„Ich möchte Menschen für das UNIONHILFSWERK begeistern“

Martin Bartsch ist seit Ende 2020 als Referent Fundraising im UNIONHILFSWERK tätig. Er wird diesen Bereich aufbauen und entwickeln. Eine spannende Aufgabe, über die wir mehr wissen möchten. Im Interview geht es allerdings nicht nur darum, was Fundraising so kann – wir trauen uns auch, etwas privatere Fragen zu stellen.

Seit Dezember 2020 sind Sie im UNIONHILFSWERK für das Fundraising zuständig.  Vorher waren Sie unter anderem Fundraiser und Geschäftsführer einer gemeinnützigen Natur- und Artenschutzorganisation. Was hat Sie bewogen, zum UNIONHILFSWERK zu wechseln?

Das erste, was mir positiv am UNIONHILFSWERK auffiel war der Leitsatz: „Wir sind Wegbegleiter.“  So unterschiedlich die Menschen sind, so verschieden sind auch ihre Lebenswege und die Schwierigkeiten und Aufgaben, die sie zu bewältigen haben. Ein schöneres Angebot als das, ihn zu begleiten, kann man einem Menschen fast nicht machen. Ich habe die Stellenanzeige für die Position „Referent Fundraising“ rein zufällig auf LinkedIn gesehen und habe sofort gedacht: Da mitzumachen könnte ich mir gut vorstellen! Ein bisschen hat das UNIONHILFSWERK also auch mich gefunden.

Was sind Ihre Aufgaben als Fundraiser im UNIONHILFSWERK und welche Ziele verfolgen Sie?

Die Aufgabe des Fundraisers ist es, Geld- und Sachspenden einzuwerben, um die Organisation in ihrer gemeinnützigen Tätigkeit zu unterstützen. In meinem Fall heißt das zu schauen, wo Kosten nicht gedeckt sind, wo finanzielle Engpässe bestehen, die durch Spenden behoben werden können, oder wo Projekte nicht gefördert werden und erst durch Spenden verwirklicht werden können. Ich spreche dann u.a. kommerzielle Unternehmen, Stiftungen oder Privatpersonen an und frage, ob sie Mittel beisteuern können.
Mein Ziel ist es, Menschen für die Tätigkeiten und Projekte des UNIONHILFSWERK zu interessieren und begeistern, so dass sie das Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und der Freiwilligen und Ehrenamtlichen aus voller Überzeugung und möglichst über einen langen Zeitraum hinweg mit tragen und unterstützen.

Was macht Ihnen an diesem Job am meisten Spaß?

Die Zusammenarbeit mit anderen, aber auch das Konzeptionelle. Etwas aufzubauen bzw. das, was bereits vorhanden ist zu unterstützen und gegebenenfalls auszubauen, macht Freude. Dass meine Tätigkeit Mitmenschen, die teilweise in großen Schwierigkeiten stecken, zugute kommt, ist eine echte Motivation.

Was finden Sie aktuell besonders herausfordernd und wo sind die Lichtblicke?

Ich finde es wichtig, dass das UNIONHILFSWERK im Laufe der Zeit als eine Organisation wahrgenommen wird, die Spenden benötigt und zu schätzen weiß, weil damit Gutes bewirkt werden kann. Als Beispiel: Wenn ein alter Mensch, der in Berlin lebt, darüber nachdenkt, wem er einen Teil seines Vermögens vererben möchte, sollen ihm nicht nur Greenpeace, Amnesty und der Tierpark um die Ecke einfallen, sondern auch das UNIONHILFSWERK. Bis dahin ist es jedoch noch ein Stück Weg.

Corona war weiterhin präsent und bremste  auch an einigen Stellen. Homeoffice und Homeschooling zur gleichen Zeit resultierten allzu oft darin, dass Homeoffice noch spät abends oder an den Wochenenden nötig war. Ich bin froh, dass dieser Spuk nun hoffentlich vorbei ist – wer nicht. Lichtblicke waren hier die Freundlichkeit der Kolleginnen und Kollegen und der Vorgesetzten, die mir das Gefühl geben: „Wir kriegen das gemeinsam hin.“

Ein Blick in die Zukunft, sagen wir in das Jahr 2026: Was wünschen Sie sich beruflich und was privat?

Beruflich möchte ich gerne einen richtig guten Job beim UNIONHILFSWERK machen und das Fundraising zu einem effizienten Referat aufbauen. Eine konstruktive Zusammenarbeit und Synergien mit den anderen Fachbereichen bedeutet mir dabei viel.

Privat: Mein 10-jähriger Sohn Jaron soll weiter eine unbeschwerte Kindheit mit viel positivem Input haben.

Wenn wir jetzt schon bei den privaten Wünschen sind: Wie tickt der Mensch Martin Bartsch?

Bei allen gelegentlichen Ungenauigkeiten: unter dem Strich richtig, hoffe ich!

Meer oder Berge?

Meer.

Bei welchem Film mussten Sie herzhaft lachen?

„Dumm und Dümmer“ mit Jim Carrey und Jeff Daniels, zumindest beim ersten Mal. Ich kenne viele, die dabei die Augen verdrehen (meine Frau z.B.), aber ich find‘ den Movie lustig.

Wovor haben Sie Angst?

Akute Ängste habe ich nicht, glücklicherweise. Klar habe ich einige Sorgen, und ich habe ein paar Vorstellungen von unschönen Dingen, die ich nicht erleben möchte. Aber solange nichts wirklich Schlimmes passiert, setze ich auf den dritten Paragraphen des Kölschen Grundgesetzes: Et hätt noch immer jot jejange.

Wenn Sie eine berühmte Persönlichkeit – egal ob lebendig oder tot – treffen dürften: Wer wäre es und warum?

Ich würde gerne Buddha Siddhartha Gautama treffen und ihn fragen, wie genau man so eine Erleuchtung hinbekommt.

Von welchem Moment aus Ihrem Leben hätten Sie gern ein Video?

Ich habe mit 30 Jahren einen Bungee-Jump vom Hamburger Fernsehturm gemacht. Ein Freund von mir hat gefilmt, wie ich in 135 Meter Höhe windzerzaust auf der Außenrampe des Turms stehe und ganz grün vor Angst bin. Leider ist das Video verschollen, ich hätt’s gerne wieder.

Was mögen Sie an anderen Menschen?

Güte, Klugheit, Humor.

Wein oder Bier?

Warum oder?

3 Dinge, die Sie so richtig auf die Palme bringen?

Im Alltag?
Leute, die in den Öffis ihr Handy auf laut stellen.
Jede Art von Abzocke verdirbt mir die Laune.
20 verhakte Bügel und ich brauche einen – da drehe ich durch.

Kopf- oder Gefühlsmensch?

Warum oder? Ich meine, beides hat seine Berechtigung und beides sind Seiten derselben Medaille.

Ich bedanke mich herzlich für die Beantwortung der Fragen, lieber Herr Bartsch.

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