Nach Besichtigung der Schlosskirche führt der Stadtrundgang durch romantische Gässchen, vorbei an prächtigen Adelshöfen und Fachwerkhäusern. Der aufmerksame Zuhörer erfährt, dass der Name Meisenheim auf einen englischen Stammesfürst, ein Meiso, zurückgeht, der den Ort im 7. oder 8. Jahrhundert nach sich benannt hat. Die Tour geht weiter zum spätgotischen Rathaus, der Markthalle und über die Stadtmauer. Von Letzterem ergibt sich nicht nur ein toller Blick auf den Fluss Glan, auch eine Naturoase inmitten des Örtchens tut sich hier auf: ein Garten, der in bunten Sommerfarben erstrahlt, gibt einen kleinen Vorgeschmack auf die Veranstaltungsreihe Offene Gartentüren. Jeden Juni öffnen Privatgärten, darunter Ziergärten und Bauerngärten ihre Gartentüren für Besucher.
Ein besonderes Erlebnis sind auch die Nachtwächterführungen, die ab Anfang September jeden Freitagabend oder nach Absprache angeboten werden. Auf der Tour gibt es Anekdoten aus vier Jahrhunderten, kleine Überraschungen und am Ende wartet ein Menü auf die Gäste. Wer sich spontan einer Führung anschließen möchte, entscheidet sich für die öffentlichen Führungen, die noch bis Ende Oktober jeden Sonn- und Feiertag und jeden ersten Samstag im Monat um 14.30 Uhr stattfinden.
Rund 20 Autominuten von Meisenheim am Glan, eingebettet in den Naturpark Soonwald-Nahe und auf leichter Höhenlage an der Naheweinstraße, liegt das Weindörfchen Duchroth. Bereits mehrmals durfte sich das rund 600 Einwohner Dorf über eine Auszeichnung bei dem Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ freuen. 2017 sogar als Europa-Sieger. Schmucke Fachwerkhäuser und reich mit Blumenschmuck verzierte Winzerhöfe sind hier zu bewundern, ebenso wie das Rathaus aus dem 16. Jahrhundert, eines der ältesten in Rheinland-Pfalz. Dass es in Duchroth – zugleich Heimat von zwei Naheweinkönniginnen – gesellig zugeht, belegen die zahlreichen Veranstaltungen, darunter Feste, Wanderungen und Weinverkostungen.
„Gefillde Klees“, traditionell mit Speckrahmsoße und Apfelkompott gereicht, werden im Café Zehntscheune in Herrstein serviert. Das regionaltypische Essen genießt der Gast im historischen Ambiente des mittelalterlichen Ortskerns von Herrstein. Ein meterdickes Bruchstein-Mauerwerk, mächtige Eichenholzbalken erwarten den Gast in dem alten Fachwerkgebäude aus dem 16. Jahrhundert, das ursprünglich der Aufbewahrung von Zwangsabgaben der Bauern an die im Schloss residierenden Herrschaften diente. Nach der Stärkung kann das mittelalterliche Städtchen mit den weiteren Fachwerkhäusern, dem Uhrturm, der Kirche und dem bekannten Glocken- und Schinderhannesturm erkundet werden. Eine Nacht war Johannes Bückler, besser bekannt als Schinderhannes, in dem Turm eingesperrt. Die Geschichte wird auch beim Schinderhannes-Räuberfest mit großem Handwerker- und Bauernmarkt, das immer am zweiten September-Wochenende stattfindet, für die Gäste erlebbar.
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