Im größten operativen Teilkonzern Hornbach Baumarkt AG (DIY-Einzelhandel), der zum 30. November 2020 insgesamt 161 großflächige Bau- und Gartenmärkte sowie Onlineshops in neun europäischen Ländern betreibt, stieg der Nettoumsatz im Dreivierteljahr um 20,7 % auf 4.224,2 Mio. Euro (Vj. 3.499,3 Mio. Euro). Flächen- sowie währungskursbereinigt erzielten die Bauund Gartenmärkte ein Umsatzwachstum um 19,5 % (Vj. plus 7,1 %).
Die Nettoumsätze der inländischen Hornbach-Baumärkte und des Onlineshops erhöhten sich in den ersten neun Monaten 2020/21 um 24,5 % auf 2.219,4 Mio. Euro (Vj. 1.782,1 Mio. Euro). Flächenbereinigt legten die Umsätze in Deutschland um 24,6 % (Vj. 6,2 %) zu. In den acht Ländern außerhalb Deutschlands (übriges Europa) stieg der Nettoumsatz um 16,7 % auf 2.004,8 Mio. Euro (Vj. 1.717,2 Mio. Euro). Der Auslandsanteil am Umsatz des Teilkonzerns Hornbach Baumarkt AG lag somit bei 47,5% (Vj. 49,1 %). Flächen- und währungskursbereinigt wuchsen die Umsätze im übrigen Europa um 14,3 % (Vj. 8,1 %). Das Onlinegeschäft hat durch die Corona-Pandemie an Fahrt gewonnen und legte in den ersten neun Monaten konzernweit um etwa zwei Drittel zu.
„Im Branchenvergleich ist Hornbach im laufenden Jahr überdurchschnittlich stark gewachsen. Es war in der Coronakrise wichtiger denn je, unsere Kunden dank der engen Verzahnung von stationärem und Online-Geschäft auch in Zeiten von Verkaufsbeschränkungen bestmöglich versorgen zu können. Diese Entwicklung ist der Verdienst unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich mit hohem Einsatz und unter erschwerten Corona-Bedingungen eindrucksvoll um die Kundenbedürfnisse gekümmert haben“, sagte Erich Harsch, Vorstandsvorsitzender der Hornbach Baumarkt AG. Als Würdigung und Anerkennung hat das Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr in allen Regionen Corona-Sonderzahlungen an die Beschäftigten ausgeschüttet. „Im Wissen um die großen Schwierigkeiten vieler Geschäfte und Institutionen, haben wir die Sonderzahlungen mit der expliziten Bitte verbunden, auch Betriebe im lokalen Umfeld zu unterstützen, die unter den Folgen der Corona-Pandemie deutlich gelitten haben. In der Krise braucht es vor allem Solidarität“, so Harsch.
Operativer Gewinn überproportional gesteigert
Die hohe Umsatzdynamik im Geschäftsjahr 2020/21 führte in Kombination mit verbesserten Kostenrelationen zu einem deutlichen Anstieg des bereinigten EBIT der Hornbach-Gruppe. Das um nicht-operative Ergebniseffekte bereinigte EBIT stieg im dritten Quartal 2020/21 um 59,9 % auf 66,9 Mio. Euro (Vj. 41,8 Mio. Euro) sowie im Dreivierteljahr 2020/21 um 67,2 % auf 401,5 Mio. Euro (Vj. 240,2 Mio. Euro). Das Ergebnis je Aktie lag nach neun Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum bei 13,72 Euro (Vj. 8,02 Euro).
Auf Ebene des Teilkonzerns Hornbach Baumarkt AG stieg das bereinigte EBIT im Dreivierteljahr 2020/21 um 79,2 % auf 359,8 Mio. Euro (Vj. 200,9 Mio. Euro). Das Ergebnis je Baumarkt-Aktie wird mit 7,50 Euro (Vj. 3,72 Euro) ausgewiesen. Der Teilkonzern Hornbach Immobilien AG trug mit einem bereinigten EBIT von 43,7 Mio. Euro (Vj. 43,1 Mio. Euro) zum Konzernergebnis bei.
Auch der Teilkonzern Hornbach Baustoff Union GmbH (HBU), der aktuell 34 Baustoffhandlungen im Südwesten Deutschlands sowie zwei grenznahe Standorte in Frankreich (Lothringen) betreibt, verzeichnete ein erfreuliches Wachstum. Hier erhöhten sich die Umsätze im Dreivierteljahr um 13,5 % auf 277,8 Mio. Euro (Vj. 244,8 Mio. Euro). Die HBU erzielte ein bereinigtes EBIT in Höhe von 10,0 Mio. Euro (Vj. 5,5 Mio. Euro).
