- NORD/LB rechnet für 2022 mit einem BIP-Wachstum von 3,5 Prozent in Deutschland
- Ausblick für Niedersachsen mit erwarteter Wachstumsrate von 3,9 Prozent über Bundesdurchschnitt
- Erhöhte Inflationsraten bleiben im Fokus
Die NORD/LB Norddeutsche Landesbank hat heute ihre Neujahrsprognose vorgestellt. Die Volkswirte der Bank gehen davon aus, dass sich der gesamtwirtschaftliche Erholungsprozess im laufenden Jahr weiter fortsetzt. Christoph Dieng, Vorstandsmitglied der NORD/LB, betonte: „Viele Volkswirtschaften haben das Vorkrisenniveau schon wieder überschritten oder zumindest fast erreicht. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Corona-Pandemie wirtschaftlich tiefe Spuren hinterlassen hat und noch viel zu tun ist auf dem Weg bis zur vollständigen Erholung.“ Für das Jahr 2022 rechnet die NORD/LB mit einer dynamischen Konjunkturentwicklung in vielen Volkswirtschaften. Dieng verwies aber auch auf die Risiken: „Hartnäckige Material- und Lieferengpässe, wachstumshemmende Knappheiten am Arbeitsmarkt und der massive Inflationsanstieg sind Belege dafür, dass die Corona-Pandemie noch nicht überwunden ist und nach wie vor einen erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung hat.”
In Deutschland hat sich das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2021 voraussichtich um knapp 3 Prozent erhöht und damit einen Gutteil des vorherigen coronabedingten Konjunktureinbruchs aufgeholt. Allerdings wurde die reale Wirtschaftsleistung zum Ende des Jahres von einer heftigen vierten Corona-Infektionswelle eingebremst. Entsprechend rechnen die Volkswirte auch mit einem schwierigen Winterhalbjahr. „Die aktuelle Corona-Welle trifft die Wirtschaft in einer Schwächephase. Neben den Liefer- und Materialengpässen belastet vor allem der Kostenschub durch den breiten Preisanstieg bei Energie und Rohstoffen die Unternehmen“, sagte Christian Lips, Chefvolkswirt der NORD/LB. „Mit einer Besserung der Coronalage und einem Abklingen der angebotsseitigen Restriktionen wird die deutsche Wirtschaft im Sommer von kräftigen Nachholeffekten profitieren und zu einer deutlich höheren Wachstumsdynamik zurückkehren.“ In der Summe rechnet die NORD/LB in Deutschland für das laufende Jahr mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung um 3,5 Prozent. Skeptisch schauen die Experten auf die Preisentwicklung. Für das Gesamtjahr 2022 gehen sie von einer Inflationsrate von 3,2 Prozent für Deutschland und den Euroraum aus. „Die erhöhte Inflation dürfte mehr und mehr zu einem echten Problem für die EZB werden. Vor allem muss die Notenbank die Risiken möglicher Zweitrundeneffekte im Blick behalten“, so Christian Lips.
Etwas optimistischer als für Deutschland sind die Volkswirte für den gesamtwirtschaftlichen Erholungsprozess in Niedersachsen. Für das Gesamtjahr 2021 rechnen die Experten mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung um 3,6 Prozent. Dr. Eberhard Brezski, Volkswirt bei der NORD/LB, sagte in diesem Zusammenhang: „Leider wird der Aufschwung aber auch hierzulande durch verschiedene Faktoren gebremst. Dazu zählen nicht zuletzt die Lieferengpässe bei vielen Rohstoffen und Vorleistungsgütern sowie die damit einhergehenden Preissteigerungen. Sie haben insbesondere in der Industrie zu einem Produktionsstau geführt – die vollen Auftragsbücher können nicht zeitnah abgearbeitet werden. Diese Situation wird sich zunächst so fortsetzen, im Jahresverlauf aber sukzessive abmildern.“ Für das Jahr 2022 geht die NORD/LB für Niedersachsen von einem Wirtschaftswachstum in Höhe von knapp 4 Prozent aus.
Die NORD/LB Norddeutsche Landesbank gehört zu den führenden deutschen Geschäftsbanken. Als öffentlich-rechtliches Institut ist sie Teil der S-Finanzgruppe. Zu den Kerngeschäftsfeldern zählen Firmenkunden, Spezialfinanzierungen im Energie- und Infrastruktursektor sowie für Flugzeuge, die Finanzierung von Gewerbeimmobilien über die Deutsche Hypo, das Kapitalmarktgeschäft, das Verbundgeschäft mit den Sparkassen sowie Privat- und Geschäftskunden einschließlich Private Banking. Die Bank hat ihren Sitz in Hannover, Braunschweig und Magdeburg und verfügt über Niederlassungen in Bremen, Oldenburg, Hamburg, Schwerin, Düsseldorf und München. Außerhalb Deutschlands ist die NORD/LB mit einer Pfandbriefbank (NORD/LB Covered Bond Bank) in Luxemburg sowie mit Niederlassungen in London, New York und Singapur vertreten.
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