Sachsen: Stabiler Arbeitsmarkt im November

Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist von Oktober auf November um 2.000 auf 126.600 arbeitslose Frauen und Männer gesunken. Die Arbeitslosenquote sank damit auf sechs Prozent. Gegenüber dem Vorjahr sind derzeit 19.300 mehr Menschen arbeitslos gemeldet. Der sächsische Arbeitsmarkt hält sich in der Krise robust und liegt weiter auf dem Niveau des Jahres 2017. Deutlichere Auswirkungen auf die Arbeitslosigkeit werden durch das Kurzarbeitergeld verhindert.

„Es ist erfreulich, dass der für einen November übliche Rückgang der Arbeitslosigkeit auch in diesem krisengebeutelten Jahr eingetroffen ist und spricht für einen relativ robusten Arbeitsmarkt. Das haben wir vor allem den sächsischen Unternehmen zu verdanken, die weiterhin einstellen: Wir haben mehr Abgänge in eine Beschäftigung als vor einem Jahr. Besonders jüngere Fachkräfte, die im Kontext Corona am stärksten von Arbeitslosigkeit betroffen waren, nehmen verstärkt wieder eine Arbeit auf. Auch werden Menschen mit Weiterbildungen unterstützt, um sie auf die Arbeit von morgen vorzubereiten. Dennoch wissen wir, dass das weitere Infektionsgeschehen und der erneute Lockdown sich direkt auf den Arbeitsmarkt auswirken werden. Auf diese Herausforderungen sind wir vorbereitet – die Menschen können in unsere Arbeit vertrauen. Wir sind weiter für sie da, beraten, vermitteln, fördern und zahlen schnell die Geldleistungen aus“, sagte Klaus-Peter Hansen, Vorsitzender der Geschäftsführung der der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit.
Arbeitslosenzahl im November: 126.611
Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich (128.629): -2.018 oder -1,6 Prozent
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich (107.320): +19.291 oder +18,0 Prozent
Arbeitslosenquote im November: 6,0 Prozent
Anträge auf Kurzarbeitergeld für August: 13.147 
Personen in den Anträgen auf Kurzarbeitergeld für August:107.275

Arbeitslosigkeit

Insgesamt gab es im November in Sachsen 126.611 arbeitslose Menschen. Im Vergleich zum Vormonat waren 2.018 weniger (minus 1,6 Prozent) und zum Vorjahresmonat 19.291 mehr Menschen arbeitslos gemeldet (plus 18,0 Prozent). Ohne das Kurzarbeitergeld wären die Arbeitslosenzahlen im November deutlich höher ausgefallen.

Den kräftigsten Rückgang der Arbeitslosigkeit gibt es aktuell bei den arbeitslosen jungen Menschen. So sind im November 10.786 der 15- bis 24-Jährigen arbeitslos gemeldet. Das sind 816 (minus sieben Prozent) weniger als noch im Oktober. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es jedoch 2.232 (plus 26,1 Prozent) mehr arbeitslose junge Menschen.

Im November wurden 39,0 Prozent aller Arbeitslosen (49.388) im Rechtskreis SGB III von einer Agentur für Arbeit und 61,0 Prozent (77.223) im Rechtskreis SGB II von einem Träger der Grundsicherung betreut. Im Vergleich zum Vormonat sind in den Arbeitsagenturen 1.382 weniger Frauen und Männer arbeitslos gemeldet (minus 2,7 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr sind es 13.888 Arbeitslose mehr (plus 39,1 Prozent). In den Jobcentern ist die Arbeitslosenzahl zum Vormonat um 636 (minus 0,8 Prozent) gesunken und im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5.403 (plus 7,5 Prozent) gestiegen.

Die Arbeitslosenquote ist im November um 0,1 Prozentpunkte auf sechs Prozent gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg sie um einen Prozentpunkt.

Kurzarbeit

Für den Monat August liegt die aktuelle Hochrechnung für die tatsächlich realisierte Kurzarbeit in Sachsen vor. Demnach haben bislang für den August 13.147 Betriebe konjunkturelles Kurzarbeitergeld für insgesamt 107.275 beschäftigte Frauen und Männer beantragt. Damit ist die Kurzarbeiterzahl seit April 2020 (34.000 Betriebe mit 288.000 Beschäftigten) rückläufig.

Jedoch haben auch im November sächsische Betriebe Kurzarbeitergeld neu anzeigen müssen, weil von einem Arbeitsausfall auszugehen war oder die ursprüngliche Anzeige verlängert werden musste. So haben in den vergangenen Wochen weitere 4.220 sächsische Betriebe Kurzarbeit neu angezeigt. Hinter diesen Anzeigen standen 35.929 Beschäftigte. Die meisten Anzeigen auf Kurzarbeiter meldeten die Betriebe aus der Gastronomie (1.343 Anzeigen für 9.130 Personen), den persönlichen Dienstleistungen (537 Anzeigen für 1.834 Personen), der Beherbergung (276 Anzeigen für 2.822 Personen) und den Bereichen Sport/Unterhaltung/Erholung (238 Anzeigen für 1.692 Personen).

Im November ist im Verlauf der Corona-Krise die Zahl der neuen Anzeigen im Vergleich zum Vormonat wieder deutlich angestiegen. Der Höchststand der Anzeigen auf Kurzarbeitergeld wurde in den Monaten März und April erreicht: Damals haben 48.600 Betriebe für über 544.000 Personen Kurzarbeit angezeigt. Seitdem waren die (Personen in den) Anzeigen monatlich rückläufig.

Beschäftigung

Die Zahl der Beschäftigten in Sachsen ist von August auf September um 15.600 (plus ein Prozent) gestiegen. Damit waren im September 2020 in Sachsen nach ersten Hochrechnungen rund 1,63 Millionen Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahr sind 6.400 weniger Menschen angestellt, was einem Beschäftigungsrückgang von 0,4 Prozent entspricht.

Arbeitskräftenachfrage

Im November haben sächsische Betriebe insgesamt 7.182 freie Stellen neu gemeldet. Das waren 1.420 weniger als im Oktober (minus 16,5 Prozent) und 672 weniger als im November 2019 (minus 8,6 Prozent). Damit waren in den sächsischen Arbeitsagenturen und Jobcentern insgesamt 35.897 freie Stellen gemeldet, 246 mehr als im Vormonat und 1.546 weniger als vor einem Jahr. Der gemeinsame Arbeitgeberservice berät suchende Unternehmen und vermittelt geeignete Bewerberinnen und Bewerber.

Grundsicherung

Im November waren 145.101 Familien (Bedarfsgemeinschaften) auf finanzielle Unterstützung der dreizehn sächsischen Jobcenter angewiesen. Damit ist die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vergleich zum Vormonat um 1.830 gesunken. Insgesamt 179.542 erwerbsfähige Menschen sind aktuell auf Grundsicherungsleistungen angewiesen, 1.903 weniger als im Oktober. Für Selbständige oder Kurzarbeiter wurde der vereinfachte Zugang zur Grundsicherung verlängert, um deren Einkommensverluste teilweise abzufedern.

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