Politische Planspiele gefährden die Qualität der medizinischen Versorgung

Der Hartmannbund kritisiert politische Planspiele zu einer Auflösung des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr. Mit der vom Generalinspekteur der Bundeswehr offenbar geplanten erneuten Integration des Sanitätsdienstes in die Teilstreitkräfte drohten tiefgreifende Folgen für die fachliche Struktur des Sanitätsdienstes, die ärztliche eigenverantwortliche Behandlung der Patienten, die Versorgungsqualität und die zivil-militärische Zusammenarbeit. „Die Effizienz und Leistungsfähigkeit des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr ist das Ergebnis einer konsequenten Bündelung von Kräften und einer hoch effektiven Nutzung von Ressourcen für die fachliche Qualifizierung und Weiterentwicklung. Vor allem das Zusammenführen der fachlichen und militärischen Führung hat dies entscheidend mitgeprägt. Dieses überaus erfolgreiche Konzept darf nicht in Frage gestellt werden“, sagte der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Klaus Reinhardt.

Hartmannbund-Vorstandsmitglied Klaus Rinkel betonte die Bedeutung des Sanitätsdienstes der Bundeswehr auch für die zivile Gesundheitsversorgung. Die hier bestehende Vernetzung stärke nicht nur die zivile Versorgung, sondern sichere im Umkehrschluss dem sanitätsdienstlichen Fachpersonal den regelmäßigen Einsatz in der Patientenversorgung. Dies sei Grundlage für eine kontinuierliche Fort- und Weiterbildung auf höchstem Niveau in den weit gefächerten Fachgebieten.

Schwierigkeiten sieht Rinkel im Falle einer drohenden Dezentralisierung des Sanitätsdienstes auch mit Blick auf die Rekrutierung medizinischen Fachpersonals. „Der eigenständige Sanitätsdienst konnte sich bisher mit der guten fachlichen Qualifikation, der Einbindung in die zivile Versorgung und mit hoher wissenschaftlicher Reputation bei der Gewinnung von Fachkräften trotz herrschenden Ärztemangels noch immer erfolgreich positionieren. Eine strukturelle Zersplitterung und ein Rückschritt in eine nichtärztliche Führungsstruktur, würde dies grundlegend gefährden.“

Reinhardt abschließend: „Wir erwarten eine politische Entscheidung, die die hohe national und international wertgeschätzte Qualität des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr anerkennt und dessen Gefährdung durch unnötige Umgliederungen verhindert. Von entscheidender Bedeutung bleibe dabei auch, dass Ärztinnen und Ärzte in Bezug auf medizinische Fragen keine Weisungen von Nichtärzten entgegennehmen dürfen.“

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