Schluss mit Lohnarmut – Für eine Anhebung des Mindestlohns auf 12 Euro!

Der DGB Sachsen bekräftigt seine Forderung, den gesetzlichen Mindestlohn auf 12 Euro pro Stunde anzuheben.

Eine neue Auswertung des DGB zeigt, wie viele Beschäftigte dies betrifft. Demnach verdienen in Sachsen über 36 Prozent der Beschäftigten unter 12 Euro in der Stunde. Besonders Frauen sind von niedrigen Löhnen betroffen. 46 Prozent von ihnen arbeiten in Sachsen unter 12 Euro.

„Für rund 612.000 Beschäftigungsverhältnisse in Sachsen würde die Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro eine Lohnerhöhung bringen. Insbesondere Beschäftigte in Betrieben unter zehn Beschäftigten, in Unternehmen ohne Tarifbindung und in geringfügiger Beschäftigung würden profitieren“, so der sächsische DGB-Vorsitzende Markus Schlimbach.

In einigen Berufsgruppen verdienen mehr als die Hälfte der Beschäftigten unter 12 Euro. Dazu zählen Gartenbauberufe, Floristik, Textil- und Lederberufe, Lebensmittelherstellung und Lebensmittelverarbeitung, Reinigungsberufe, Tourismus-, Hotel- und Gaststättenberufe.

Dazu sagt der sächsische DGB-Vorsitzende Markus Schlimbach: „Löhne unter 12 Euro müssen der Vergangenheit angehören. Sie erzeugen Erwerbsarmut und nehmen vielen Beschäftigten im Niedriglohnsektor die Möglichkeit einer ausreichenden Rente im Alter. Ein politischer Kurswechsel ist überfällig, um die Tarifbindung zu erhöhen und den Mindestlohn einmalig im Niveau deutlich anzuheben.“

Die durchschnittlichen Stundenlöhne in tarifgebundenen Unternehmen lagen in Sachsen mit 21,50 Euro deutlich über denen in Unternehmen ohne Tarifbindung mit 15,46 Euro.

„Die Anhebung des Mindestlohns als unterste Haltelinie ist überfällig. Gleichzeitig muss die Tarifbindung in Sachsen erhöht werden. Wer sich weigert, mit den Gewerkschaften einen Tarifvertrag abzuschließen und Fachkräfte mit niedrigen Löhnen abspeist, darf sich nicht über einen Fachkräftemangel beklagen“, so Schlimbach weiter.

Die Auswertung des DGB basiert auf der neuesten verfügbaren Verdienststrukturerhebung (VSE2018) des Statistischen Bundesamts aus dem Jahr 2020.

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