Von der Pole-Position aus gestartet, fiel Max Verstappen nach einer umstrittenen Entscheidung im ersten Stint auf den zweiten Platz hinter Lewis Hamilton zurück. Red Bull reagierte daraufhin mit einer aggressiven Strategie und wechselte bereits in Runde 13 auf die harten Reifen. Hamilton antwortete sofort, wodurch Verstappens Red Bull Teamkollege Sergio Perez die Führung auf weichen Reifen übernahm, da er noch keinen Boxenstopp absolviert hatte. Der Mexikaner hielt Hamilton mit brillanten Fahrmanövern in Schach. Verstappen konnte dadurch die Lücke schließen und zu Hamilton aufschließen.
Nachdem er überholt worden war, wechselte Perez in Runde 22 auf harte Reifen. Yuki Tsunoda von der Scuderia AlphaTauri Honda ging eine Runde später ebenfalls auf harte Reifen. Pierre Gasly war auf der harten Reifenmischung gestartet und fuhr lange Zeit in den Top Sechs, als sich das Rennen für eine Weile beruhigte.
In Runde 35 kam es zu einer virtuellen Safety-Car-Phase, weil Antonio Giovinazzi auf der Strecke stand. Verstappen, Perez und Gasly nutzten den Moment für einen Boxenstopp mit weniger Zeitverlusten: Während die Red Bull Piloten nochmals harte Reifen montierten, wechselte Gasly auf Medium-Pneus – und erfüllte damit die Vorgabe, mindestens zwei unterschiedliche Reifenmischungen zu fahren.
Als das Rennen wieder aufgenommen wurde, verkürzte Verstappen seinen Rückstand von zunächst 20 Sekunden auf Hamilton schnell und sukzessive. Der Unfall von Nicholas Latifi sechs Runden vor Schluss führte zu einem Einsatz des Safety Cars. Während Hamilton keinen Boxenstopp einlegen konnte, wechselten Verstappen und Perez sowie Tsunoda und Gasly auf weiche Reifen für einen späten Neustart.
Nach Diskussionen über die Art und Weise, wie dieser gehandhabt werden sollte, wurde das Rennen eine Runde vor Schluss neu gestartet. Verstappen blieben dadurch nur noch 16 Kurven, um den Titel zu holen. Er überholte Hamilton mit einem cleveren Manöver in Kurve 5 und konnte die Führung in der folgenden Schikane und später in Kurve 9 verteidigen. Damit errang der Niederländer in der letzten Runde des letzten Rennens den Sieg.
Obwohl Perez seinen Rennwagen kurz vor Schluss abstellen musste, hat er maßgeblich zum Erfolg beigetragen. Auch die Scuderia AlphaTauri hatte Grund zum Feiern: Tsunoda holte als Vierter das beste Ergebnis in seiner Rookie-Saison, Gasly machte als Fünfter eine doppelte Top-5-Platzierung perfekt – ein hervorragendes Ergebnis zum Saisonabschluss, auch wenn es für den fünften Platz in der Konstrukteurswertung nicht mehr gereicht hat.
Im Mittelpunkt stand aber ohnehin der neue Weltmeister: Max Verstappen feierte seine erste Fahrer-WM – und bescherte Honda den perfekten Abschied aus der Formel 1. Es ist der sechste Fahrertitel für Honda, zuletzt gelang dieses Kunststück dem legendären Ayrton Senna im Jahr 1991.
„Im letzten Rennen der Saison 2021 haben Max Verstappen und Red Bull Racing Honda den Fahrertitel gewonnen. Honda hat sein Formel-1-Projekt 2015 mit dem Ziel begonnen, die Meisterschaft zu gewinnen. Wir haben uns sehr engagiert, um uns jeden Tag zu verbessern“, erklärt Toyoharu Tanabe, Technischer Direktor von Honda Racing F1. „Und jetzt haben wir unser Ziel erreicht – in der letzten Runde des letzten Saisonrennens und im letzten Honda Rennen in dieser Serie. All die Anstrengungen und der Kampfgeist haben sich ausgezahlt. Mir fehlen wirklich die Worte, um auszudrücken, was das bedeutet.“
„Es ist ein unglaubliches Gefühl, Weltmeister zu sein. Ich hätte mir kein verrückteres letztes Rennen in diesem Jahr wünschen können“, freut sich Rennsieger und Weltmeister Max Verstappen von Red Bull Racing Honda. „Es war ein bisschen wie eine Achterbahnfahrt. Ich hatte bis zur letzten Runde keine wirkliche Chance auf den Sieg, doch dann kam alles zusammen – wir mussten es einfach versuchen. Ich habe mir immer wieder gesagt, dass ich alles geben werde, und das habe ich, das haben wir auch getan. Natürlich hatten wir beim Safety-Car-Restart in der letzten Runde die frischeren Reifen, aber trotzdem muss das erstmal gelingen – zum Glück hat es geklappt. Ich möchte mich ganz herzlich bei Checo [Sergio Perez] bedanken, denn dank seiner Leistung heute habe ich die Meisterschaft gewonnen – er ist mit Herzblut für dieses Team gefahren. Der heutige Tag zeigt, was großartige Teamarbeit bedeutet."
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