Nur wenige Kilometer östlich von Utrecht liegt Zeist am Rande des Waldgebiets Utrechtse Heuvelrug. Dieses ist auch der Schauplatz der Neubausiedlung Kerckebosch. Die Gemeinde Zeist und die Wohnungsbaugesellschaft Seyster Veste haben hier gemeinsam als Stadtteilentwicklungsgesellschaft WOM Kerckebosch in enger Zusammenarbeit mit den Bewohnern einen Entwurf für bis zu 1.000 neue Wohneinheiten geschaffen. Dieser nimmt viel Rücksicht auf die vorhandene Natur: Um den waldreichen Charakter beizubehalten, blieben so viel Bäume wie möglich verschont. Natürliche Höhenunterschiede wurden in den Plan integriert oder sogar verstärkt. An einigen Stellen bereichern Heiden das Gebiet.
Die Natur in den Wohnraum holen
Für einen Standort direkt am Waldrand entwarf das Büro MIX architectuur mit „Fier op de Hei“ sieben skulpturale Villen mit insgesamt 28 Wohnungen, die sich um einen kollektiven Garten reihen. „Auf Basis der integralen Gebietsvision der WOM haben wir gemeinsam mit den Landschaftsarchitekten LOOSvanVLIET und wUrck einen Plan entwickelt, in dem drei Wohnungstypen in sieben freistehenden Waldvillen mit einem maximalen Naturerlebnis untergebracht sind. Die umliegende Landschaft fließt um die Baukörper herum“, erklärt Projektarchitekt Reiner Ubels. Jede Waldvilla beherbergt eine kompakte Single-Wohnung (80 m²), eine barrierefreie Wohnung (110 m²) und zwei Einfamilienwohnungen mit jeweils 130 m² Fläche. Im Erdgeschoss bilden die privaten Veranden als Außenzimmer eine Brücke zwischen den Wohnräumen und der umliegenden Landschaft. Alle Wohnungen sind auf der Ecke positioniert und haben eine doppelte Ausrichtung. Große Fenster mit breiten Schiebetüren holen die Natur in die Zimmer.
Eine Fassade, so rau wie die Rinde der Kiefern
Die Waldvillen haben an ihren Fassaden dunkelbraune Aluminium-Fensterrahmen, gebeiztes Holz sowie weiße Bänder aus Beton und Klinker der dunklen Hagemeister-Sortierung Manchester GT+FU in einem besonders schmalen Modulformat mit 40 mm Höhe. Damit greifen sie die waldreiche Umgebung auf, wie Reiner Ubels erläutert: „Auf den ersten Skizzen, die wir zu diesem Entwurf machten, sieht man schon eine robuste Haut, eine Anspielung auf die raue Rinde der Kiefern auf dem Gelände, eine Haut mit Textur, massiv, als Kontrast zu den Betonbändern.“ Die Klinker sind im wilden Verband gemauert und wurden teilweise mit der Fußseite verarbeitet. Darüber hinaus ließ MIX architectuur einzelne Steine hervorheben. „Dabei wollten wir keine störende Regelmäßigkeit, kein Muster, aber eine Homogenität, weil in dieser Fassade schon so viel zu sehen ist“, sagt Ubels. Um die Klinker zu akzentuieren, liegen die dunklen Fugen in an den Fassaden der Villen tiefer im Mauerwerk nach hinten.
Ein Stein mit Charakter
Bei der Wahl des Klinkers suchte der Architekt nach Homogenität im Gesamtbild, ohne dass die Fassaden dabei optisch zu flach aussehen würden: „Die Haut der Gebäude sollte etwas Besonderes sein. Wir wollten keinen Standard-Klinker. Bei der Sortierung Manchester gefielen uns die Horizontalität und der robuste Charakter des Steins. Das Besondere ist seine Lebhaftigkeit: die Sinterung, die blau aufleuchtenden Details, die charakteristischen ausgefransten Kanten“, schwärmt Reiner Ubels.
Projektdaten
Auftraggeber: BPD, Amersfoort
Architektur: MIX architectuur, Ede
Projektarchitekt: Reiner Ubels
Bau: Reinbouw
Konstruktion: Bartels Ingenieurs
Landschaftsarchitekten: LOOSvanVLIET, wUrck
Klinker: Manchester GT + FU
Format: ModF (290 x 90 x 40 mm)
Verklinkerte Fassadenfläche: ca. 2.750 m²
Seit über 100 Jahren produziert das Nottulner Klinkerwerk Hagemeister Fassadenklinker und Pflasterklinker. Das Sortiment umfasst mehr als 500 Farben, Formate und Strukturen zur Gestaltung mit Fassadenklinker sowie ein facettenreiches Sortiment an Pflasterklinker. Etwa 100 Millionen Klinkereinheiten pro Jahr liefert das Unternehmen mit 180 Mitarbeitern zu Bauwerken in allen Ländern der Erde. Weitere Informationen finden Sie unterwww.hagemeister.de
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