Herkunft im Herzen. Zukunft im Sinn.

„Herkunft im Herzen, Zukunft im Sinn“ – so titelt der am 6. Juli 2020 in der Bilanz-Pressekonferenz vorgestellte Jahresbericht 2019 des südhessischen Energiedienstleisters GGEW AG. Vorstand Carsten Hoffmann erklärt diesen Anspruch: „Unsere neuen, zusätzlichen Geschäftsfelder – Immobilienwirtschaft und Quartiersentwicklung –, eröffnen unseren Kunden und uns ganz neue Perspektiven. Mit diesen Aktivitäten und mit unserem Glasfaserausbau forcieren wir die zunehmende Fokussierung zum regionalen Infrastrukturanbieter. Kurz gesagt: Um den Kundennutzen zu steigern, erweitern wir unser Kerngeschäft um komplexe Dienstleistungen rund um das Thema Energie“. Der Vorstand der GGEW AG zieht Bilanz für das vergangene Geschäftsjahr: „Wir haben 2019 eine Menge an zukunftsweisenden Projekten angestoßen und die Voraussetzungen dafür geschaffen, neue Geschäftsfelder zu erschließen. 2019 war, gemessen an den wettbewerblichen und regulatorischen Herausforderungen, ein erfolgreiches Jahr. Wir erfüllen die Erwartungen unserer kommunalen Anteilseigner und arbeiten weiter stringent an effizienten Beschaffungs- und Serviceprozessen, um unseren Kunden wettbewerbsorientierte Preise und guten Service zu bieten. Auf das Erreichte in 2019 können wir stolz sein.“

Wirtschaftlicher Verlauf 2019

Das Jahr 2019 war durch steigende Bezugspreise, hauptsächlich im Strombereich, geprägt. Im Gasbezug hat sich nach Preissteigerungen am Anfang des Jahres der Markt beruhigt, was aufgrund der warmen Witterung und gut gefüllter Speicher zu einer Entlastung im Einkauf führte. Im Geschäftsjahr 2019 wurde die im Jahr 2018 begonnene Fokussierung auf werthaltige Kundenbeziehungen fortgeführt, insbesondere bei den Industrie- und Gewerbekunden in der Strom- und Gassparte. Damit einhergehend sind die Umsätze, bei steigenden Kundenzahlen bei den Tarifkunden Strom und Gas, plangemäß rückläufig und liegen im Berichtsjahr bei 197,5 Mio. Euro (2018: 230,9 Mio. Euro) bei einem leicht gestiegenen Jahresüberschuss von 3,0 Mio. Euro (2018: 2,8 Mio. Euro). „Damit unterstreichen wir unseren Fokus auf die Werthaltigkeit in unseren Geschäftsfeldern. Das klassische Energie- und Netzgeschäft war auch 2019 unser stabiles Fundament. Darauf können wir heute unser Geschäft von Morgen aufbauen. Wir werden uns Zug um Zug zum Anbieter von Energie-, Telekommunikations- und Mobilitätslösungen auf Basis einer zukunftsfähigen regionalen Infrastruktur weiterentwickeln, der Klimaschutz sektorübergreifend vorantreibt, mit vernetzten Lösungen für regenerative Elektrizität, Mobilität und Wärme.“ Die gesamte Stromabgabe an Letztverbraucher liegt 2019 bei 592 Mio. kWh gegenüber 832 Mio. kWh im Vorjahr. Die gesamte Gasabgabe an Letztverbraucher liegt bei 1.252 Mio. kWh (2018: 1.518 Mio. kWh). Die Wasserabgabe ist 2019 auf 3,1 Mio. m³ leicht gesunken (2018: 3,2 Mio. m³). „Die Entwicklung der Besucherzahlen in unserer Bädersparte ist weiterhin erfreulich“, so Hoffmann. Insgesamt kamen 2019 rund 412.500 Badegäste ins Basinus-Bad und an den Badesee Bensheim.

