Schwerpunktthema der Broschüre ist in diesem Jahr das Thema „Digitalisierung im Gesundheitswesen“. Auch wenn die Bundesregierung in der 19. Legislaturperiode Tempo bei der Gesetzgebung gemacht und die Corona-Pandemie sich als massiver Treiber in Sachen Digitalisierung erwiesen hat, gibt es noch viele Stolpersteine, die ein wenig ernüchternd auf die digitale Entwicklung blicken lassen.
Um die Digitalisierung im Gesundheitswesen konsequent und nachhaltig weiter voranzutreiben, muss die Politik verschiedene Rahmenbedingungen in Bezug auf die Digitalisierung für die GKV dringend verbessern: Die Kosten für die Digitalisierung des Gesundheitswesens dürfen nicht allein zu Lasten der GKV gehen, sondern alle Akteure des Gesundheitswesens müssen sich fair beteiligen. Da aber die GKV primärer Kostenträger ist, sollte sie über entsprechende Handlungsspielräume verfügen, die weder durch das Bundesgesundheitsministerium noch durch die gematik beschnitten werden dürfen. Ebenfalls halten die Innungskrankenkassen die Überprüfung der datenschutzrechtlichen Rahmenbedingungen im Hinblick auf Versorgungssteuerung und Gesundheitsschutz für wichtig. Hier gilt es, zu einer breiten öffentlichen Diskussion über eine Werteabwägung zu kommen. Dabei muss aber die Datenhoheit über die personenbezogenen Daten beim Versicherten verbleiben!
„Die Innungskrankenkassen unterstützen den Digitalisierungsschub zur Behebung von sektorenübergreifenden und strukturellen Schwächen der Versorgung“, so IKK e.V.-Geschäftsführer Jürgen Hohnl. Schon vor Einführung der ePA zum 1. Januar 2021 beteiligten sich Innungskrankenkassen an dem Leuchtturm-Projekt der elektronischen Gesundheitsakte (eGA) „Vivy“, wirkten als Inkubator bei der Förderung von innovativen digitalen Apps etwa durch den Healthy Hub mit oder initiierten zahlreiche kassenindividuelle Digitalisierungsprojekte.
Die digitalen Angebote der Innungskrankenkassen reichen von (klassischen) digitalen Serviceprodukten für Arbeitgeber und Versicherte, über digitale Versorgungsangebote bis hin zu Gesundheits-Apps und Online-Gesundheitskursen für Versicherte oder Seminarangeboten für Arbeitgeber. „Unabhängig von diesen Projekten: Die Digitalisierung des Gesundheitswesen ist eine Langfristaufgabe und mit dem Digitalisierungsschub aus der 19. Legislaturperiode noch lange nicht abgeschlossen.“, so der IKK e.V.-Geschäftsführer.
Mit der „Zahlen, Daten und Fakten“-Broschüre liefert die Interessenvertretung der Innungskrankenkassen fundiertes Datenmaterial auch zum Thema Digitalisierung im Gesundheitswesen. „Verlässliche Beurteilungen und Entscheidungen müssen auf der Basis von Fakten getroffen werden – mit unserer Broschüre wollen wir einen Beitrag dazu leisten“, erklärt Hohnl.
Der IKK e.V. ist die Interessenvertretung von Innungskrankenkassen auf Bundesebene. Der Verein wurde 2008 gegründet mit dem Ziel, die Interessen seiner Mitglieder und deren 5,2 Millionen Versicherten gegenüber allen wesentlichen Beteiligten des Gesundheitswesens zu vertreten. Dem IKK e.V. gehören die BIG direkt gesund, die IKK Brandenburg und Berlin, die IKK classic, die IKK gesund plus, die IKK – Die Innovationskasse sowie die IKK Südwest an.
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