Der Arzt kann dann untersuchen, ob eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) vorliegt, die möglicherweise für die Schwäche verantwortlich ist. Dazu dienen in erster Linie EKG, Ultraschall (Herzecho), Laborwerte und gegebenenfalls eine Kernspintomographie des Herzens (MRT). Sollten diese Untersuchungen die Vermutung einer Herzmuskelentzündung erhärten, ist eine Herzmuskelbiopsie, d. h. eine Probenentnahme aus dem Herzmuskel, am besten geeignet, die Diagnose zu sichern. Das ist heutzutage in vielen Fällen unkompliziert mit einem Katheter möglich, der über eine Armvene eingebracht wird.
Herzbeteiligung? Auf diese Anzeichen sollte man achten
Eine vermehrte Abgeschlagenheit nach einem grippalen Infekt sollte man insbesondere dann ärztlich abklären lassen, wenn sich klinische Hinweise auf eine Herzbeteiligung zeigen. Dazu zählen z. B. neu aufgetretene Wasseransammlungen in den Beinen (=Ödeme), ein Druckgefühl in der Brust, ein unregelmäßiger Puls oder dass man auf einmal bereits bei geringen Belastungen und deutlich schneller als gewohnt außer Atem gerät. Zudem sollte man wissen, dass die Gefahr für eine Herzmuskelentzündung vor allem dann hoch ist, wenn man sich bei einer Virusinfektion, sei es eine Grippe oder ein Darminfekt, nicht so lange schont, bis man sich wieder ganz gesund fühlt. „Deswegen sollte man generell bei einer Grippe und anderen viralen oder bakteriellen Infektionen mit Sport und anderen körperlichen Belastungen auf jeden Fall warten, bis Fieber und andere Symptome wie Husten, Abgeschlagenheit und Gliederschmerzen abgeklungen sind und man sich wieder wohlfühlt“, betont Dr. von Kageneck. Die Gefahr einer Myokarditis gilt auch für Infekte, bei denen kein oder nur geringes Fieber auftritt. Betroffene sollten sich daher während der akuten Erkrankung schonen.
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