Dazu erklären der Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle BuVEG, der Energieberaterverband GIH, das Deutsche Energieberaternetzwerk DEN, der Fachverband Mineralwolleindustrie FMI, die Fachvereinigung Extruderschaum fpx, der Industrieverband Hartschaum IVH und der Industrieverband Polyurethan-Hartschaum IVPU:
„Der Beschluss der Bauminister ist realitätsfern. Er widerspricht sämtlichen Studien der Wissenschaft, wie der Gebäudebestand klimafit wird. Der breite Konsens ist, dass die Senkung des Energiebedarfs um ca. 40 Prozent die Voraussetzung ist, um kosteneffizient klimaneutral zu werden. Angesichts der verschärfenden Klimakrise ist zudem eine schnelle Umsetzung gefragt.”
Dazu gehören die aktuellen Studien von Agora Energiewende/Stiftung Klimaneutralität, Deutschen Energieagentur (dena), Ariadne-Report des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und dem Bundesverband Deutsche Industrie (BDI), sowie die Langfristszenarien des Bundeswirtschaftsministeriums zur Dekarbonisierung Deutschlands.”
Außerdem ergeben sich erhebliche Widersprüche und Unklarheiten aus dem Beschluss:
1. Erneuerbaren Energien sind begrenzt verfügbar, wie u.a. die Langfristszenarien des BMWi zeigen. Selbstverständlich ist der Ausbau weiterhin wünschenswert und notwendig, gerade vor dem Hintergrund einer weiter ansteigenden Nachfrage.
2. Die steigenden Energiepreise veranschaulichen, dass die Gebäude sich davon endlich unabhängig machen müssen. Wenn wir den Grundsatz Efficiency First jetzt aufgeben, werden übrigens einige Teile der Gesellschaft von Energiearmut betroffen sein.
3. Die von der Bauministerkonferenz vorgeschlagenen Quartierslösungen betreffen vor allem urbane Räume aber lassen ca. 20 Millionen Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäuser komplett außen vor.
Wir plädieren für eine ganzheitliche Betrachtung aller Komponenten einer energieeffizienten Gebäudehülle und -technik auf Basis von Erneuerbaren Energien. Es gibt keine „einseitige Ausrichtung an der Gebäudedämmung”, so wie die Bauminister befinden.
Der Beschluss der Bauministerkonferenz wird die Anstrengungen zurückwerfen, die Einsparziele im Gebäudebestand zu erreichen. Wir fordern daher die zukünftige Bundesregierung auf, den Erkenntnissen von Wissenschaft und Praxis bei der Dekarbonisierung des Gebäudebestands zu folgen.
Hier in Kürze:
Unterzeichner
Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle e.V. (BuVEG)
Energieberaterverband GIH
Deutsches Energieberaternetzwerk DEN
https://www.deutsches-energieberaternetzwerk.de/
Fachverband Mineralwolleindustrie e.V. (FMI)
https://www.fmi-mineralwolle.de/
Fachvereinigung Extruderschaum (fpx e.V.)
Industrieverband Hartschaum IVH
Industrieverband Polyurethan-Hartschaum e.V. IVPU
Der GIH Gebäudeenergieberater, Ingenieure, Handwerker Bundesverband e.V. wurde 2001 gegründet. Als Dachverband von 13 Mitgliedsvereinen vertritt er rund 2.600 qualifizierte Energieberater bundesweit und ist somit die größte Interessenvertretung von unabhängigen und qualifizierten Energieberatern in Deutschland.
Voraussetzung für die Mitgliedschaft im Bundesverband und seinen Mitgliedsvereinen ist eine technisch orientierte Ausbildung und eine anerkannte Zusatzqualifikation als geprüfter Energieberater.
GIH-Mitglieder stellen 46 Prozent aller Anträge zum individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) im Bundesförderprogramm Energieberatung für Wohngebäude.
Gebäudeenergieberater Ingenieure Handwerker – Bundesverband e.V.
Unter den Linden 10
10117 Berlin
Telefon: +49 (30) 3406023-70
Telefax: +49 (30) 3406023-77
http://gih.de
Telefon: +49 (30) 310110-90
E-Mail: simone.jost@buveg.de