Hilfszusagen der G-7 für Entwicklungsländer können nur ein erster Schritt sein

„Die von den Staats- und Regierungschefs der G-7 angekündigten Hilfszusagen für zusätzliche 2,3 Milliarden Impfstoffe und einen Infrastrukturfonds für Entwicklungsländer sind eine wichtige Initiative und ein pragmatischer Ansatz mit viel Potential. Für die Überwindung der aktuellen und von zukünftigen Krisen braucht es aber mehr als reine Hilfszusagen der Industrieländer,“ erklärt Stefan Liebing, Vorsitzender des Afrika Verein der deutschen Wirtschaft.

„Für eine wirklich nachhaltige Entwicklung und zur Verringerung der Abhängigkeit Afrikas von ausländischer Hilfe, muss eine echte Partnerschaft mit unserem Nachbarkontinent eingegangen werden. Diese muss den Aufbau einer eigenen Impfstoffproduktion und die Befähigung zum Ziel haben, Infrastrukturprojekte selbst durchführen zu können,“ so Liebing weiter.

„Es wäre ein echter Durchbruch gewesen, wenn die G-7 beschlossen hätten, im Schulterschluss mit der Wirtschaft zügig Produktionskapazitäten für Impfstoffe auf dem afrikanischen Kontinent aufzubauen. Möglichkeiten dazu gibt es durchaus, denn in ausreichend Ländern könnte die Privatwirtschaft lokale Produktionseinheiten und die notwendige Logistik aufbauen,“ sagt Stefan Liebing.

„Gleiches gilt für Infrastrukturprojekte. Anstatt ein Gegengewicht zur neuen chinesischen Seidenstraße aufzubauen, sollte ein Infrastrukturfond für Afrika zum Ziel haben, dort nachhaltige Entwicklung und Wertschöpfung zu fördern. Afrika hat mit der Verabschiedung einer kontinentalen Freihandelszone einen historischen Schritt zur Förderung des innerkontinentalen Handels selbst gemacht. Es täte uns gut, wenn wir diese afrikanische Initiative mit Infrastrukturprojekten unterstützen, anstatt China zu imitieren. Nur so schaffen mir Wachstum und Arbeitsplätze in Afrika,“ schließt Stefan Liebing.

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