Neurodermitis bei Frauen um bis zu 80 Prozent häufiger diagnostiziert
Unter den Fünf- bis Neunjährigen lagen laut BARMER-Analyse die Betroffenenraten mit 9,91 Prozent bei Jungen und 9,81 Prozent bei Mädchen praktisch gleichauf. Ab dem zehnten bis zum 85. Lebensjahr litten Frauen häufiger unter atopischem Ekzem als Männer. Besonders eklatant war der Unterschied mit beinahe 80 Prozent in der Altersklasse der 40- bis 45-Jährigen. Hier stellten Ärztinnen und Ärzte bei 2,47 Prozent der Männer und 4,43 Prozent der Frauen eine Neurodermitis fest. „Das Auftreten einer Neurodermitis wird möglicherweise auch durch den Hormonhaushalt beeinflusst. So ließe sich erklären, dass vor der Pubertät häufiger die Jungen und danach verstärkt die Frauen betroffenen sind“, sagt Petzold.
Neurodermitis verstärkt in Ostdeutschland
Nach der BARMER-Analyse tritt Neurodermitis allem voran in den ostdeutschen Bundesländern auf. Im Jahr 2018 wurde die Krankheit bei 5,54 Prozent der Bevölkerung von Sachsen diagnostiziert, gefolgt von Thüringen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Die niedrigsten Raten gab es in Bayern mit 3,82 Prozent und Schleswig-Holstein mit 3,83 Prozent. „Die vergleichsweise häufigen Neurodermitis-Fälle in Ostdeutschland können auch mit einem verstärkten Flug vereinzelter Pollenarten vor Ort zusammenhängen, wie es im Jahr 2018 der Fall war. Bis zu 80 Prozent der Neurodermitis-Patienten reagieren empfindlich auf Umweltallergene wie Pollen, die einen Ekzem-Schub auslösen können“, sagt Petzold. Da Menschen mit Neurodermitis ohnehin eine sehr durchlässige Hautbarriere hätten, könnten Pollen leichter eindringen und dort eine Entzündungsreaktion auslösen.
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