Der leichte Rückgang der Absolventenzahlen sei auf den von 2013 bis 2019 zu beobachtenden Rückgang der Anfängerzahlen zurückzuführen. Hier habe es im vergangenen Jahr aber eine Trendwende gegeben: Die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger sei um 5,5 % auf 11.300 gestiegen. „Somit können wir (hoffentlich) bald wieder mit steigenden Absolventenzahlen rechnen. Das ist angesichts der hohen Zahl an offenen Stellen auch dringend nötig.“ So habe die Bundesagentur für Arbeit jüngst für den August 2021 4.030 offene Stellen für Bauingenieure (in Unternehmen) gemeldet, 29 % mehr als im vergleichbaren Vorjahresmonat. Das sei der höchste gemeldete August-Wert. Dem ständen nur 1.620 Arbeitslose gegenüber, 14 % weniger als im August 2020. Entsprechend ausgeprägt sei der Fachkräftemangel: Mittlerweile klage – im Rahmen des ifo Konjunkturtests – jedes dritte Bauunternehmen über eine Behinderung seiner Bautätigkeit aufgrund Mangels an Fachkräften, im August des Vorjahres seien es nur 21 % gewesen.
Müller: „Der Fachkräftemangel kann sich immer mehr zu einer Wachstumsbremse für unsere Branche entwickeln. Dabei gibt es kaum eine Branche mit mehr Zukunftspotenzial für junge Menschen als den Bau. Denn die Megathemen unserer Zeit, der Umwelt- und Klimaschutz oder die Mobilitätswende, müssen vor allem auch durch eine Modernisierung von Infrastruktur gelöst werden – und zwar digitaler, smarter und vernetzter. Allen Abiturientinnen und Abiturienten, die sich für ein Ingenieurstudium interessieren, können wir daher nur empfehlen, den Studiengang Bauingenieurwesen zu wählen.“
Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes und der Bundesagentur für Arbeit. *) ohne Lehramt
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