Lockdown hat Grundbedürfnis nach einem schönen Zuhause verstärkt
„Mit dem bisherigen Geschäftsverlauf können wir uns sehr glücklich schätzen. Letztlich ist er auch ein Spiegelbild des seit Corona deutlich veränderten Kundenverhaltens. Das schöne und sichere Zuhause ist nunmehr stark in den Lebensmittelpunkt gerückt. Der tägliche Bedarf an DIY-Produkten und Beratung ist sehr groß. Und zwar nicht nur, weil tropfende Wasserhähne oder kaputte Elektrik repariert werden müssen, sondern auch, weil das Heimwerken eine sinnvolle Beschäftigung im alternativarmen Krisenmodus ist“, sagte Albrecht Hornbach, der Vorstandsvorsitzende der Hornbach Management AG. Der im Dezember verhängte harte Lockdown in Deutschland und anderen Ländern habe die starken DIY-Bedürfnisse der Menschen erneut deutlich gezeigt. Hornbach zufolge löste die Ankündigung der Baumarktschließungen für den Publikumsverkehr geballte Last-Minute-Einkäufe aus. „Trotzdem wird sich jetzt in den Haushalten einiges anstauen. Es sollte in Betracht gezogen werden, dass die systemrelevanten Bau- und Gartenmärkte ihren Versorgungsauftrag mit höchsten Sicherheitsstandards in absehbarer Zeit wieder erfüllen können“, sagte Albrecht Hornbach.
Vorstand bestätigt die Prognose für das Geschäftsjahr 2020/21 trotz erhöhter Corona-Risiken
Mit Blick auf die weitere Entwicklung im Schlussquartal 2020/21 (1. Dezember bis 28. Februar 2021) hält die Hornbach-Gruppe in der heute veröffentlichten Quartalsmitteilung trotz gestiegener Corona-Risiken und auf Basis der bis Redaktionsschluss am 21. Dezember 2020 bekannten Maßnahmen an Ihrer Jahresprognose fest.
Die flächendeckenden Verkaufsbeschränkungen in Deutschland (16. Dezember 2020 bis 10. Januar 2021), den Niederlanden (15. Dezember 2020 bis 19. Januar 2021), Österreich (26. Dezember 2020 bis mindestens 17. Januar 2021) und der Slowakei (19. Dezember 2020 bis 10. Januar 2021) betreffen insgesamt 129 Märkte. An vielen Standorten ist jedoch der Verkauf an gewerbliche Kunden oder Handwerker sowie Reservieren und Abholen bzw. Liefern reservierter Ware weiterhin möglich. In Deutschland und der Slowakei dürfen zudem Weihnachtsbäume verkauft werden.
Die Umsatzentwicklung in Deutschland, Österreich und den Niederlanden war im Dezember 2020 bis zum Beginn des harten Lockdowns außerordentlich positiv und zuletzt von massiven Vorzieheffekten geprägt. Für die übrigen Länder zeichnete sich ebenfalls eine im Vorjahresvergleich deutlich erhöhte Kundennachfrage im Monatsverlauf ab. Hornbach geht auf Basis der bis dato bekannten Rahmenbedingungen in seinem Verbreitungsgebiet davon aus, dass es im Dezember trotz Verkaufsbeschränkungen keinen Umsatzrückgang geben wird. Albrecht Hornbach: „Hinten raus ist die spannende Frage, wann wir nach dem Jahreswechsel 2020/21 die geschlossenen Märkte wieder für die Privatkunden öffnen dürfen. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass schließungsbedingte Umsatzverluste dank der erheblichen Nachholeffekte und dank des starken Wachstums in anderen Regionen sowie im Onlinehandel zu einem guten Teil ausgeglichen werden können.“
Der Vorstand sieht die negativen Auswirkungen der bislang bekannten Lockdown-Maßnahmen auf die Umsatz- und Ertragsentwicklung der Hornbach-Gruppe in einer Größenordnung, die aller Voraussicht nach weiterhin von der aktuellen Prognosebandbreite abgedeckt ist. Somit wird weiterhin erwartet, dass der Konzernumsatz (Vj. 4,7 Mrd. Euro) in einem Korridor zwischen plus 13 % und plus 17 % wachsen wird. Je nach Ausprägung möglicher Corona-Effekte rechnet der Vorstand damit, dass das bereinigte EBIT in einer Bandbreite zwischen 290 Mio. Euro und 360 Mio. Euro liegen wird (Vj. 227 Mio. €).
Die Prognose wird unter der Prämisse bestätigt, dass es im weiteren Verlauf des vierten Quartals 2020/21 über die bisherigen Verkaufsbeschränkungen hinaus keine wesentlichen Verlängerungen oder Verschärfungen oder zusätzliche Lockdowns der Bau- und Gartenmärkte in weiteren Ländern gibt.
Hinweis: Die Finanzberichte der Hornbach Holding AG & Co. KGaA und der Hornbach Baumarkt AG sind auf unserer Webseite abrufbar unter „Publikationen“, Link: www.hornbach-gruppe.com/….
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