Auch der Weltklimarat warnt in seinem jüngsten Sachstandsbericht vor den drastischen Folgen der weiteren Erderwärmung. Um dem Klimaschutz noch mehr Gewicht zu verleihen, haben sich Klimaaktivist*innen von Fridays for Future und Extinction Rebellion, die Umweltverbände NABU und BUND sowie die Verkehrsverbände VCD und ADFC zu einem Brandenburger Klimabündnis Brandenburg zusammengetan.
Gemeinsam wollen sie den Klimaschutz auch in Brandenburg zum wahlentscheidenden Thema für Brandenburger und Brandenburgerinnen machen. Neben der Planung gemeinsamer Aktionen in den kommenden Wochen wird das Klimabündnis Brandenburg weiter Druck auf die Brandenburgische Politik aufbauen und die Aktivitäten beim Klimaschutz genau im Blick behalten. Denn die politischen Entscheidungsträger*innen müssen deutliche Verschärfungen in der Klimapolitik umsetzen. Hierfür sind grundlegende sektorenübergreifende Veränderungen und neue Rahmensetzungen wie beispielsweise in der Energie-, Verkehrs- und Landnutzungspolitik nötig.
„Wir sehen aktuell, dass die Politik ihre Verantwortung zur Bewältigung der Klimakrise immer noch nicht ernstnimmt. Eine Verantwortung, die sie gegenüber zukünftigen Generationen und vor allem den am stärksten betroffenen Menschen hat“, sagt Rahel Zimmermann, Klimaaktivistin bei Fridays for Future Brandenburg. „Daher fordern wir, dass Klima-, Ungerechtigkeits- und alle ökologischen Krisen in Brandenburg sowie weltweit konsequent gemeinsam bekämpft werden“.
Im Bereich Verkehrswende sieht das Klimabündnis Brandenburg den Schwerpunkt beim Fuß- und Radverkehr. „Klimaschutz braucht eine konsequente Verkehrswende. Nur mit einem klaren Vorrang für den Fuß- und Radverkehr sowie den öffentlichen Verkehr, haben die Menschen eine alltagstaugliche Alternative zum eigenen Auto.“, so Anja Hänel, Geschäftsführerin des VCD Brandenburg. Christian Wessel, Vorstandsmitglied des ADFC Brandenburg, fügt hinzu: “Das Fahrrad trägt zu attraktiven, inklusiven und lebendigen Kommunen bei und hat sich in der Pandemie als krisenfestes Verkehrsmittel erwiesen. Zugleich ist die Hälfte aller Fahrten mit dem Auto kürzer als fünf, ein Viertel sogar kürzer als zwei Kilometer. Ein Großteil dieser Wege ließe sich problemlos zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen. Dafür gilt es, jetzt den Rahmen zu schaffen und wichtige Entscheidungen nicht länger aufzuschieben!"
In Brandenburg wird derzeit an der Erstellung des Brandenburger Klimaplans gearbeitet. Dieser soll eine verbindliche Klimaschutzstrategie mit einem Maßnahmenprogramm beinhalten und Brandenburg bis 2045 klimaneutral machen. „Als Klimabündnis Brandenburg werden wir uns dafür einsetzen, dass der Brandenburger Klimaplan dem Pariser Klimaabkommen gerecht wird. Auch in Brandenburg müssen wir uns an dem verbleibenden CO2 Budget orientieren, um die 1,5-Grad-Grenze noch zu halten", so Franziska Sperfeld, Vorsitzende des BUND Brandenburg. "Neben der Förderung der Erneuerbaren Energien und dem zügigen Kohleausstieg müssen dazu Moorschutz, Waldumbau und Änderungen in der Landbewirtschaftung vorangetrieben werden.“
Der Klimawandel macht die Berlin-Brandenburger-Region zu einer der am stärksten betroffenen Gebiete Deutschlands. „Die aufeinander folgenden trockenen Jahre haben sich sehr negativ auf von Wasser abhängige Lebensräume und Arten ausgewirkt, wie z.B. auf sensible Moorlebensräume, Erlen- und Eschen-Auenwälder oder extensiv genutzte Feuchtwiesen", sagt Christiane Schröder, Geschäftsführerin des NABU Brandenburg. "Es braucht auch ein Umdenken in der Land- und Wasserwirtschaft, um unsere Landschaft klimaresilienter zu gestalten und Lebensräume zu erhalten". Das Klimabündnis Brandenburg wird auch darauf drängen, dass in den Bereichen Naturschutz und Landwirtschaft der Klimaschutz und die Klimaanpassung die nötige Priorisierung erfährt.
Hinter dem Klimabündnis Brandenburg stehen mit den Mitgliedern und Aktiven der Verbände über 31.000 Brandenburger*innen für eine verantwortungsvolle Klimaschutzpolitik ein und werden gemeinsam auf eine entschiedene Klimapolitik in Bund und Land bestehen.
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