Das JCF-Frühjahrssymposium ist eine der größten Konferenzen in Europa von und für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Die Veranstaltung wird jährlich von wechselnden Regionalforen des JungChemikerForums, der Nachwuchsorganisation der GDCh, ausgerichtet. 2022 haben die regionalen JCF Hannover und Göttingen die Organisation übernommen und gemeinsam ein anspruchsvolles Programm erstellt. Im Sinne des Mottos „Communicating the Future“ wurden zudem benachbarte Fachgebiete und die Nachwuchsorganisationen befreundeter Gesellschaften in die Konferenz einbezogen. So sind auf der Tagung auch Programmpunkte der jDPG der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DGB), der Junior-GBM der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM) und der yPC der Deutschen Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie (DBG) vertreten.
Auf der gemeinsamen Veranstaltung kommen neben den Vorträgen international renommierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie Professor Dr. Markus Antonietti (Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung, Potsdam), Professorin Dr. Michèle Heurs (Leibniz Universität Hannover), und Professorin Deborah Kays (University of Nottingham, UK), insbesondere Nachwuchsgruppenleiter und junge Wissenschaftler zu Wort.
Am 24. März wird erstmals der Dres.-Volker-und-Elke-Münch-Preis verliehen. Der Preis ist mit 7000 Euro dotiert und wird an bevorzugt junge Erfinderinnen und Erfinder verliehen, die eine zukunftsweisende Erfindung auf dem Gebiet der Chemie oder chemischen Verfahrenstechnik gemacht haben. Das Stifterehepaar, Dr. rer. nat Volker Münch und Dr. paed. Elke Münch, möchte damit Wissenschaft und Forschung und den patentrechtlichen Schutz der Ergebnisse fördern. Mit dem Preisgeld wird die Anmeldung einer prioritätsbegründenden deutschen Patentanmeldung für die Erfindung beim Deutschen Patent- und Markenamt unterstützt.
In diesem Jahr erhalten die Auszeichnung Professor Dr. Rainer Ostermann, Felix Leven und Johannes Limberg von der Westfälischen Hochschule, Recklinghausen, für die Entwicklung der sogenannten Flüssig-Fest-Trocknung (FFT) zur kostengünstigen Aerogelherstellung. Dank dieses Verfahrens können beispielsweise Hochleistungsdämmstoffe aus Aerogelen zu deutlich geringeren Preisen als bisher hergestellt werden. Aerogeldämmstoffe besitzen eine zwei- bis vierfach höhere Dämmleistung als herkömmliche Dämmstoffe, waren aber bisher zehn- bis zwanzigmal so teuer wie beispielsweise Glaswolle. Das neue Verfahren ermöglicht nun eine Vielzahl von Dämmanwendungen auf Aerogelbasis zu deutlich reduzierten Kosten.
Ebenfalls am 24. März wird im Rahmen der Tagung der Carl-Roth-Förderpreis vergeben. Die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung verleiht die GDCh an junge Chemikerinnen und Chemiker, die ressourcenschonende Synthesewege entwickeln oder Chemikalien innovativ einsetzen. Finanziert wird der Preis von der Carl Roth GmbH & Co. KG, die zusätzlich weitere 3000 Euro in Form eines Gutscheins beisteuert. Den Preis erhält Dr. Jacob Schneidewind, RWTH Aachen, für seine wichtigen Beiträge zur Entwicklung von nachhaltigen und ressourcenschonenden Synthesewegen. In seiner Masterarbeit sowie seinem Promotionsprojekt an der Universität Rostock und dem Leibniz-Institut für Katalyse setzte er innovative Impulse für die photokatalytische Wasserspaltung zur Produktion von grünem Wasserstoff, die stoffliche Nutzung von CO2 und die nachhaltige Synthese organischer Moleküle.
Am 25. März erhalten außerdem Niels Krausch und Dr. Robert T. Giessmann sowie das Team um Christopher Keßler den erstmals vergebenen FAIR4Chem Award für ihre publizierten Datensätze aus der chemischen Forschung. Der Preis wird vom NFDI4Chem-Konsortium vergeben, an dem die GDCh beteiligt ist, und vom Fonds der Chemischen Industrie unterstützt.
Weiterführende Informationen finden sich unter https://symposium.jcf.io
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker ist mit rund 30 000 Mitgliedern eine der größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie fördert die wissenschaftliche Arbeit, Forschung und Lehre sowie den Austausch und die Verbreitung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse. Die GDCh unterstützt die Schaffung von Netzwerken, die transdisziplinäre und internationale Zusammenarbeit und die kontinuierliche Ausbildung und Fortbildung in Schule, Hochschule und im beruflichen Umfeld. Die GDCh hat 27 Fachgruppen sowie 60 Ortsverbände und Regionalforen des JungChemikerForums (JCF) an 54 Hochschulstandorten. Bundesweit bildet das JCF eine Plattform für rund 10 000 junge Mitglieder der GDCh.
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