Gegen 9.25 Uhr meldete sich der Kapitän des Arbeitsschiffes „Nok 1“ über den international einheitlichen UKW-Sprechfunk-Not- und Anrufkanal 16 bei der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS, das den Traditionssegler „Carmelan“ im Schlepp hatte: Ein Besatzungsmitglied war auf die ungefähr 19 Meter lange Gaffelketsch übergestiegen, weil diese mit dem Bug plötzlich tiefer ins Wasser eintauchte. Der Mann hatte daraufhin starken Wassereinbruch gemeldet – die „Carmelan“ drohte zu sinken. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Schleppverband etwa vier Seemeilen (rund sieben Kilometer) nordwestlich von Kiel Leuchtturm in Höhe der Tonne Stollergrund Nord. Umgehend alarmierten die Wachleiter die Seenotretter der Station Laboe. Zur Sicherheit zogen sie den Seenotrettungskreuzer FRITZ KNACK aus Olpenitz hinzu.
„Als wir gegen 9.50 Uhr beim Havaristen ankamen, war das Schiff bereits zu zwei Dritteln vollgelaufen. Es hätte nicht mehr viel gefehlt und es wäre gesunken“, berichtet Seenotretter Henry Hildebrandt. Wenige Minuten vor der BERLIN war bereits das Bundespolizeischiff „Bayreuth“ der Bundespolizeiinspektion See Neustadt in Holstein beim Traditionssegler eingetroffen. Die Besatzung war bei der „Carmelan“ längsseits gegangenen und hatte sofort ihre Lenzpumpe eingesetzt. Kurze Zeit war der Seenotrettungskreuzer FRITZ KNACK vor Ort. Mit insgesamt fünf Lenzpumpen gelang es den Einsatzkräften, den Wassereinbruch unter Kontrolle zu bringen. Anschließend schleppten die Seenotretter bei ruhiger See und östlichem Wind der Stärke 4 (bis zu 28 km/h) die „Carmelan“ mit der BERLIN sicher zu einer Werft nach Kiel-Friedrichsort. Das übergestiegene Besatzungsmitglied des Arbeitsschiffes „Nok 1“ war auf dem Havaristen verblieben und wurde beim Einsatz der Pumpen von einem Seenotretter unterstützt.
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