Sepsis kurz erklärt
„Unser Immunsystem ist eigentlich ständig mit der Abwehr von Keimen beschäftigt. Dies geschieht in der Regel ohne dass wir es bemerken“, erklärt Dr. med. Jürgen Willmann, Internist und Krankenhaushygieniker des Sana Klinikums Hof. Dringt ein Keim aber dennoch in unseren Körper ein, kommt es an dieser Stelle zu einer Entzündungsreaktion. Dabei konzentriert sich die körpereigene Abwehr genau auf diesen einen Bereich des Körpers.
„Die Sepsis zwingt den Körper zu einer allgemeinen übermäßigen Gegensteuerung. Diese wird vor allem durch eine generalistische Abwehrschwäche oder aber besonders aggressive Erreger begünstigt“, erläutert der Experte weiter. Dadurch werden komplexe Steuerungsprozesse im Gehirn gestört, was bei Betroffenen zu diffusen Symptomen, wie etwa Fieber, Kreislaufproblemen, einem gesteigerten Atemantrieb (Tachypnoe), Stresshormonfreisetzung und Appetitlosigkeit führen kann. Im schlimmsten Falle kann eine Sepsis zu einer Fehlfunktion und letztlich zu einem Organversagen führen.
Insbesondere abwehrgeschwächte Patienten haben ein höheres Risiko für schwere aggressive Erreger. Diese werden üblicherweise von Personen mit einem intakten Immunsystem problemlos bewältigt. Um Patientinnen und Patienten zu schützen, ist eine rasche und sichere Erkennung sowie eine konsequente zügige und strukturierte Behandlung der Sepsis essenziell.
Das tut Sana zur Früherkennung und Behandlung der Sepsis
Die Gesundheit der Patientinnen und Patienten hat für Sana oberste Priorität. Um ihnen die bestmöglichste Behandlungsqualität zu ermöglichen und schwere Verlaufsformen einer Sepsis zu vermeiden, hat der Sana Verbund im Rahmen der Sana Sepsis Initiative ein Programm zur Früherkennung und Behandlung der Sepsis initiiert. Schwerpunkt dieses Programms ist die Implementierung eines standardisierten Vorgehens in der Erkennung, Diagnostik und Therapie in den über 50 Kliniken im Sana Verbund. Damit einhergehend werden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in den Kliniken in patientennahen Bereichen arbeiten, regelmäßig geschult und sensibilisiert. Darüber hinaus werden Ärztinnen und Ärzte zu sogenannten ABS-Beauftragten ausgebildet. Ziel dieses Antibiotic-Stewardship-Kurses ist es, den Antibiotikaeinsatz zu verbessern, arzneimittelbedingte Nebenwirkungen zu verringern und die Resistenzentwicklung zu vermindern. Nur diese eng verzahnte interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Fachbereichen und Berufsgruppen kann positive Therapieerfolge bewirken. Ergebnisse der klinikübergreifenden Zusammenarbeit werden bei kontinuierlich in einem Kennzahlenset zentral erfasst, diskutiert und gemeinsam evaluiert.
Das Sana Klinikum Hof gehört mit seinen 465 vollstationären Betten und 22 teilstationä-ren Plätzen zu den größten somatischen Akutkrankenhäusern in Bayern. In 14 Fachabtei-lungen behandelt das Haus der Schwerpunktversorgung jährlich etwa 25.000 stationäre und 30.000 ambulante Patienten.
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