participant observer – LENI SINCLAIR
Termin: 04.09.-17.10.2021
Eröffnung am 04.09.2021 ab 18.00 Uhr, Eintritt frei
Ort: Literaturhaus Halle
Bernburger Str. 8
06108 Halle
„…Ihr Lebensweg führte sie Mitte der 1960er Jahre in das Epizentrum des Geschehens in Detroit, und sie hatte das Gespür und die Geistesgegenwart, so ziemlich alles, was sie beobachtete, von ihrem einzigartigen Aussichtspunkt aus mitten im Geschehen auf Film festzuhalten.
Die Fotografien geben uns ein Bild von der Energie in Aktion, als sich die Ereignisse entfalteten, die Volksbewegung wogte, bedeutende Musiker spielten und das Publikum in Detroit, Ann Arbor und Umgebung während der 60er und 70er Jahre wild wurde. Dies war eine Zeit intensiver sozialer Veränderungen und immenser kultureller Erregung…“
John Sinclair, 1999
Leni Sinclair ist Fotografin. Ihre Fotografien kennen viele, ihr Name ist in Europa nahezu unbekannt.
Geboren 1940 in Königsberg floh sie 1945 mit ihrer Familie nach Vahldorf bei Magdeburg (Sachsen-Anhalt). 1959 wanderte sie zu Verwandten nach Detroit/USA aus. Der Kontakt nach Deutschland und Sachsen-Anhalt blieb ihr Leben lang lebendig.
1964 lernte sie ihren späteren Mann John Sinclair kennen: den Dichter, Schriftsteller und Manager der Rockband MC5 und eine einflussreiche und bekannte Stimme der radikalen politischen Hippiebewegung. Leni Sinclair war spätestens seitdem aktiver Teil des musikalischen und politischen Hotspots Detroit. Ab Mitte der 60er Jahre entstanden unzählige Fotografien dieser Szene, fotografische Dokumente großer Konzerte und ihrer Protagonist:innen.
Ein zweiter Schwerpunkt ihrer Arbeit als Fotografin sind die revolutionären sozialen und politischen Unruhen Ende der 60er Jahre in Detroit. In den 70er Jahren dokumentierte sie den Niedergang der Stadt und deren Musikszene. Detroit war zu dieser Zeit eines der wichtigsten Zentren der Black Music. Die Fotografien zeigen, wie untrennbar die Musik und der Kampf um Freiheits- und Bürgerrechte miteinander verknüpft sind.
Leni Sinclair lebt in Detroit/USA.
Wir zeigen in Halle ihre Fotografien aus den 1960er bis 80er Jahren, Fotodokumente von musikalischen Ereignissen, von den bürgerkriegsähnlichen Unruhen nach dem Tod von Martin Luther King, von der in Deutschland weitgehend unbekannten politisch radikalen Hippiebewegung sowie Bilder aus dem Alltag der Stadt Detroit und Ann Abor.
Die Ausstellung im Literaturhaus Halle wird die bisher größte Ausstellung Leni Sinclairs in Deutschland, und ihre erste Schau in Sachsen-Anhalt, dem Land, in dem sie aufgewachsen ist.
Anlässlich der Ausstellung erscheint im Mitteldeutschen Verlag ein Buch über Leni Sinclair, herausgegeben von der Akademie der Künste Sachsen-Anhalt. Einige signierte Handabzüge ausgewählter Fotografien können in der Ausstellung erworben werden.
Ausstellung der Akademie der Künste Sachsen-Anhalt in Kooperation mit dem Literaturhaus Halle
gefördert durch: Land Sachsen-Anhalt, Stadt Halle
Die Akademie der Künste Sachsen-Anhalt ist eine Initiative von Künstlern und den zeitgenössischen Künsten nahe stehenden Personen und versteht sich als ein fortlaufendes Projekt. Sie agiert aus selbstständiger Verantwortung gegenüber der Gesellschaft. Die Akademie arbeitet an und aus der Fähigkeit sich mit anderen zu assoziieren, zusammen zu schließen, um aus der Gesellschaft heraus zu wirken.
Ihre Ziele sind Förderung der zeitgenössischen Künste als gesellschaftliche Kraft in Sachsen-Anhalt, Stärkung des Gedankens der Freiheit der Kunst und Initiierung eines innergesellschaftlichen Dialogs zu Gegenwarts- und Zukunftsfragen. Aus dem Gesprächsraum Akademie heraus werden Projektideen, Kooperationen, Veranstaltungen und längerfristige Ziele entwickelt, präsentiert und der Gesellschaft zur Verfügung gestellt.
Die Akademie der Künste Sachsen-Anhalt hat sich am 10.01.2015 aus der Künstlerschaft heraus gegründet. Ihre Rechtsform ist diejenige des eingetragenen Vereins.
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