Quartiersentwicklung und Immobilienwirtschaft

Quartiersprojekte und Immobilienmanagement sind auf lange Sicht ein wichtiger neuer Bereich in der Wertschöpfung des Bergsträßer Unternehmens. Die strategische Entscheidung der GGEW AG zeigt bereits konkrete Folgen. Denn es wurde unlängst ein Pilotprojekt gestartet: das Neubaugebiet Bensheim-Fehlheim „Im Langgewann“. Die GGEW AG möchte die Bauherren hier bei ihrem Traum vom Eigenheim unterstützen und bietet neben der klassischen Versorgungsinfrastruktur ein breites Portfolio an: Nahwärme, Photovoltaik, Glasfaser-Internet, E-CarSharing und, wenn gewünscht, private Wallboxen zum Laden der E-Autos.

Neue Produkte

Auf dem Fundament eines starken bundesweiten Kundenstamms, entwickelt sich der Vertrieb der GGEW AG immer mehr vom reinen Strom-, Gas- und Wasserdienstleister zum Anbieter von Energie-, Mobilitäts- und Telekommunikationsprodukten. Aber auch im Kerngeschäft findet eine stetige Weiterentwicklung statt. So kam im vergangenen Jahr ein regionales Stromprodukt als neuer Tarif hinzu: „Dein GGEW Regionalstrom“. Der Strom stammt zu 100 Prozent aus regenerativen Energien, ein Teil davon kommt direkt aus einem der zwei Solarparks der GGEW AG in Heppenheim. Die GGEW AG bietet schon lange Ökostrom auf Basis von Herkunftsnachweisen an. Mit dem Regionalstromprodukt geht das Unternehmen den nächsten logischen Schritt und ermöglicht ihren Kunden ohne eigene Photovoltaikanlage die Teilnahme an der Energiewende vor Ort. Auch die neuen Geschäftsfelder haben sich positiv entwickelt. Mittlerweile betreibt die GGEW AG acht E-CarSharing-Fahrzeuge. Die Anzahl der Ladepunkte konnte ebenfalls erhöht werden. Ende dieses Jahres soll eine für die Region sehr hohe Dichte von über 100 Ladepunkten erreicht sein. Zuzüglich einer wachsenden Zahl von privaten Stromtankstellen, sogenannten Wallboxen. „Mit innovativen Kombiprodukten gelingt es unserem Vertrieb, den Kundennutzen zu steigern und neue Absatzmärkte zu erschließen“, so Carsten Hoffmann.

Ausbau Erneuerbarer Energien

Die GGEW AG wird ihren Erzeugungsanteil von Photovoltaikanlagen durch weitere Freiflächenprojekte erhöhen. In Erbach-Lauerbach soll künftig ein Solarpark mit ca. 1.235 kWp rechnerisch rund 400 Haushalte mit regenerativem Strom versorgen. Damit werden rund 700 t CO2 jährlich eingespart. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2020 geplant. Darüber hinaus ist ein weiterer Ausbau des Projekts „Am Burggut Nord“ in Heppenheim um weitere rund 720 kWp für September 2020 vorgesehen. Beim Windparkprojekt Gahrenberg ist die technische Planung mit zehn Anlagen abgeschlossen. Dieses Projekt wartet aktuell auf die Grundsatzentscheidung der zuständigen Ministerien bzw. Behörden.

Technik

Die GGEW AG treibt seit Jahren gezielt die Modernisierung ihrer Netze voran. Sehr viele Trafostationen wurden auf Automatisierung umgestellt, zahlreiche Kabelstränge wurden erneuert und neue Stationen sind hinzugekommen aufgrund der zahlreichen Neubauprojekte im Netzgebiet. Auch die Sanierungsmaßnahmen am Gasnetz – Stichwort „Graugussprogramm“ – sollen bis 2021 zum Abschluss gebracht werden. Ebenfalls mit großem Einsatz wird das Glasfasernetz ausgebaut – als Basis für hochverfügbare und schnelle Internetverbindungen von bis zu 1.000 Mbit/s. Außerdem wurden im vergangenen Jahr insgesamt 2.650 Straßenlaternen auf moderne und energiesparende LED-Technik umgerüstet. Damit konnten die beiden Projekte in Seeheim-Jugenheim und Lautertal erfolgreich abgeschlossen werden.

