Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender: „Auch nach 34 Jahren stellt die radioaktive Kontamination durch die Tschernobyl-Katastrophe eine Bedrohung für Mensch und Natur dar. Selbst in Teilen Bayerns sind die Nachwirkungen immer noch präsent: Bis heute warnen die Behörden vor verstrahlten Pilzen und Wildtieren. Die aktuelle tragische Situation in der Ukraine zeigt einmal mehr: Atomkraft bedeutet eine langanhaltende und unkontrollierbare Gefahr. "
Oleksandra Zaika, Expertin für Energiepolitik der ukrainischen BUND-Partnerorganisation Ecoaction: „Die ukrainische Gesellschaft ist umso besorgter über die Brände, weil sie in der Sperrzone stattfinden – einem immer noch radioaktiv kontaminierten Gebiet. Infolgedessen wurden Radionuklide, die sich nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl in Pflanzen und im Boden angesammelt haben, wieder freigesetzt und können nun aufs Neue die menschliche Gesundheit schädigen. Die Kernenergie hat wieder einmal ihren Status als gefährliche Energiequelle bestätigt, bei der Fehler zu dauerhaften Konsequenzen führen.“
Zudem ist Atomenergie teuer, schmutzig und schafft das Problem abgebrannter Brennelemente, das die Atomindustrie nicht lösen kann. Deshalb fordert der BUND den sofortigen Ausstieg und den Ausbau der sicheren und sauberen erneuerbaren Energien.
Bandt: „Jeder zusätzliche Tag Atomkraft, steigert die Gefahr eines weiteren Atomunglücks wie in Tschernobyl und Fukushima und mehrt das ungelöste Problem der Abfallverwahrung. Daher fordert der BUND den notwendigen sofortigen Atomausstieg weltweit und auch hierzulande." Denn auch Deutschland bleibt vorläufig unbefristet Teil der nuklearen Kette durch die vom Ausstieg ausgenommene Brennelementefabrik Lingen und die Urananreicherungsanlage Gronau.
Hinweis: Angesichts der Ausbreitung des Corona-Virus ergreift auch der BUND alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmen. So arbeiten die Mitarbeiter*innen verstärkt im Home-Office und nutzen Telefonkonferenzen und digitale Medien für die Kommunikation. Wir alle tragen Verantwortung im Kampf gegen eine weitere Verbreitung des Virus. Gesamtgesellschaftliches Handeln ist das Gebot der Stunde. Von diesem Bewusstsein lassen wir uns stets auch bei unserem Einsatz für den Umwelt- und Naturschutz leiten. Trotz Corona-Krise ist es daher wichtig, dieses Engagement unter Berücksichtigung der gebotenen Vorsichtsmaßnahmen fortzusetzen. Auch die Klimakrise und das Artensterben sind weltweite Krisen, die nicht aus dem Blick geraten dürfen. Umwelt- und Naturschutz betreffen uns alle unmittelbar.
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