Den Preis des Bundespräsidenten für eine außergewöhnliche Arbeit erhielten Lennart Christian Grabbel (17), Paul Siewert (18) und Juri Kaganskiy (16) aus Hamburg. Es gelang ihnen, ein Problem der theoretischen Informatik zu lösen, indem sie ein universelles FRACTRAN-Programm konstruierten, das gegenüber allen bislang bekannten um fast 40 Prozent kürzer ist. Jakob Nolte aus Hessen wurde mit dem Preis der Bundeskanzlerin für die originellste Arbeit ausgezeichnet. Der 20-Jährige wies mittels einer Vergleichsanalyse nach, dass in der Region um Laubach in den vergangenen rund 130 Jahren bis zu 80 Prozent der Blütenpflanzenflora verschwunden sind.
Den Preis der Bundesbildungsministerin für die beste interdisziplinäre Arbeit gewann Amon Schumann (16) aus Berlin mit seinem Konzept zur Optimierung üblicher Verfahren der Wetterdatenmessung. Zum einen setzte er auf die umweltschonende Wiederverwendung gelandeter Wetterballons, zum anderen entwickelte er eine eigene Sonde, die extrem leicht ist und mit Solarstrom betrieben wird. Bundessieger im Fachgebiet Arbeitswelt wurde Jan Heinemann (18) aus Rheinland-Pfalz. Er konstruierte einen neuartigen Aufsatz für Feuerwehrschläuche. Die stachelartigen Düsen seines „Löschigels“ erzielen eine größere Wirkung, da sie das Wasser großflächig zerstäuben.
Marik Müller (17) aus Brandenburg errang den Bundessieg im Fachgebiet Biologie. Er entwickelte eine innovative Methode, die das Antibiotikum Florfenicol spaltet und inaktiviert, bevor Reste davon nach der Anwendung in die Umwelt gelangen. So wird das Risiko der Entstehung resistenter Keime reduziert. Chemie-Bundessieger Nikola Ristic (18) aus Sachsen optimierte ein wissenschaftliches Computerprogramm, um Dichte und innere Struktur von Molekülen und deren Hohlräumen berechnen und sichtbar machen zu können. Mit seinem Webtool analysierte der Jungforscher rund 160 000 Proteine und RNA-Moleküle.
Haben Exoplaneten Monde? Lukas Weghs (17) aus Nordrhein-Westfalen schrieb ein selbstlernendes Computerprogramm, mit dem Exomonde in den von Satelliten vermessenen Zeitreihen der Sternenhelligkeit herausgefiltert werden können. Er siegte im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften. Jonathan Hähne (18) aus Bayern überzeugte die Jury im Fachgebiet Mathematik/Informatik. Er entwarf den Prototyp einer neuartigen echtzeitfähigen Raytracing-Software, mit der sich besonders realistische Computeranimationen erstellen lassen.
Leonard Münchenbach (17) und Leo Neff (17) aus Baden-Württemberg untersuchten das Flugverhalten von Konfetti. Die Physik-Bundessieger fanden unter anderem eine Formel, mit der sich beschreiben lässt, wie schnell Papierstreifen verschiedener Form und Größe in einer Phase des freien Falls rotieren. Im Fachgebiet Technik setzte sich Tobias Neidhart aus Baden-Württemberg durch. Der 18-Jährige beschleunigte einen speziellen Typ 3-D-Drucker, bei dem zähflüssiges Harz mit UV-Licht belichtet wird. Das zum Patent angemeldete Gerät bestückte er mit einem Ultraschallsender, der das Kunstharz erwärmt, das so schneller aushärtet.
Der Preis „Jugend forscht Schule 2021“ der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland, überreicht von der KMK-Vizepräsidentin und brandenburgischen Bildungsministerin Britta Ernst, ging an das Ökumenische Gymnasium zu Bremen für seine vorbildliche MINT-Förderung.
Eine Liste der Bundessieger finden Sie in der Anlage. Kurzbeschreibungen aller Projekte, druckfähige Fotos, Videos und weiterführende Informationen gibt es unter www.jugend-forscht.de und https://jufo-buwe.experimenta.science.
Stiftung Jugend forscht e. V.
Jugend forscht ist Deutschlands bekanntester Nachwuchswettbewerb und eine gemeinsame Initiative von Bund, Ländern, stern, Wirtschaft, Wissenschaft und Schulen. Bundesweit führt Jugend forscht jedes Jahr 120 Wettbewerbe durch, um junge Menschen für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu interessieren, Talente frühzeitig zu entdecken und sie gezielt zu fördern. Jugend forscht richtet sich an Kinder und Jugendliche bis 21 Jahre. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer suchen sich selbst eine interessante Fragestellung, die sie mit naturwissenschaftlichen, technischen oder mathematischen Methoden bearbeiten. Pro Runde werden Geld- und Sachpreise im Wert von mehr als einer Million Euro vergeben. Das Jugend forscht Netzwerk mit rund 250 Partnern ist die größte öffentlich-private Partnerschaft ihrer Art in Deutschland. Mehr als 5 000 Lehrkräfte unterstützen Jugend forscht ehrenamtlich als Projektbetreuende und Wettbewerbsleitungen, über 3 000 Fach- und Hochschullehrkräfte sowie Expertinnen und Experten aus der Wirtschaft engagieren sich in den Jurys.
Die experimenta überrascht als Deutschlands größtes Science Center mit einer außergewöhnlichen Vielfalt an Angeboten und steht in besonderer Weise für Experimentierfreude, Wissen und Innovation. Auf 25 000 Quadratmetern können große und kleine Forscherinnen und Forscher die Welt neu entdecken und nach Herzenslust experimentieren. Die vier Ausstellungsbereiche begeistern mit 275 Mitmachstationen. Im Science Dome, einer einzigartigen Kombination aus Planetarium und Theater mit drehbarem Auditorium und großem Kuppelscreen, reisen die Zuschauer virtuell durch den Weltraum oder erleben Laser- und Experimentalshows. Hinzu kommen acht hochwertig ausgestattete Labore, die Lust machen aufs Experimentieren und zu eigenen Forschungsfragen anregen. Das Schülerforschungszentrum, die Experimentierküche, die Sternwarte mit All-Sky-Kuppel, das Experimentaltheater für junge Besucher, der Maker Space als Marktplatz der Möglichkeiten sowie das Forum als Ort des spannenden Dialogs über Fragen der Zukunft runden das Angebot ab. Wo auch immer die Besucherinnen und Besucher sich bewegen: Die experimenta in Heilbronn bietet eine einzigartige Wissens- und Erlebniswelt für wissbegierige Menschen jeden Alters.
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