Schlammteufel – eine selten in Zoos gehaltene Amphibienart

Das neu eingerichtete Schaubecken 63 im Vivarium stellt eine fliessende Bachlandschaft dar. In ihr versteckt sich der Schlammteufel. Diese vorwiegend nachtaktive Amphibienart ist selten in Zoos zu sehen.

Der Schlammteufel (Cryptobranchus alleganiensis) – auch Hellbender genannt – gehört zur Familie der Riesensalamander. Er ist mit einer Gesamtlänge von bis zu 70 Zentimetern das grösste Amphib Nordamerikas und nur in den USA verbreitet. Dort findet man ihn in Bächen der Appalachen in Höhen von bis etwa 840 m ü. M. Diese Bäche fliessen schnell, sind sauerstoffreich, leicht sauer (pH: 6,2–7,0) und variieren in der Temperatur von etwa 10–23 Grad Celsius. Dort fressen sie vor allem Flusskrebse, aber auch Insekten, Fische und andere Amphibien.

Väterliche Brutpflege

Die Art wird vor allem in der Dämmerung und nachts aktiv und lebt einzelgängerisch. Nur zur Paarungszeit von Mitte September bis Mitte Oktober bauen die Männchen Höhlen unter Steinen und locken Weibchen an. Sobald ein Weibchen in einer Höhle ist, wird es am Verlassen dieser gehindert, bis es Eier abgelegt hat. Das Gelege umfasst rund 150–450 Eier, die 20–30 Millimeter gross sind. Die Männchen befruchten die abgelegten Eier; die Larven schlüpfen nach 68 bis 84 Tagen. Mit dem Schlupf erlischt das Verteidigungsverhalten des Männchens, und die 20–33 Millimeter langen Larven sind in der weiteren Entwicklung auf sich allein gestellt. Nach etwa zwei Jahren sind sie zu einer Grösse von 10 bis 13 Zentimetern herangewachsen. Die Beine haben sich entwickelt und sie verlieren die Kiemen. Die Geschlechtsreife wird erst nach etwa 5–8 Jahren erreicht. Schlammteufel sind langlebig und können über 55 Jahre alt werden.

In der Roten Liste der International Union for Conservation of Nature (IUCN) ist diese Art nur als potenziell gefährdet gelistet. Regional gibt es allerdings bedrohte Populationen, sodass mithilfe von Nachzuchten aus US-amerikanischen Zoos die Tiere wieder angesiedelt werden können. Ausserhalb der USA wird diese Art derzeit nur im Tierpark Chemnitz gepflegt, der auf Amphibien spezialisiert ist. Dank guter Kontakte zu US-amerikanischen Zoos ist es dem Zoo Basel gelungen, im Jahr 2018 sechs dieser Tiere zu erwerben.

Farbige Mitbewohner

Die neue Anlage soll die Schlammteufel in ihrem natürlichen Lebensraum – einem Bachlauf aus den Appalachen – zeigen. Drei direkt hintereinanderliegende Becken sorgen dafür, dass das Wasser über Höhenunterschiede fliessen kann. Am Ende wird es über eine Filteranlage gereinigt und neu aufbereitet. Das linke und rechte Becken dienen vor allem dazu, den Schlammteufel in seinem natürlichen Lebensraum zu zeigen: ein Bergbach mit überhängendem Uferbereich. Die Schlammteufel halten sich tagsüber dort gerne in Höhlen und Spalten auf. Das mittlere Becken ist in vier weitere Becken unterteilt, wobei nur das vorderste für Besucher einsehbar ist. Die anderen Becken sind über Schieber verbunden, sie werden vorwiegend als Zuchtanlage dienen. Ein Männchen kann dort eine Höhle anlegen und von den Weibchen aus den benachbarten Becken Besuch empfangen.

Da Schlammteufel versteckt leben, meistens dämmerungs- und nachaktiv sind und die Anlage als Lebensraum viele Rückzugsmöglichkeiten bietet, bewohnen auch andere Tierarten aus dem gleichen Lebensraum die Anlage. Die farbenprächtigen Regenbogenelritzen sind bereits eingezogen. Die Regenbogenelritze ist ein gutes Beispiel für einen ausserordentlich farbigen Süsswasserfisch, der nicht aus den Tropen stammt. Vor allem die Männchen in der Paarungszeit, von Mai bis Juni, sind auffallend farbig: Sie sind rot bis rosa oder golden gefärbt, mit einem schwarzen seitlichen Streifen und blauen bis purpurnen Flossen und Kopf. Dieser Schwarmfisch kommt aus dem Flusssystem des Mobile Rivers in Georgia und Alabama.

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