Sondereffekte durch Stufenerhöhungen im öffentlichen Dienst
Den Anstieg im Vorjahresvergleich prägten vor allem Doppeleffekte im öffentlichen Dienst. Diese traten sowohl bei den Besoldungen für Landesbeamte als auch bei den Tarifverträgen für die Angestellten der Länder (TV-L) sowie des Landes Hessen (TV-H) auf: Neben den meist im 1. Quartal 2020 in Kraft getretenen zweiten Stufenerhöhungen wirkten sich zusätzlich noch die bereits im 1. Quartal 2019 wirksamen, aber erst im 2. Quartal 2019 ausgezahlten ersten Stufenerhöhungen auf den Vorjahresvergleich aus. Diese Effekte machten sich im 1. Quartal 2020 in überdurchschnittlichen Steigerungen vor allem im Bereich Erziehung und Unterricht (+5,7 %), in der Öffentlichen Verwaltung (+4,9 %) sowie im Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung (+4,5 %) bemerkbar. Ebenfalls deutlich überdurchschnittlich stiegen die Tarifverdienste einschließlich Sonderzahlungen unter anderem im Bereich Land- und Forstwirtschaft, Fischerei mit +5,3 %.
Unterdurchschnittlich stiegen die Tarifverdienste im Vergleich zum Vorjahresquartal insbesondere im Baugewerbe (+1,3 %) sowie im Verarbeitenden Gewerbe (+1,2 %).
Weiterführende Informationen
Detaillierte Daten zur Tarifentwicklung in ausgewählten Wirtschaftszweigen bietet die Fachserie 16, Reihe 4.3 (Tarifindex). Die dazugehörende Veröffentlichung "Lange Reihe" enthält zusätzliche Angaben zu den tariflichen Stundenverdiensten mit und ohne Sonderzahlungen in der Gesamtwirtschaft gegliedert nach Leistungsgruppen und Geschlecht. Die vollständigen Quartals- und Jahresergebnisse können in der Datenbank GENESIS-Online über die Tabellen "Vierteljährlicher Index der Tarifverdienste" (62221-0001) und (62221-0002) abgerufen werden, die Ergebnisse des monatlichen Index der Tarifverdienste über die Tabelle "Monatlicher Index der Tarifverdienste (62231-0001)". Ein Überblick über die Berechnung des Tarifindex bietet der Methodenbericht.
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