Corona-Pandemie und Ausblick

Anfang 2020 wurde die Welt mit der Corona-Pandemie konfrontiert. Hoffmann: „Darauf konnten wir uns in kürzester Zeit sehr effizient einstellen. Alle Maßnahmen, die wir gesetzt haben – in die Verbesserung der Zusammenarbeit, in die Prozesse, in die Digitalisierung –, zahlen sich jetzt aus. Unsere Investitionen in die Zukunft haben sich als krisenfest erwiesen. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Ertragslage können derzeit noch nicht vollends abgeschätzt werden. Wir erwarten aber, dass aufgrund des krisenbedingten Rückgangs des Stromabsatzes unserer Industrie- und Gewerbekunden sowie wegen der zwischenzeitlichen Schließung unserer Bäder die Corona-Krise auch bei der GGEW im operativen Geschäft in den Ergebnissen 2020 und eventuell 2021 Auswirkungen hinterlassen wird“. Das geplante Investitionsvolumen für 2020 in die Versorgungsanlagen beträgt 18,3 Mio. Euro. Auf die gesamten Strom-, Gas-, Wärme- und Wassernetze entfallen rund 8,0 Mio. Euro zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit. Weiterhin beabsichtigt die GGEW AG, rund 4,2 Mio. Euro in den Ausbau der Glasfasernetze zu investieren. „Wir schauen zuversichtlich in die Zukunft. Wir haben wichtige Weichen gestellt und strategische Entscheidungen getroffen, die uns weitere Perspektiven eröffnen“, fasst GGEW-Vorstand Carsten Hoffmann zusammen.

Über GGEW, Gruppen-Gas- und Elektrizitätswerk Bergstraße Aktiengesellschaft

Gegründet 1886, zeichnet sich die GGEW AG seit jeher durch ihre Innovationskraft aus. Der südhessische Energiedienstleister hat frühzeitig die Zeichen der Zeit erkannt. Mit einem klaren Zielbild, frischen Ideen und attraktiven Produkten nimmt sie heute in vielen Bereichen die Zukunft vorweg. Eigentümer der GGEW AG sind die Städte und Gemeinden Bensheim, Zwingenberg, Alsbach-Hähnlein, Bickenbach, Seeheim-Jugenheim und Lampertheim. Die GGEW AG versorgt ihre Kunden nicht nur mit Strom, Gas und Wasser, sondern präsentiert sich immer mehr als Infrastrukturdienstleister. Als Treiber der Energiewende investiert sie massiv in Photovoltaik und Windenergieanlagen. Schnelle Internetverbindungen sowie Telefonie und TV zählen ebenso zum Portfolio des Unternehmens wie eine stetig wachsende Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität in der Region. Quartiersmanagement und der Einstieg in die Immobilienwirtschaft bieten der GGEW AG ebenso große Chancen wie die digitale Transformation der Energiewirtschaft. Dank dieser Transformation hat die GGEW AG zahlreiche Chancen, sich weiterzuentwickeln. Als zukunftsorientierter und kundennaher Energiedienstleister arbeitet das Unternehmen intensiv an neuen Konzepten und Produkten für seine bundesweit rund 140.000 Kunden. In etlichen Gemeinden betreut und modernisiert die GGEW AG darüber hinaus die Straßenbeleuchtung. Seit 2003 gehören auch die Bäderbetriebe in Bensheim zur GGEW AG. Anfang 2018 kam die Betriebsführung des Lorscher Waldschwimmbads hinzu. Die 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GGEW AG engagieren sich mit ihrer Energie für eine zuverlässige und günstige Versorgung und entwickeln ständig neue, zukunftsweisende Lösungen. Ausgerichtet an den Kundenbedürfnissen und mit dem erklärten Ziel, die Region weiter voranzubringen.

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GGEW, Gruppen-Gas- und Elektrizitätswerk Bergstraße Aktiengesellschaft
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