Prof’in Dr. Agnes Wuckelt, stellvertretende kfd-Bundesvorsitzende: „Der Tag der Diakonin zeigt auch in diesem Jahr die Bedeutung der gleichberechtigten Teilhabe von Frauen am sakramentalen Dienst des Diakonats auf. Zukunftsfähigkeit bedeutet für die Kirche, ihrer Sendung treu zu bleiben und die Menschen mit ihren Fragen, Nöten und Freuden zum Maßstab ihres Handelns zu machen. Wenn die Kirche nicht bereit ist, die Gleichberechtigung von Frauen und Männern endlich anzuerkennen, dann steht ihr eine schlechte Zukunft bevor.“
Irmentraud Kobusch, Vorsitzende des Netzwerks Diakonat der Frau: „Die beharrliche Forderung nach der sakramentalen Weihe von Frauen zu Diakoninnen gehört unbedingt zum Einsatz für mehr Gerechtigkeit. Seit das 2. Vatikanische Konzil das Amt des Ständigen Diakonats leider nur für Männer wiedereingeführt hat, steht sie im Raum. Dass die Kirche die Berufung von Frauen zur Diakonin bis heute nicht anerkennt, wird nicht mehr verstanden. Frauen stehen bereit. Sie wissen sich von Gott gerufen. Mit ihrem diakonischen Handeln, ihrer Liebe zu Gott und den Menschen und auch mit ihrem Schmerz über die Nichtanerkennung ihrer Berufung machen sie sichtbar, was der Kirche fehlt. Ein zuletzt wieder ins Gespräch gebrachtes Sonderamt für Frauen ohne sakramentale Weihe ist keine Lösung. Der Tag der Diakonin macht seit mehr als 20 Jahren auf eine schmerzliche Form der Diskriminierung von Frauen aufmerksam.“
Dr. Maria Flachsbarth, KDFB-Präsidentin: „Es ist eine Frage der Gerechtigkeit, allen Getauften und Gefirmten den Zugang zu allen Diensten und Ämtern in der Kirche zu öffnen. Alle Menschen müssen ihrer Berufung folgen können, weil sie als Abbild Gottes gleich an Wert und Würde sind. Eine glaubwürdige Kirche ist einladend und nicht ausgrenzend. Frauen, die sich zum diakonischen Dienst berufen fühlen, sollen ihren Charismen und Fähigkeiten entsprechend ausgebildet werden und die sakramentale Weihe erhalten. Ein „Diakonat light“, wie manche Bischöfe sich dies vorstellen, ist keine Option, sondern eine Fortsetzung des Status Quo. Wer das will, erteilt der Zukunftsfähigkeit der Kirche eine Absage.“
Prof. Dr. Dr. Thomas Sternberg, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken: „Die Lehre Jesu Christi drängt Gläubige zum Dienst für Gerechtigkeit. Wir wehren uns gegen pauschale Urteile über Menschen, über Frauen und Männer. Nachweislich hat es bis zum Mittelalter weibliche Diakone gegeben. Und ohne das Engagement der Frauen heute würde die diakonische Arbeit in der Kirche und den Kirchengemeinden zusammenbrechen. Die sakramentale Weihe der Diakonin wieder zu beleben, ist ein Akt der Gerechtigkeit und der Notwendigkeit.“
Seit Jahrzehnten setzen sich die beteiligen Verbände und Organisationen dafür ein, dass Frauen zu Diakoninnen geweiht werden. Der Tag der Diakonin stellt dieses Anliegen in den Mittelpunkt. Seit 1998 wird er immer am 29. April, dem Festtag der Hl. Katharina von Siena, begangen.
Die heutige Veranstaltung wird außerdem unterstützt durch: AGENDA – Forum Katholischer Theologinnen e.V., Aktionsbündnis für Gleichberechtigung in der Kirche München, Diözesanrat der Katholiken der Erzdiözese München und Freising, Landeskomitee der Katholiken in Bayern
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ist der Zusammenschluss von Vertretern der Diözesanräte und der katholischen Verbände sowie von Institutionen des Laienapostolates und weiteren Persönlichkeiten aus Kirche und Gesellschaft. Entsprechend dem Dekret des II. Vatikanischen Konzils über das Apostolat der Laien (Nr. 26) ist das ZdK das von der Deutschen Bischofskonferenz anerkannte Organ, das die Kräfte des Laienapostolats koordiniert und das die apostolische Tätigkeit der Kirche fördern soll. Die Mitglieder des Zentralkomitees fassen ihre Entschlüsse in eigener Verantwortung und sind dabei von Beschlüssen anderer Gremien unabhängig.
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