Die drei Straßen sind schon jetzt beliebte Quartierstraßen und locken Menschen zum Einkaufen und Treffen an, jedoch finden Kund*innen und Angestellte schon jetzt selten einen Parkplatz, da diese durch Dauerparker belegt sind. Für Außengastronomie oder attraktive Auslagen draußen ist zu wenig Platz. Fußgänger:innen können nicht in ausreichendem Maße die Straße überqueren, der Bürgersteig ist häufig durch Autos zumindest in Teilen blockiert: für Kinderwagen und Gehbehinderte ein unzumutbarer Hindernisparcours. Radfahrende müssen beengt im Autoverkehr mitfahren und können aufgrund der parkenden Autos schlecht ausweichen, die Sicht ist vielfach eingeschränkt. Dabei kommt es häufig zu unangenehmen oder gefährlichen Situationen: zu dichtes Überholen oder Drängeln werden zwar meist nicht zur Anzeige gebracht, sind aber trotzdem inakzeptabel – auf den drei Straßen leider trotzdem an der Tagesordnung.
Der lokale Einzelhandel wird nur dann erfolgreich mit dem Versandhandel und Internet weiter konkurrieren können, wenn er für alle Verkehrsträger gut und sicher zu erreichen ist und gleichzeitig ein besonderes Einkaufserlebnis mit Aufenthaltsqualität bietet. Die vorgeschlagenen Maßnahmen bieten genau das: Bessere Radabstellanlagen und Kurzzeitparkplätze sorgen dafür, dass Kund:innen ihr Auto oder Fahrrad leicht und geschäftsnah abstellen können, Liefer- und Ladezonen sorgen für unkomplizierte Logistik, und die anderen Umgestaltungsmaßnahmen machen Grüneburgweg, Kettenhofweg und Robert-Mayer-Straße zu einem angenehmen Straßenraum mit viel Platz für Grün und Aufenthaltsfläche und ohne Durchgangsverkehr, der naturgemäß keinen weiteren Umsatz bringt.
Nur wenn der Raum für Autoverkehr reduziert wird, dann wird tatsächlich auch der Autoverkehr weniger – eine Verdrängung in die Nebenstraßen findet danach so gut wie gar nicht statt. Das zeigen zahlreiche Untersuchungen in verschiedenen Städten und Ländern. Auch auf dem Grüneburgweg, dem Kettenhofweg, der Robert-Mayer-Straße und den umliegenden Straßen wird sich der Verkehr nach einer Eingewöhnungsphase reduzieren und einpendeln.
Der Ortsbeirat 2 wird am 1. Dezember 2021 zu den drei Straßen beraten. Der Radentscheid wird die Sitzung besuchen und sich dort für die Interessen der 40.000 Unterschreibenden, sowie der Anwohner:innen und Gewerbetreibenden dort einsetzen. Der Radentscheid begrüßt explizit die aktuellen Anträge von Grünen, SPD und Linke im Ortsbeirat,1 die die Planungen des Radfahrbüros weiterführen wollen.
Der Radentscheid Frankfurt ist eine Bürger:inneninitiative, die sich für bessere Radinfrastruktur in Frankfurt am Main einsetzt. Im Sommer 2018 hat er dafür fast 40.000 Unterschriften gesammelt; danach hat er mit der Stadt Verhandlungen über Maßnahmen geführt, die im Sommer im Stadtverordnetenbeschluss "Fahrradstadt Frankfurt am Main" (NR 895) mündeten. Seitdem begleitet er die Umsetzung der Maßnahmen und setzt sich für einen generellen Wandel in der Frankfurter Mobilitätspolitik ein.
Mehr Infos auf https://www.radentscheid-frankfurt.de/fahrradfreundliche-nebenstrassen/
Radentscheid Frankfurt
Am Gabelacker 24
60433 Frankfurt
Telefon: +49 (69) 43058900
Telefax: +49 (69) 43058901
http://www.radentscheid-frankfurt.de
E-Mail: alex@ttffm.de