„Neue Ausrüstung ist für alle Beteiligten eine spannende Angelegenheit, aber immer auch mit viel Vorarbeit verbunden“, sagt Landrat Görig bei der Übergabe des Bescheids. „Denn Ausstattung, die genau auf die Aufgaben und Wünsche der einzelnen Wehr abgestimmt ist, gibt es nicht von der Stange“, führt er weiter aus. Große Anerkennung gebühre daher der Arbeitsgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Ulrichstein, die gemeinsam mit der Gemeinde und dem Hersteller, die Zusammenstellung der Ausrüstung federführend betreut habe. „Eine überlegte Abstimmung, die bei Löscheinsätzen oder Einsätzen, bei denen technische Hilfe gefordert ist, akkurat passt und den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde und des Landkreises zugutekommt“, sagt Görig und bringt seine wertschätzende Verbundenheit zur Arbeit der Feuerwehr-Kameradinnen und -Kameraden zum Ausdruck.
Das neue Löschfahrzeug ersetzt zwei Fahrzeuge der Ulrichsteiner Wehr: Ein Rüstwagen 1 und ein Tanklöschfahrzeug (TLF 16/25), das im Alter von fast 30 Jahren genug Einsatzstunden „auf dem Buckel“ hat. Zunehmende Reparaturkosten und die Gewährleistung der Einsatzfähigkeit machten eine Neuanschaffung nötig. Bis im Herbst die Waldbrandgefahr gesunken ist, soll das TLF noch als zusätzliche Löschwasserreserve vorgehalten werden. Der Rüstwagen 1 (RW 1) hat die Fahrzeughalle bereits verlassen – lediglich Teile der Ausrüstung wurden in das neue Fahrzeug übernommen. Der RW 1 wurde 1979 in Dienst gestellt und machte nun bei der Feuerwehr mit überörtlichen Aufgaben Platz für die Stationierung eines neuen Fahrzeuges. „Das neue StLF konnte die Freiwillige Feuerwehr Ulrichstein schließlich nach dreijähriger Planungs- und Bauzeit beim Hersteller abholen“, berichtet Stadtbrandinspektor Andreas Hädicke.
Seit dem Jahr 2014 ist die Beschaffung eines neuen Fahrzeugs im Bedarfs- und Entwicklungsplan der Stadt Ulrichstein vorgesehen. Zwei Jahre später wurde dann ein entsprechender Förderantrag beim Vogelsbergkreis gestellt, der im Jahr darauf bewilligt wurde. Ausgeliefert wurde das neue StLF dann im Frühjahr dieses Jahres, auch mit finanzieller Unterstützung des Landes Hessen, das 70.000 Euro beisteuert. „Insgesamt kostet die Anschaffung des neuen StLF 325.000 Euro – eine stattliche Summe und das bisher teuerste Fahrzeug, dass die Stadt Ulrichstein bisher angeschafft hat“, sagt Bürgermeister Edwin Schneider. Zum einen hoffe er auf mehr Sicherheit für die Bürger sowie auf „viel Freude mit dem neuen Fahrzeug bei den Feuerwehrleuten und zahlreichen begeisterten Feuerwehr-Nachwuchs“, fügt er an. Auch der Bürgermeister dankte der Arbeitsgruppe, die in vielen Stunden der Aufbaubesprechung ein durchdachtes und schlagkräftiges Einsatzfahrzeug zusammengestellt hat.
„Die Gefahrenabwehr muss sich ständig wechselnden Anforderungen stellen. Ob erhöhte Waldbrandgefahr durch fehlende Niederschläge, längere Schlauchstrecken oder Starkregenereignisse – universell einsetzbare Einheiten und Fahrzeuge schaffen auch im überregionalen Rahmen den wichtigen Schutz der Bevölkerung“, stellt Landrat Görig klar und wünscht den Kameradinnen und Kameraden für all ihre Einsatzfahrten viel Glück und gutes Gelingen.
Das Staffellöschfahrzeug StLF 20/25 im Überblick:
- MAN-Fahrwerk mit 290 PS, Automatik-Getriebe mit „Feuerwehrschaltung“, die kurze Schaltzeiten und bessere Beschleunigung im Einsatz verspricht, Allrad, Luftfederung
- Schlingmann-Aufbau mit 3000 Litern Wassertank, 125 Liter Löschschaum auf dem Fahrzeug, Entnahmehilfe für Einsatzleitern, Schlingmann-Varus-Einsatzkabine
- LED-Lichtmast, LED-Umfeldbeleuchtung, zwei integrierte Atemschutzgeräteträger-Plätze
- Navigationssystem, Rückfahrkamera, Pump-and-Roll-fähiges Fahrzeug, Wärmebildkamera, Stromerzeuger, E-Lüfter, LKW-Rettungsplattform, Tablet-PC zur Einsatzplanung etc.
- Gesamtgewicht des „Ulrichsteiner Aufbaus“ mit Mannschaft und vollen Löschmitteltanks: 14,5 Tonnen
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