Die RWTH bleibe sowohl beim Berufungsverfahren als auch bei den Berufungsverhandlungen hervorragend aufgestellt, so der DHV. Ein Indikator für die Berufungspolitik der RWTH sei die hohe Erfolgsquote bei Berufungen. Sie gewinne in 83 Prozent aller Fälle den auf einer Berufungsliste Erstplatzierten und schließe Bleibeverhandlungen zu 81 Prozent erfolgreich ab. Die Verfahrensabläufe sind durch den Aufbau eines Berufungsmonitors sowie die transparente Information über die Besetzung der Professur nochmals verbessert worden. Berufungsverhandlungen verliefen in einer guten Gesprächsatmosphäre, zügig und wertschätzend. Die sehr gute Unterstützung für Neuberufene durch zielgruppenspezifische Fort- und Weiterbildungsangebote bleibe vorbildlich.
Punktuell sieht der DHV noch Optimierungsmöglichkeiten. So schlägt der DHV reguläre Berufungsverhandlungen auch mit Juniorprofessorinnen und -professoren ohne Tenure Track vor. Darüber hinaus empfiehlt er, im Rahmen von Berufungsverhandlungen eine nicht reduzierbare Grund- oder Mindestausstattung zu definieren, da dies die Zufriedenheit der neu berufenen Professorinnen und Professoren zusätzlich steigern könne.
"Das DHV-Gütesiegel stärkt das Vertrauen in den professionellen Ablauf der Berufungsverhandlungen – sowohl innerhalb der RWTH als auch bei den Bewerberinnen und Bewerbern auf eine Professur", erklärt der Kanzler der RWTH Aachen, Manfred Nettekoven. "Durch die regelmäßig durchgeführten Re-Audits setzt sich die RWTH mit ihren Berufungsprozessen fortlaufend kritisch auseinander und passt Prozesse schnell und situativ an."
Das Re-Audit-Verfahren basiert auf dem ersten Gütesiegel-Verfahren, dessen Grundlage ein Fragebogen ist, und zusätzlichen Re-Audit-Fragestellungen. Der Schwerpunkt in der Bewertung wurde auf Fairness, Wertschätzung, Transparenz und Verlässlichkeit in den Berufungs- und Bleibeverhandlungen gelegt. Stellungnahmen der Hochschule flossen in die Bewertung ebenfalls ein. Hinzu kamen Interviews mit an die jeweilige Hochschule berufenen Professorinnen und Professoren zu ihren Erfahrungen im Berufungsverfahren sowie das Erfahrungswissen der DHV-Justitiare. Der DHV berät Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in rund 70 Prozent aller Berufungs- und Bleibeverhandlungen in Deutschland.
Neben der RWTH Aachen sind bislang die Universität zu Köln, die TU Kaiserslautern, die FernUniversität in Hagen, die Universität Duisburg-Essen, die Universität Bremen, die Universität Siegen, die Universität der Bundeswehr München, die TU München, die Univer-sität Hannover, die Universität Hohenheim, die Universität Münster, die Universität Bayreuth, die BTU Cottbus, die Universität Wuppertal, die Universität Mainz und die TU Chemnitz mit dem DHV-Gütesiegel für transparente und faire Berufungsverhandlungen ausgezeichnet worden. Darüber hinaus ist dem Fachbereich Medizin der Goethe-Universität Frankfurt und dem Universitätsklinikum Frankfurt das DHV-Gütesiegel für faire und transparente Berufungsverfahren in der Hochschulmedizin zugesprochen worden.
Weitere Informationen zum DHV-Gütesiegel gibt es unter:
http://www.hochschulverband.de/cms1/guetesiegel.html
Deutscher Hochschulverband
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