„Schon seit Jahren ist die Insolvenzquote im Handwerk gering. Das dürfte nicht zuletzt auch auf die gute Qualifikation der Gründer zurückzuführen sein“, berichtet der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer des Saarlandes (HWK), Bernd Reis. Er erklärt, dass auch aktuell Insolvenzen im Handwerk kein Problem darstellen. Reis: „Trotz Auslaufen der Insolvenzantragspflicht ist derzeit kein Ansteigen der Insolvenzen im Handwerk feststellbar. Neben der guten Konjunktur sowie der Angebotsknappheit von Handwerkerleistungen sind die Marktbedingungen und damit die wirtschaftlichen Erfolgsaussichten positiv. Auch das hat sich nicht geändert.“ Handwerksunternehmen, die in der Vergangenheit in wirtschaftliche Schieflage geraten seien, „konnten darüber hinaus präventiv durch die Inanspruchnahme der Betriebsberatung der HWK Insolvenzen vorbeugen“, sagt HWK-Präsident Bernd Wegner und fährt fort: „Drohende Insolvenzen konnten zudem über Krisenberatungen im Rahmen des Projektes KMU Runder Tisch abgewendet werden.“ Hierbei handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der saarländischen Wirtschaft für Unternehmen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten.
Untermauert werden die Aussagen des HWK-Präsidenten und des HWK-Hauptgeschäftsführers noch durch die Analyse der Insolvenzen im Saar-Handwerk in den vergangenen Jahren: Lag die Zahl der Insolvenzen im saarländischen Handwerk 2019 noch bei 25 Betrieben mit fast unveränderter Entwicklung im Jahr 2020, so konnten 2021 nur noch 16 Betriebe ausgemacht werden, deren Löschungsgrund in der Handwerksrolle die Insolvenz war.
381 Neugründungen stehen den geringen Insolvenzzahlen für 2021 im Saar-Handwerk gegenüber. Reis: „Die Entwicklung ist insbesondere in Pandemie-Zeiten positiv zu bewerten, vergleicht man die Zahlen mit den Vorjahren 2020 (319) und 2019 (354).“ Der Gründungswille im Handwerk bestätige den Optimismus, der durch eine gute Auftragslage und für Gründer optimale Rahmenbedingungen im Saarland untermauert würde. Präsident Wegner abschließend: „Zu den Neugründern zählen neben ausgebildeten Handwerksfachkräften auch Quereinsteiger sowie Rückkehrer aus pandemiegeschädigten, handwerksfremden Branchen.“
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