„Die Welt verliert den Wald. Und das nicht nur in den Tropen, sondern auch vor unserer eigenen Haustür in Europa“, warnt Dr. Susanne Winter, Waldreferentin beim WWF Deutschland. „Es gibt in Europa nur noch weniger als vier Prozent Alt- und Urwälder – vor allem in den Karpaten. Urwälder und sehr naturnahe Flächen werden dort gerade eifrig unter den Augen der EU zerstört.“ Winter warnt daher vor „brasilianischen Zuständen“ und bezieht sich dabei auf den brasilianischen Regierungschef Jair Bolsonaro, der für seine Amazons-feindliche Rodungspolitik bekannt ist. „Europa verliert in einem erschreckend rasanten Tempo seine letzten Urwälder. Die Gründe hierfür sind eine für den Wald tödliche Kombination aus politischem Wegschauen, Hinschielen auf die mit der Plünderung verbundenen Wirtschaftseinnahmen und illegalen Rodungen“, so Winter. Selbst die Pufferzonen der Weltnaturerbeflächen, die häufig die gleiche Qualität haben wie die eigentlichen Erbestätten, werden degradiert und damit für Jahrhunderte verschlechtert sein.
Der WWF fordert daher, dass der Schutz der letzten großflächigen Urwälder durch eine wirksame Umsetzung der EU Biodiversitätsstrategie und einen besseren Schutz über das europäische Schutzgebietssystem Natura2000 erfolgt. Als erster Schritt sei ein Schutz der Alt- und Urwälder über ein europäisches Finanzierungsprogramm notwendig. So könne etwa ein großflächiges Schutzgebiet von rund 200.000 Hektar in den rumänischen Karpaten aufgebaut werden. Aber auch Deutschland hat mit nur drei Prozent nutzungsfreier Waldfläche die Ziele noch nicht erreicht und sollte weitere Schutzgebiete mit striktem Waldschutz einrichten.
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