Die Bauern seien zu vielem bereit und setzen sich auf den Höfen – sowohl im Umwelt- als auch im Tierschutz – mit ständig steigenden Anforderungen auseinander. Im Wiederspruch dazu stehen die sinkenden Erlöse, welche die Betriebe enorm belasten. „Es fehlen 20 Euro an jedem Schwein und wir haben einen Punkt erreicht, wo der Frust über das fehlende Einkommen auf den Höfen so groß ist, dass wir mit starken Strukturveränderungen zu Lasten der kleinen Betriebe, sowohl in der Schlachtwirtschaft als auch in der Landwirtschaft zu rechnen haben“, so Beringmeier.
Resultierend daraus kommt die Ware zunehmend aus dem Ausland. Die steigenden Tierschutzstandards in Deutschland verlieren so auf dem EU-Binnenmarkt den Anschluss. Beringmeier macht deutlich: „Wir erwarten hier von den nachgelagerten Stufen Verantwortung und Unterstützung für die deutschen Schweinehalter und die längst überfällige Einführung einer verpflichtenden Haltungs- und Herkunftskennzeichnung!“.
Deutschland hat als großer Verbraucher von Schweinefleisch jahrzehntelang Spitzenpositionen im europäischen Preisvergleich eingenommen. Nun bilden die hiesigen Schweinepreise das Schlusslicht im europäischen Vergleich. Auswirkungen wie das knappe Angebot an Schlachtschweinen, die laufende Fußballeuropameisterschaft und das gute Grillwetter bieten beste Voraussetzungen für einen steigenden Markt, stattdessen stürzen die Preise weiter ab. Nicht nur Schweinhalter, auch die Milchvieh haltenden Betriebe schreiben seit Monaten rote bis tiefrote Zahlen. Auch sie leiden unter dem Preisdiktat des Lebensmitteleinzelhandels.
„Ich fordere den Handel dringend auf, sich von dem preisgetriebenen Einkaufsverhalten abzuwenden und sich glaubwürdig für den Erhalt der Tierhaltung in Deutschland bekennen“, so Beringmeier.
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