Statement des Ost-Ausschuss-Vorsitzenden Oliver Hermes zum EU-Westbalkan-Gipfel

Am 6. Oktober findet im slowenischen Brdo pri Kranju der EU-Westbalkan-Gipfel statt, auf dem die Führungsspitzen der EU-Mitgliedstaaten und der sechs Länder Albanien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Montenegro, Nordmazedonien und Kosovo zusammenkommen. Anlässlich des Gipfels im Rahmen der slowenischen Ratspräsidentschaft sagt der Ost-Ausschuss Vorsitzende Oliver Hermes:

„Es ist richtig, dass die slowenische Ratspräsidentschaft den Dialog der EU mit den Ländern des Westlichen Balkans vorantreibt. Die EU-Beitrittsperspektive ist ein entscheidender Faktor für die Stabilität in der Region und für die weitere Demokratisierung und Modernisierung der Länder. Dies ist wichtig für ganz Europa. Regionale Kooperation und europäische Integration sind aus Sicht des Ost-Ausschusses wichtige Elemente, um eine solide Basis für eine positive Wirtschaftsentwicklung der Region zu schaffen.

Die scheidende Bundesregierung hat seit 2014 im Rahmen des Berlin-Prozesses die wirtschaftliche Entwicklung der Region maßgeblich unterstützt. Aber der Prozess der regionalen Kooperation muss weiter an Fahrt gewinnen. Wir erwarten von der neuen Bundesregierung, dass sie an dieses Engagement anknüpft und sich in Brüssel entschlossen für die bereits im vergangenen Jahr beschlossene Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit Nordmazedonien und Albanien einsetzt.

Der Ost-Ausschuss beschreibt in einem aktuellen Positionspapier die Voraussetzungen für einen Wirtschaftsaufschwung in der Region: Schlüsselfaktoren für die Verbesserung der Standortqualität sind der Ausbau der Infrastruktur und die Qualifizierung von Arbeitskräften durch Investitionen in die allgemeine und berufliche Bildung. Mit Hilfe des vom Ost-Ausschuss umgesetzten Zoran Djindjic Stipendienprogramms der Deutschen Wirtschaft erhielten seit 2003 bereits über 830 Studierende und Graduierte aus der ganzen Region die Chance für Betriebspraktika in deutschen Unternehmen.“

Das Positionspapier des Ost-AusschussesKooperation mit den Ländern des Westlichen Balkans“ finden Sie im Anhang.

Hintergrund

Deutsche Unternehmen sind in den sechs Ländern des Westlichen Balkans Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Nordmazedonien, Montenegro und Serbien stark engagiert. Dies zeigt sich in den Investitionen und der Zahl der geschaffenen Arbeitsplätze. Allein in Serbien sind es 70.000. In Bosnien und Herzegowina rechnet die Delegation der Deutschen Wirtschaft mit ca. 35.000 Arbeitsplätzen, und auch in Nordmazedonien wird ein ähnlich hoher Wert erreicht. Diese mehr als 125.000 Arbeitsplätze sind Ausdruck des nachhaltigen Engagements der deutschen Wirtschaft in der Region.

Der Warenaustausch Deutschlands mit der Region hat sich von 2009 bis 2019 auf mehr als zwölf Milliarden Euro verdreifacht. Nach einem Pandemie-bedingten Rückgang im Jahr 2020 erreichte der Warenaustausch mit in den ersten sieben Monaten 2021 8,1 Milliarden Euro, ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahr und im Vergleich zum Vor-Krisen Jahr 2019.

Über den Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V.

Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V. (gegründet 1952) fördert die deutsche Wirtschaft in den 29 Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas, des Südkaukasus und Zentralasiens. Der deutsche Osthandel steht insgesamt für rund ein Fünftel des gesamten deutschen Außenhandels und ist damit bedeutender als der Handel mit den USA und China zusammen. Der Ost-Ausschuss hat rund 350 Mitgliedsunternehmen und -verbände und wird von sechs Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft – BDI, BGA, Bankenverband, DIHK, GDV und ZDH – getragen.

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