Kirsten Haß, führte aus: „Wir müssen handeln und wollen #WeStandWithUkraine praktisch werden lassen. Beeindruckt davon, wie viele Kultureinrichtungen und Kulturschaffende ihre Kräfte mobilisieren, den bedrohten Ukrainerinnen und Ukrainern unter die Arme zu greifen, üben wir mit unserer Beteiligung am Nothilfeprogramm den Schulterschluss mit allen, die sich gegen die Zerstörung der ukrainischen Kultur stemmen. Wir wissen, dass es ums Überleben geht.“

Antragssteller*innen können beim Nothilfefonds des Goethe-Instituts und der Kulturstiftung des Bundes Vorhaben geltend machen, die auf einen Umgang mit Krisensituationen, eine systematische Unterstützung von geflüchteten Kulturakteuren oder den Erhalt der kulturellen Szenen zielen. Die Vorhaben sollen auch einen strukturierten Ansatz für mittel- und langfristige Projektlinien enthalten. Das Programm soll so dazu beitragen, Szenarien zu entwickeln für die kulturelle Unterstützung in künftigen Krisen und Kriegsregionen. Antragsberechtigt sind freie Künstler*innen oder Kulturakteure aus ukrainischen Kulturinstitutionen, die aktuell und in der Vergangenheit mit dem Goethe-Institut Ukraine, den Kulturgesellschaften der Ukraine oder der Kulturstiftung des Bundes in einem Projekt kooperiert haben. Die Webseite mit Förderbedingungen, Antragsmöglichkeit und Ansprechpartner*innen ist ab sofort online unter: www.goethe.de/ukraine-hilfe

Angebote zum Ankommen und Deutsch lernen

Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts: „Im Moment ist das Wichtigste, den Kontakt zu halten, genau zuzuhören und zielgerichtet zu unterstützen. Wir sehen es als unsere Aufgabe, den Menschen der Ukraine genau dort schnelle und unkomplizierte Hilfe zu leisten, wo immer diese am meisten benötigt wird. Dazu gehören neben dem Nothilfefonds auch Angebote zum Deutschlernen und Informationen, die das Ankommen in Deutschland erleichtern.“ Das Goethe-Institut Ukraine bietet etwa Menschen, die aufgrund der russischen Invasion die Ukraine verlassen mussten und sich derzeit schon in Deutschland aufhalten oder planen, dorthin zu fliehen, Kurse „Deutsch für Anfänger*innen“ (A1-A2) im Online-Format zum symbolischen Preis von 7 Griwna (0,25 Euro) an. Sie richten sich an Erwachsene, Kinder und Jugendliche aus der Ukraine. Die Kurse im März sind bereits vollständig ausgebucht, neue Angebote werden derzeit für Mitte April erstellt. Interessierte können sich auf www.goethe.de/ukraine anmelden. Zudem stellt das Goethe-Institut auch auf der Seite „Mein Weg nach Deutschland“ gezielte Informationen für Personen aus der Ukraine bereit: www.goethe.de/meinwegnachdeutschland unter der Rubrik „Hilfe finden“. Dort werden auch alle Angebote zum Deutschlernen veröffentlicht.

Der Nothilfefonds für ukrainische Kulturschaffende ist ein Fonds des Goethe-Instituts und der Kulturstiftung des Bundes, die durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert wird. Er wird ermöglicht durch das Auswärtige Amt.

Über Goethe-Institut e. V.

Das Goethe-Institut ist das weltweit tätige Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland. Mit 158 Instituten in 98 Ländern fördert es die Kenntnis der deutschen Sprache im Ausland, pflegt die internationale kulturelle Zusammenarbeit und vermittelt ein aktuelles Deutschlandbild. In der Ukraine ist das Goethe-Institut mit einem großen Institut in Kiew vertreten, von dem aus ein großes Netzwerk von drei Kulturgesellschaften, 15 Sprachlernzentren, 17 Partnerbibliotheken oder Lesesälen und vielen Hochschulkooperationen koordiniert wird. Das Goethe-Institut ist seit 1993 in der Ukraine tätig. Am Goethe-Institut Kiew arbeiten insgesamt 115 Kolleg*innen, die meisten von ihnen haben inzwischen das Land verlassen oder befinden sich in der Westukraine.

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