Der Wettbewerb
Aus sieben eingereichten Vorschlägen für Kunst im öffentlichen Raum setzte sich der Entwurf „Standbein – Spielbein“ der Künstlergruppe Inges Idee im Wettbewerb für den Planungsbereich Promenadenring Ost und die daran anschließende Fläche bis zur Wilsdruffer Straße durch. Für die Realisierung der künstlerischen Arbeit werden 130.000 Euro durch die Kunstkommission zur Verfügung gestellt. Die Realisierung ist für 2022 geplant. Alle Entwürfe sind vom 2. bis 18. Juli im Stadtmuseum Dresden zu sehen.
Die Kunstkommission für Kunst im öffentlichen Raum hat sich im September 2020 für die Durchführung des Wettbewerbes im Planungsbereich Promenadenring Ost ausgesprochen. Sie vertrat dabei die Auffassung, dass der Bereich des Pirnaischen Platzes aufgrund seiner exponierten Lage und stadträumlichen Bedeutung in der Gesamtkonzeption des Promenadenrings besondere Beachtung verdient, der durch die Integration einer markanten künstlerischen Arbeit Rechnung getragen werden sollte.
„Dieser Wettbewerb zeigt den Mut zu mehr zeitgenössischer Kunst und spannender Gestaltung im öffentlichen Stadtraum. Mit Blick auf die Geschichte und die Gegenwart des Pirnaischen Platzes, seine städtebauliche Situation, seine Architektur und seine Funktion wollen wir Öffentlichkeit durch Kunst herstellen und wir hoffen sehr, dass der Siegerentwurf auch bei den Dresdnerinnen und Dresdnern auf Sympathie stößt“, so Annekatrin Klepsch, Zweite Bürgermeisterin und Beigeordnete für Kultur und Tourismus.
Zum Verfahren
Für das Wettbewerbsverfahren hat die Kommission verschiedene künstlerische Positionen vorgeschlagen. Insgesamt wurden 26 Vorschläge mit dem Ziel diskutiert, ein möglichst breites Spektrum an künstlerischen Handschriften abzubilden. Neben einer internationalen Verankerung der Künstlerinnen und Künstler spielte auch deren biographische oder berufliche Verbindung zur Stadt Dresden eine Rolle. Insgesamt sieben Künstlerinnen und Künstler wurden aus den Vorschlägen nominiert und zur Teilnahme am Wettbewerb eingeladen.
Im Rahmen des Wettbewerbes wurde erwartet, dass die künstlerische Arbeit eigens für diesen Ort und diese Aufgabe entwickelt wird. Sie soll sich an diesem Platz behaupten, einen eigenen Raum, eine besondere Atmosphäre erzeugen oder einen souveränen Akzent setzen: in jedem Falle wahrnehmbar, vielleicht identitätsstiftend, möglicherweise irritierend, im besten Sinne aufregend. Eine unerwartete Unterbrechung der Alltagserfahrung, eine Arbeit, die einlädt zum Innehalten, zum Hin-, Nach- und Umschauen und sich erlebnishaft in die urbane Textur des Pirnaischen Platzes einschreibt. Der künstlerischen Idee waren keine inhaltlichen, formalen oder medialen Grenzen gesetzt, die Verortung und Ausführung unterliegt jedoch den konkreten Rahmenbedingungen vor Ort.
„Ich freue mich, dass die eingereichten Vorschläge künstlerisch auf ganz unterschiedliche Weise mit den Herausforderungen dieses exponierten, aber auch schwierigen Standortes umgehen und die Jury sich für einen Entwurf entschieden hat, der mit einem Augenzwinkern den Blick auf das „alte“ und „neue“ Dresden richtet“, bekräftigt Mathias Wagner, Vorsitzender der Kunstkommission.
Die Jury begründet ihre Entscheidung wie folgt:
„Der künstlerische Entwurf „Standbein – Spielbein“ überzeugt das Preisgericht, weil es sich um ein in besonderem Maße gelungenes, sichtbares Zeichen im Stadtraum handelt. Die künstlerische Sprache wird als eigenständig, stark und selbstbewusst wahrgenommen. Das Kunstwerk ist eine dem Ort außerordentlich angemessene, skulptural ausgeprägte und konzeptuelle Setzung. Der klar definierte Standort nimmt Bezug auf die beiden Hauptsichtachsen des Platzes. Die Farbgebung in Rot und Grün ist komplementär und ermöglicht einen assoziativen Bezug zum Platz als Verkehrsraum und seinen Signalzeichen.
Das Preisgericht würdigt die hintersinnige Transformation eines funktionalen Elements, also einer vorhandenen Leuchte in ein skulpturales Kunstwerk und die vielschichtigen Interpretationsansätze, welche sich in der Kombination mit der comichaft verzerrten Leuchte nach historischem Vorbild ergeben. Das Kunstwerk ermöglicht in seiner Gesamtheit eine positive Identifikation. Die Anordnung der beiden Elemente des Kunstwerkes macht einen Verweis auf eine Art Tor zum Promenadenring in besonderem Maße deutlich. Die Anmutung einer Durchgangssituation bzw. eines Tores ermöglicht einen gelungenen Bezug zum Platz und seiner Geschichte als ehemaliger Standort des Pirnaischen Tores.“
Die Jury war zusammengesetzt aus Fach- und Sachjuroren. Der Entwurf wird aktuell auf seine Realisierbarkeit am vorgeschlagenen Standort konkret geprüft.
Künstlerinnen und Künstler
Am Wettbewerb beteiligte Künstlerinnen und Künstler:
Prof. Nevin Aladag
Olaf Holzapfel
Künstlergruppe Inges Idee
Via Lewandowsky
Prof. Ursula Sax
Andreas Siekmann
Patricia Westerholz
Hintergrund Kunstkommission
Seit 1994 gibt es in Dresden eine Richtlinie für Kunst im öffentlichen Raum, deren Umsetzung in den Händen der Kunstkommission der Landeshauptstadt Dresden liegt. Diese tritt mit Nachdruck für eine lebendige Kunst im Stadtraum ein und hat bisher mit Erfolg eine ganze Reihe von Projekten realisiert. Die Kunstkommission wird alle fünf Jahre neu berufen und setzt sich aus Vertretern der Stadtverwaltung, des Stadtrates und ehrenamtlich mitarbeitenden Künstlerinnen und Künstlern, Architektinnen und Architekten und Kunstsachverständigen zusammen. Sie berät in den vierteljährlich stattfindenden Sitzungen über die eingereichten Projekte und deren Förderung und initiiert eigene Projekte und Wettbewerbe.
Anlage: Künstlerisches Konzept „Standbein – Spielbein“
Anschrift
Landhaus, Wilsdruffer Straße 2, 01067 Dresden
Geöffnet
DI bis SO 10.00 bis 18.00 Uhr, FR 10.00 bis 19.00 Uhr, davon ausgenommen sind Zeiten, in denen im Festsaal geschlossene Veranstaltungen stattfinden. Informationen dazu unter Telefon 0351-488 7373.
Eintritt
Eintritt frei
Information
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Geschäftsbereich Kultur und Tourismus |
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Königstraße 15, 01097 Dresden
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