Zwischen Schönheit, Einzigartigkeit und Fragilität

Eingereichte Aufnahme: weit über 19.000 Aufnahmen aus 36 Ländern

Gesamtsieger: Angel Fitor (Spanien) | Ballett der Medusen

Gesamtsieger Fritz Pölking Preis: Jasper Doest | Jugendpreis: Emile Séchaud

Internationale Jury: Jim Brandenburg (USA) – Viktoria Haack (UK/CA) – Andrew Parkinson (UK) – Ole Jørgen Liodden (NO) – Ofelia de Pablo (ES) sowie Gisela Pölking und Patrick Brakowsky (DE) zusätzlich für den Fritz Pölking Preis

Zehn Kategorien: Vögel, Säugetiere, Andere Tiere, Pflanzen und Pilze, Landschaften, Unter Wasser, Mensch und Natur, Atelier Natur, Jugendkategorie bis 14 Jahre und 15 bis 17 Jahre, Fritz Pölking Preis und Jugendpreis

EUROPÄISCHER NATURFOTOGRAF DES JAHRES
Die Würfel sind gefallen. Weit über 19.000 Aufnahmen aus 36 Ländern, eingereicht von über 1.000 Profis und Hochkarätern aus der Naturfotoszene genauso wie von talentierten Newcomern, dazu eine fünfköpfige international besetzte Jury, die Rang und Namen hat und es sich bei der Auswahl nicht leicht gemacht hat: Am Abend des 28. Oktober 2021 wurden die 89 Siegerbilder im Wettbewerb Europäischer Naturfotograf des Jahres 2021 bekanntgegeben. Aufgrund der nach wie vor pandemischen Lage fand die Preisverleihung ohne Publikum statt, konnte aber live via Youtube und Facebook mitverfolgt werden.

AUSDRUCKSSTARKES SIGNAL FÜR DEN SCHUTZ DER MEERE
Gesamtsieger und damit Europäischer Naturfotograf des Jahres 2021 ist der spanische Fotograf, Fotojournalist und Autor Angel Fitor, dessen Bild Ballett der Medusen einige Quallen in der spanischen Lagune Mar Menor aufs Eindrucksvollste inszeniert. Dass eben jenes Mar Menor, Europas größte Salzwasserlagune, kurze Zeit nach dem Juryvotum von einem massiven Fischsterben heimgesucht wurde, verleiht dem Bild eine zusätzliche Brisanz. Jim Brandenburg, einer der berühmtesten Naturfotografen und Mitglied der diesjährigen Jury, erinnert sich in seinem Kommentar an den Preisträger: „Sein kraftvolles Bild hat uns Jurymitglieder auf vielen Ebenen stark angesprochen, und nach der ökologischen Katastrophe, die nur kurze Zeit später am Entstehungsort stattfand […], kann es [das Siegerfoto; A.d.R.] auch für die massiven Umweltprobleme dieser Region sprechen.“

Nicht minder interessant sind die Entstehungsbedingungen des Bildes: Denn die elf Medusen, die das Bild zeigt, sind Resultat von elf Blitzauslösungen. Angel Fitor selbst hatte nur zwei dieser eindrucksvollen Spiegeleiquallen (Cotylorhiza tuberculata) vor der Linse. – Mit einer solchen Illusion eines Quallenschwarms – so die Schirmherrin des Wettbewerbs und Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz (BFN) Prof. Dr. Beate Jessel in ihrem Geleitwort für den Wettbewerbskatalog – setzt der Fotograf ein Signal für die bedrohten, weil stark verschmutzten und übernutzten Meere. Schon lange beschäftigt sich Angel Fitor mit den aquatischen Ökosystemen unseres Planeten, denen er mit seinen Bildern eine Stimme geben will. Er glaubt fest an die Kraft der Fotografie, um notwendige Veränderungen anzustoßen und drängende Umweltprobleme überzeugt anzugehen.

DIE JURY
Herzstück eines jeden Wettbewerbs ist die Jury. Für den Wettbewerb 2021 konnten erneut internationale Größen gewonnen werden, so Viktoria Haak (CA/GB), Ofelia de Pablo (ES), Jim Brandenburg (USA), Ole Jørgen Liodden (NO) und Andrew Parkinson (GB). Aufgrund der Corona-Pandemie war der sonst übliche und persönliche Austausch der Jury vor Ort erneut nicht möglich; stattdessen traf man sich online für eine dreitägige Videokonferenz.

DER WETTBEWERB: INTERNATIONAL RENOMMIERT
Der Wettbewerb Europäischer Naturfotograf des Jahres ist einer der renommiertesten Wettbewerbe der modernen Naturfotografie, und das weit über die Grenzen Europas hinaus. Erstmals 2001 von der Gesellschaft für Naturfotografie (GDT) durchgeführt, konnte er sich schnell zu einer festen Instanz auf internationaler Bühne entwickeln. Die stets hochkarätig besetzte Jury, die hohen Standards bei der Vorauswahl, der Anspruch, keine digitalen Manipulationen zuzulassen, und ein ausgetüfteltes Bewertungssystem für die Jury haben viel zum Renommee dieses Wettbewerbs beigetragen. Neben dem großen Spektrum naturfotografischer Themen würdigt man den Einsatz neuer Techniken genauso wie Innovation, Kreativität und den Mut zu ungewöhnlichen Kompositionen. So ist der Wettbewerb auch Seismograf einer modernen Naturfotografie, die sich stets weiterentwickelt; die Berücksichtigung auch von Newcomern und unentdeckten Talenten gehört hier wesentlich mit dazu. Kein Wunder, dass einige der besten Wildlife- und Naturfotografinnen und -fotografen erstmals beim Wettbewerb Europäischer Naturfotograf des Jahres Furore machten.

PREISVERLEIHUNG & AUSSTELLUNG DER BEST-OF
Die Preisverleihung fand pandemiebedingt erneut ohne Publikum am 28. Oktober 2021 um 20:00 Uhr statt. Das Event konnte auf den Social-Media-Kanälen der GDT live mitverfolgt werden. Die Ausstellung mit allen Siegerbildern tourt nach der Preisverleihung durch Deutschland und Europa. Startpunkt ist das Deutsche Pferdemuseum in Verden bei Bremen, wo die Ausstellung am 7. Dezember 2021 offiziell eröffnet wird.

KATALOG ZUM WETTBEWERB
Mit Stolz präsentiert die GDT in jedem Jahr einen hochwertigen Katalog Europäischer Naturfotograf des Jahres. In diesem Jahr zeigt er auf über 156 Seiten die prämierten Aufnahmen von 78 Fotograf*innen aus über 36 europäischen Ländern. Die fantastischen Bilder sollen nicht nur Beispiel sein für die außergewöhnliche Qualität europäischer Naturfotografie; sie sollen darüber hinaus für den Erhalt von Arten und Lebensräumen werben und dazu anregen, Natur neu zu entdecken und sich respektvoll mit allen Sinnen auf sie einzulassen.
Preis: 22,00 € zzgl. Versand, bestellbar beim Tecklenborg-Verlag

GDT Gesellschaft für Naturfotografie e.V. (gdtfoto.de)